- Otitis externa diffusa
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Klassifikation nach ICD-10 H60 Otitis externa ICD-10 online (WHO-Version 2006) Die Otitis externa (lat. „Außenohrentzündung“, bei Tieren auch als „Ohrenzwang“ bezeichnet) ist eine Entzündung des äußeren Ohres, vor allem des äußeren Gehörganges, in weiterem Sinne auch der Ohrmuschel.
Einer Phlegmone des Gehörganges (Otitis externa diffusa) wird der Gehörgangsfurunkel (Otitis externa circumscripta) gegenübergestellt. Eine besonders schwere Form der Gehörgangsentzündung ist die Otitis externa maligna (progredient nekrotisierende Otitis).
Entzündungen der Ohrmuschel wie die Perichondritis der Ohrmuschel oder das Erysipel werden meist mit den genannten Ausdrücken und nicht als Otitis externa bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen
Ursachen für eine Otitis externa sind Aufweichen (Mazeration) der Gehörgangshaut durch Flüssigkeiten, kleine Verletzungen (z. B. durch Wattestäbchen) oder eingedrungene Fremdkörper mit nachfolgender lokaler bakterieller Infektion. Die häufigsten bakteriellen Erreger der Otitis externa des Menschen sind Pseudomonas aeruginosa und Staphylokokken. Die Pseudomonaden kommen in warmem Wasser vor und sind dabei auch chlortolerant, die Otitis externa diffusa ist daher eine häufige Erkrankung während Badeurlauben und wird deshalb auch „Bade-Otitis“, „Schwimmbad-Otitis“ „Taucherohr“ (diver's ear) oder Surferohr (surfer's ear) genannt. Bei Tieren sind häufig auch Hefen (z. B. Malassezien) und Milben (Ohrräude) Auslöser einer Otitis externa.
Die Otitis externa kann auch eine Manifestation einer generellen Hauterkrankung sein, die sich besonders stark an der sehr empfindlichen Haut des Gehörgangs zeigt. Hierbei können auch Allergien und Autoimmunerkrankungen als Auslöser in Frage kommen.
Symptome
Die Hauptsymptome sind starke Schmerzen und Juckreiz. Besonders schmerzhaft sind Druck auf den Tragus und Zug an der Ohrmuschel ("Externa-Punkte"). Je nach Ausprägung und Erreger ist die Haut gerötet und geschwollen oder es treten weitere Effloreszenzen wie Pusteln, Papeln, Ulzera oder Krusten auf. Auch Lymphknotenschwellungen können auftreten. Im mehr oder weniger zugeschwollenen Gehörgang findet sich abgeschilfertes Material (Detritus), nicht selten nässt der Gehörgang oder es findet sich sogar eitriges Sekret. Wegen des zugeschwollenen Gehörganges kann auch das Hörvermögen vermindert sein.
Behandlung
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Eine gründliche Reinigung oder Spülung des Gehörganges ist unumgänglich, eventuelle Fremdkörper müssen entfernt werden („Gründliche Säuberung ist die halbe Therapie“). Einlegen eines mit absolutem Alkohol oder Ohrentropfen getränkten schmalen Mullstreifens. Ohrentropfen enthalten meist Antibiotika und entzündungshemmende Wirkstoffe, nicht selten auch Alkohol zur Desinfektion und Austrocknung. Nur in besonders schweren Fällen ist die systemische Gabe eines geeigneten Antibiotikums erforderlich. Bei einem Gehörgangsfurunkel kann auch eine Inzision sinnvoll sein. Wärme ist eher nicht zu empfehlen, sie verstärkt häufig den Schmerz. Bei Milben werden Akarizide eingesetzt, wobei auch dieses Medikament zumeist lokal (topisch) angewendet wird. Bei allergischen oder immunbedingten Otitiden werden entzündungshemmende Wirkstoffe (Glukokortikoide) eingesetzt.
Komplikationen
Mögliche Gefahren bei Otitis externa sind die Infektionsausbreitung in das umgebende Weichteilgewebe, Übergreifen auf das Trommelfell (Myringitis) sowie in extremen Fällen eine Knochenmarkentzündung der Schädelbasis mit multiplen Hirnnervenausfällen.
Literatur
- Osguthorpe JD, Nielsen DR: Otitis externa: Review and clinical update. Am Fam Physician. 2006 Nov 1;74(9):1510-6. Review. PMID 17111889
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