- Assaunen
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Asuny Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Ermland-Masuren Landkreis: Kętrzyn Gmina: Barciany Geographische Lage: 54° 19′ N, 21° 23′ O54.32111111111121.386666666667Koordinaten: 54° 19′ 16″ N, 21° 23′ 12″ O Einwohner: 100 (2006) Telefonvorwahl: (+48) 89 Kfz-Kennzeichen: NKE Wirtschaft und Verkehr Nächster int. Flughafen: Warschau Asuny (deutsch Assaunen) ist ein Dorf in Polen im Powiat Kętrzyński in der Wojewodschaft Ermland-Masuren. Der Ort, der zur Gemeinde Barciany gehört liegt, nur etwa einen Kilometer von der Grenze zur Oblast Kaliningrad.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am 10. Oktober 1352 erhielt der prußisch-sudauische Ritter Luprecht Sudowen von Winrich von Kniprode 70 Hufen die Ackerfläche Assune.[1] Die Formulierungen in der Urkunde deuten darauf hin, dass hier bereits eine bewohnte Siedlung bestand.[B 1] Die Fläche war von der Zahlung des Zehnts befreit und der Ritter durfte selbst Gericht halten, vorbehaltlich der besonderen Interessen des Deutschen Ordens. Luprecht Sadowen war zu berittenem Militärdienst verpflichtet. Der Vertrag über die Überlassung des Gebietes sah vor, dass vier Nachfolgegenerationen Luprechts das Gebiet besitzen sollten bevor es wieder an den Orden fallen sollte. Da der Sohn Luprechts aber keinen männlichen Nachfolger hatte, fiel das Gebiet schon nach dessen Tod 1366 wieder an den Orden.[1] Möglicherweise sind die Nachkommen Luprechts aber bei den Kriegszügen des Großfürsten Kynstutte (Kejstut) umgekommen.[B 2]. Der Ordensmarschall Engelhard Rabe erteilte 1390 Jakob und Reynke Berlin sowie Hensel Endeken Handfeste für den Ort, der jetzt Assun genannt wurde und eine Fläche von 80 Hufen umfasste[B 3]. 1406 wurde im Ort eine Pfarrkirche errichtet. 1481 war Jakub de Coszmi aus der Diözese Płock in Asuny. Das erste Gasthaus eröffnete 1506.[1] Mitte des 16. Jahrhunderts gehörten zu Assaunen 85 Hufe Land, wobei ein Teil davon wüst war.[B 4] Die ersten Polen lebten mit Sicherheit ab 1676 in dem Ort, vermutlich waren aber bereits ab dem 15. Jahrhundert Polen hier ansässig.[1] 1710 wütete die Pest in Asuny. Der Juli des Jahres war vermutlich[2] der Höhepunkt der Seuche und kostete 109 Menschen das Leben.[B 5] 1707 wurde das Vorkwerk Ernsthof angelegt, vermutlich benannt nach dem damaligen Lehnsherrn Graf Ernst Sigismund. 1710 wurden 91 Hufen, 36 Morgen und 17 Ruten im Steuerkatastar festgestellt.[B 6] 1800 erhielt die Wassermühle den Namen Louisenwerth[3], errichtet worden war sie bereits im 15. Jahrhundert[B 7] Am 17. Januar 1818 verursachte ein Orkan Schäden in Höhe von fat 400 Talern, einer für die damaligen Zeit sehr hohen Summe.[B 8] 1845 erhielt die Kirche einen Glockenturm. Im Ersten Weltkrieg wurde der Ort schwer zerstört, der Wiederaufbau erfolgte ab 1916. 1970 gab es in dem Ort eine achtklassige Schule und einen Kindergarten, der von 16 Kindern besucht wurde.
Einwohnerentwicklung
1785 gab es in dem Ort 34 Gebäude und in der Nähe ein Vorwerk und eine Wassermühle. 1910 gab es 22 Wohn- und 34 Wirtschaftshäuser und insgesamt lebten hier 152 Menschen. 1925 hatte sich die Einwohnerzahl bereits auf 574 erhöht, die Anzahl der Wohnhäuser betrug 42 und es gab 110 Wirtschaftsgebäude. Bis 1933 verringerte sich die Zahl der Einwohner auf 485, am 17. Mai 1939 wurden 493 Bewohner gezählt. 1970 lebten nur noch 122 Einwohner in dem Dorf. 1525 bis 1945 war die Kirche lutheranisch, danach katholisch.
Ortsname
Der Name geht auf einen prußischen Personennamen zurück, der sich nicht eindeutig erklären lässt. Mglicherweise abgeleitet von aza für Esche bzw. azi für Rain, Feldrain.[4]
Sehenswürdigkeiten
Die Kirche aus dem 14. Jahrhundert wurde 1914 nach einem Brand wieder aufgebaut.
Verweise
Literatur
- Heinrich Schwarz, Aus der Geschichte des Dorfes Assaunen in: Oskar-Wilhelm Bachor, Der Kreis Gerdauen: Ein ostpreuss. Heimatbuch, Würzburg 1986, S. 122-134
- Swat, Tadeusz, Dzieje Wsi in Kętrzyn: z dziejów miasta i okolic, Olsztyn 1978, S. 162-163
Weblinks
Fußnoten
- ↑ a b c d Swat 1978, S. 162-163
- ↑ Die letzte Eintragung im Kirchenbuch stammt vom 31. Juli 1710; am 17. August verstarb der Pfarrer an der Pest
- ↑ http://www.mogk.homepage.t-online.de/Mogk/assaunen.htm
- ↑ Przybytek, Rozalia, Hydronymia Europaea, Ortsnamen baltischer Herkunft im südlichen Teil Ostpreußens, Stuttgart 1993, S.13 und Gerullis, Georg: Die altpreußischen Ortsnamen, Berlin, Leipzig 1922, S.12
- Heinrich Schwarz, Aus der Geschichte des Dorfes Assaunen in: Oskar-Wilhelm Bachor, Der Kreis Gerdauen: Ein ostpreuss. Heimatbuch, Würzburg 1986
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