Metro Cash & Carry

Metro Cash & Carry
Metro Cash & Carry
MetroC+C-Logo.svg
Rechtsform GmbH
ISIN DE0007257503
Gründung 1964
Sitz Düsseldorf

Leitung

  • Joel Saveuse (Europe/MENA)
  • Frans W.H. Muller (New Markets/Asia)
Mitarbeiter 106.876 (2009)
Umsatz 30,6 Mrd. (2009)
Branche Großhandelsunternehmen
Website www.metro-cc.com

Die Metro Cash & Carry International GmbH mit Sitz in Düsseldorf ist ein deutsches Großhandelsunternehmen und der wichtigste Geschäftsbereich der Metro-Konzerns. Es ist mit Niederlassungen in 30 Ländern vertreten und betreibt insgesamt 665 Selbstbedienungsgroßmärkte.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Geschichte von Metro begann am 8. November 1963 in Essen/Vogelheim, Lütkenbrauk 64 mit der Eröffnung des ersten SB-Großmarktes unter dem Namen Metro, der heute noch besteht. Lange wurde angenommen, dass die Wurzeln erst Ende 1964, mit der Eröffnung des Metro-SB-Großmarktes in Mülheim an der Ruhr zu finden sind. Doch dieser Metro-C&C-Großmarkt, der ebenfalls heute noch besteht, war erst der zweite Markt. Gründungs-Gesellschafter für den ersten Markt in Essen waren zwei Lebensmittel-Großhändler, die Gebrüder Ernst Schmidt und Wilhelm Schmidt-Ruthenbeck, die in zweiter Generation die von Ihrem Vater 1923 gegründete Firma Karl Schmidt oH im Duisburger Innenhafen erfolgreich betrieben und über 500 SPAR-Lebensmittel-Einzelhändler belieferten. Ideengeber war im Wesentlichen Wilhelm Schmidt-Ruthenbeck. Den Name „Metro“ hat er wahrscheinlich von dem Begriff „Metropole“ abgeleitet. Er ließ die Namensrechte METRO frühzeitig schützen (u. a. auch nach Abstimmung mit dem damaligen Hollywoodriesen „Metro-Goldwyn-Mayer“), was seinerzeit ohne Vergütung möglich war.

Der Vertriebstyp Selbstbedienungs-Großhandel (Cash-and-Carry-Markt) kam Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre aus den USA nach Deutschland. Insbesondere durch die RATIO-Märkte der Firma Terfloth & Snoek in Münster und Bochum sowie die Märkte der Firma Handelshof in Haan, Köln und Mönchengladbach, aber auch durch die 2 C&C Märkte der Gebrüder Karl und Theo Albrecht unter dem Namen ALIO in Neuss und Mülheim an der Ruhr wurden diese bekannt.

Planung und Eröffnung des ersten SB-Großmarktes unter der Firmierung METRO in Essen verantwortete Walter Vieth, der von 1963 bis 1970 dort Geschäftsführer war.

1964, ein Jahr nach Eröffnung des ersten Metro-Marktes in Essen, plante die Firma Stöcker & Reinshagen (Inhaberfamilie Schell) in der Nachbarstadt Mülheim/Ruhr am Heifeskamp ebenfalls einen Cash & Carry Markt. Während der Bauphase lernten sich die Kaufleute Schmidt-Ruthenbeck, Schmidt und Schell kennen und beschlossen, ihre C&C Aktivitäten zusammenzulegen. So gründeten sie die Metro-SB-Großmärkte GmbH & Co. KG mit Sitz in Mülheim, später in Düsseldorf. Alleinverantwortlicher Geschäftsführer wurde Otto Beisheim, bis 1964 Prokurist der Firma Stöcker & Reinshagen (Großhandel mit Elektro- und Hausgeräten).

1966 kam als dritter Metro-Markt ein Haus in West-Berlin hinzu. Ebenfalls 1966 lernte Otto Beisheim durch Zufall Herrn Dr. Lenz, den Vorsitzenden der Geschäftsführung des Unternehmens Franz Haniel & Cie. GmbH in Duisburg, im Flugzeug von Berlin nach Düsseldorf kennen und konnte ihm von den erfolgreichen Metro-Aktivitäten berichten. Haniel suchte zu dieser Zeit nach dem Verkauf einer Tankstellen-Kette („Rheinpreußen“) neue Anlage-Möglichkeiten. Die angesehenen Unternehmerfamilien des Ruhrgebiets, Haniel und Schmidt-Ruthenbeck, kannten und vertrauten einander aus Gründen privater und geschäftlicher Beziehungen. Vor diesem Hintergrund gelang es Otto Beisheim mit großem Geschick, Haniel als Gesellschafter der Metro zu gewinnen und im Rahmen dieser Umgründung selbst zum Gesellschafter aufzusteigen. Die Anteile lagen ab diesem Zeitpunkt (bis zur 2008 erfolgten Veränderung) zu je einem Drittel bei der Gründerfamilie Schmidt-Ruthenbeck und den Gesellschaftern Beisheim und Haniel.

Unter der alleinigen Führung von Otto Beisheim begann 1967 mit der Eröffnung der Metro-Märkte in Godorf bei Köln, Hamburg, München und, nach einer Verbindung mit der holländischen Firma SHV Holdings NV (Steenkolen Handels-Vereeniging) Utrecht, dem ersten C&C-Großmarkt (Firma: MAKRO) in den Niederlanden, sowie 1968 in Düsseldorf, eine rasche, sehr erfolgreiche Expansion der C&C Märkte in die Fläche Deutschlands und Europas.

Niederlassungen

Metro Cash & Carry ist heute weltweit in 30 Ländern vertreten. Insgesamt werden 665 Großmärkte betrieben.[1] Die Investionsschwerpunkte liegen seit einiger Zeit in Osteuropa und in Asien; herausragende Länder sind hierbei Russland, Indien und China. Im Dezember 2010 wurden die Märkte in Marokko verkauft. Im Januar 2011 war Makro Cash & Carry Ägypten von den Unruhen betroffen, dabei wurden beide Märkte geplündert und ein Markt niedergebrannt.

Deutschland

Metro-Markt in Berlin-Pankow wurde am 23. Dezember 2010 geschlossen

Metro Cash & Carry Deutschland wurde 1964 gegründet und betreibt heute 60 Märkte, sowie 63 Märkte der Firma C + C Schaper.

Österreich

Metro Cash & Carry Österreich wurde 1971 gegründet. Der 1971 eröffnete Großhandels-Markt in Wien-Vösendorf war der erste Metro-Markt Österreichs.

Die Metro Cash & Carry Österreich erwirtschaftete 2009 einen Jahresumsatz von netto 782 Mio. Euro. Die Metro Cash & Carry Österreich betreibt in Österreich 12 Großmärkte mit einer Verkaufsfläche von 140.500 m². In jedem Großmarkt ist ein Warensortiment von 48.000 Artikeln vorhanden. Rund 2.100 Mitarbeiter bedienen jährlich 524.000 Metro-Kunden.

Sonstige

Formate

Metro Cash & Carry betreibt heute vier verschiedene Marktformate:

  • Metro Classic: 10.000–18.000 m², Westeuropa
  • Metro Junior: 7.000–9.000 m², Osteuropa u. Asien u.a. auch 4x in Deutschland
  • Metro Concept store 7.000–14.000 m², Deutschland als Test neuer Konzepte
  • Metro Eco: 2.500–4.000 m², Frankreich u. Italien u.a.
  • C+C Schaper: Cash & Carry-Markt mit Zustellservice, nur Deutschland und Österreich

Der Einkauf ist nur exklusiven Kundenkreisen gestattet. Für einen Einkaufsausweis muss eine aktuelle Gewerbeanmeldung bzw. bei älteren Unternehmen eine aktuelle Bestätigung über das Bestehen der Firma vorgelegt werden. Einkaufsberechtigte werden dann der Firmeninhaber bzw. gegen Vollmacht auch Mitarbeiter/Verwandte.

Wettbewerber in Deutschland

Metro Cash & Carry/C+C Schaper haben in Deutschland zwei bundesweit auftretende Wettbewerber. Zum einem handelt es sich um die Edeka-Gruppe, die durch Regionalgesellschaften unter der Marke Union-SB/SB-Union bzw. Mios eigene Großmärkte betreibt. Daneben gibt es Kooperationspartner wie Handelshof, Wasgau, Eurocash und Rullko. Die Edeka-Gruppe und ihre Partner betreiben ca. 160 C+C-Betriebe. Der zweite Wettbewerber ist Fegro/Selgros, die unter den Bezeichnungen Fegro, Selgros und SB-Handelshof 44 C+C-Märkte betreibt.

Umsatz und Mitarbeiter

Umsatz

  • 2001: 22,7 Mrd. €
  • 2002: 24,0 Mrd. € (+ 5,7 % zum VJ)
  • 2003: 25,1 Mrd. € (+ 4,6 % zum VJ)
  • 2004: 26,4 Mrd. € (+ 5,2 % zum VJ)
  • 2005: 28,1 Mrd. € (+ 6,4 % zum VJ)
  • 2006: 29,9 Mrd. € (+ 6,5 % zum VJ)
  • 2007: 31,7 Mrd. € (+ 6,0 % zum VJ)
  • 2008: 33,1 Mrd. € (+ 4,6 % zum VJ)
  • 2009: 30,6 Mrd. € (- 7,6 % zum VJ)
  • 2010: 30,8 Mrd. € (+ 2,6 % zum VJ)

Mitarbeiter (auf Vollzeitbasis)[1]

  • 2001: 66.966
  • 2002: 72.010
  • 2003: 77.347
  • 2004: 83.425
  • 2005: 90.502
  • 2006: 97.779
  • 2007: 103.915
  • 2008: 110.268
  • 2009: 106.876

Metro und SHV

Makro Logo Südamerika-Asien

Bereits 1968 wird gemeinsam mit der niederländischen SHV Holdings unter dem Markennamen Makro ein C&C-Markt in Amsterdam eröffnet. Nach zügiger Expansion verkauft die SHV ihre Beteiligung an den europäischen Makro-Filialen im Jahre 1997 an die Metro. SHV bleibt jedoch Eigentümer der 103 Makro-Filialen in Südamerika (Argentinien, Brasilien, Kolumbien und Venezuela), sowie der 69 Märkte in Asien (Thailand, Indonesien, Pakistan, Philippinen und China). Diese 172 SHV-Makro-Märkte erzielten 2005 einen Umsatz von 4,0 Mrd. €. Das Logo Makro wurde für die europäischen Märkte inzwischen dem Metro-Logo in der Farbgebung (gelb und blau) angepasst. In Asien und Südamerika wird von SHV Holdings ein Logo in den Farben rot und weiß sowie eine völlig andere Schrift verwendet. Die Beteiligungen in Asien hat SHV mittlerweile bis auf Thailand an verschiedene Firmen verkauft.

Asko Deutsche Kaufhaus AG

Sie wurde 1972 als Asko Lebensmittelfilial- und Kaufhaus AG aus der Umwandlung der Asko Saarpfalz, Genossenschaft der Verbraucher eGmbH gegründet. 1977 erhielt die Gesellschaft ihren späteren Namen. 1979 hat die Asko die Praktiker Bau- und Heimwerkermärkte AG gegründet.

Aktionäre der Asko waren 1989 unter anderem:

  • Metro Cash & Carry
  • West LB (10 %)
  • Behoga Holding und die
  • Lonrho Handel GmbH

1990 stieg Metro Cash & Carry bei Asko als Mehrheitsaktionär mit 50 % ein. 1992 hatte Metro Asko vollständig übernommen. Spätestens jetzt begann die Markt- und Spartenbereinigung.

Zur Asko gehörten folgende Beteiligungen:

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Annual Report METRO Group 2009 (PDF 8,6 MB)

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