Saretschenskoje (Kaliningrad)

Saretschenskoje (Kaliningrad)
Siedlung
Saretschenskoje/(Groß) Sobrost
Зареченское
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Prawdinsk
Frühere Namen Groß Sobrost (Bis 1928),
Sobrost (1928-1946)
Zeitzone UTC+3
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 233 810 004
Geographische Lage
Koordinaten 54° 21′ N, 21° 28′ O54.3521.466666666667Koordinaten: 54° 21′ 0″ N, 21° 28′ 0″ O
Saretschenskoje (Kaliningrad) (Russland)
Red pog.svg
Lage in Russland
Saretschenskoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Red pog.svg
Oblast Kaliningrad

Saretschenskoje (russisch Зареченское, deutsch Groß Sobrost, 1928–1946 Sobrost) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Gorodskoje posselenije Schelesnodoroschnoje (Stadtgemeinde Schelesnodoroschny (Gerdauen)) im Rajon Prawdinsk (Kreis Friedland (Ostpr.)).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Saretschenskoje liegt nordwestlich von Krylowo (Nordenburg) an einer Nebenstraße, die Obilnoje (Klein Sobrost) an der russischen Fernstraße A 196 (ehemalige deutsche Reichsstraße 131) mit Kotschkino (Popowken, 1938–1946 Neusobrost) und Panfilowo (Klonofken, 1938–1946 Dreimühl) verbindet. Eine Bahnanschluss besteht nicht.

Geschichtliches

Die ehemals Groß Sobrost genannte Landgemeinde und der vordem noch selbständige Gutsbezirk gleichen Namens gehörten zu den sieben Kommunen, die 1874 den neu errichteten Amtsbezirk Sobrost bildeten[1]. Er gehörte bis 1945 zum Landkreis Gerdauen im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen.

Im Jahre 1910 zählte die Landgemeinde 139 und der Gutsbezirk 182 Einwohner[2].

Am 30. September 1928 schlossen sich die Landgemeinde Groß Sobrost und der Gutsbezirk Groß Sobrost zur neuen Landgemeinde Sobrost zusammen. 1933 lebten hier 305, 1939 noch 295 Einwohner[3].

1945 kam Sobrost mit dem ganzen nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1946 den Namen „Saretschenskoje“, Bis 2009 war der Ort innerhalb der seit 1991/92 russischen Oblast Kaliningrad in den Krylowski sowjet (Dorfsowjet Krylowo (Nordenburg)) eingegliedert, ist seither – aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[4] – eine als „Siedlung“ (possjolok) eingestufte Ortschaft innerhalb der Gorodskoje posselenije Schelesnodoroschnoje (Stadtgemeinde Schelesnodoroschny (Gerdauen)) im Rajon Prawdinsk.

Amtsbezirk Sobrost

Am 9. April 1874 wurde der Amtsbezirk Sobrost (Verwaltungssitz: Groß Sobrost) aus vier Landgemeinden und drei Gutsbezirken gebildet[5]:

Name (bis 1946) Heutiger Name Bemerkungen
Landgemeinden:
Agonken
1938–1946: Altsiedel
Kotschubejewo 1928 in die Landgemeinde Klonofken eingegliedert
Groß Sobrost Saretschenskoje 1928 in die Landgemeinde Sobrost eingegliedert
Klein Sobrost Obilnoje 1928 in die Landgemeinde Popowken eingegliedert
Klonofken
1938–1946: Dreimühl
Panfilowo
Gutsbezirke:
Damerau Degtjarjowo 1928 in die Landgemeinde Klonofken eingegliedert
Groß Sobrost Saretschenskoje 1928 in die Landgemeinde Sobrost eingegliedert
Popowken
1938–1946: Neusobrost
Kotschkino 1911 Umwandlung in eine Landgemeinde

Am 1. Januar 1945 gehörten noch die drei Gemeinden Dreimühl, Neusobrost und Sobrost zum Amtsbezirk Sobrost.

Kirche

Die Bevölkerung von (Groß) Sobrost war vor 1945 überwiegend evangelischer Konfession und war in das Kirchspiel des heute auf polnischem Staatsgebiet gelegenen Assaunen[6] (polnisch: Asuny) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Gerdauen (russisch: Schelesnodoroschny) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letztedeutscher Geistlicher war Pfarrer Emil Stascheit.

Heute liegt Saretschenskoje innerhalb der Kirchenregion Tschernjachowsk (Insterburg), die der Propstei Kaliningrad innerhalb der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland zugeordnet ist[7].

Verweise

Fußnoten

  1. Rolf Jehke, Amtsbezirk Sobrost
  2. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
  3. Michael Rademacher, Deutsch-österreichisches Ortsbuch
  4. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  5. Rolf Jehke, Amtsbezirk Sobrost (wie oben)
  6. Kirchspiel Assaunen
  7. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad

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