P. & C. Habig

P. & C. Habig
P. & C. Habig
Unternehmensform
Gründung 1862
Unternehmenssitz Wien
Unternehmensleitung

Mag. Barbara Habig

Branche Mode
Produkte

Hüte

Website

www.Habig.at

P. & C. Habig ist ein Hutfabrikant und ehemaliger k.u.k. Hoflieferant im 4. Wiener Gemeindebezirk Wieden. Das Unternehmen wird in der fünften Generation von Mag. Barbara Habig (*1975) weitergeführt.

Geschichte

Die Familie Habig kam ursprünglich aus Freiburg, ihre Geschichte reicht bis 1550 zurück. 1853 zog Peter Habig (†4. Jänner 1916 in Wien) nach Wien und verdiente sich als Hutmacher. Ab 1865 half sein Bruder Carl im Betrieb. Beliebt waren ihre Seidenhüte und die sogenannten "Chemisse Galett". Die Auszeichnung “Hors concours Juror” die sie bei der Wiener Weltausstellung 1873 gewannen brachte ihnen zusätzliche Bekanntheit in hohen Kreisen.

1882 eröffneten beide ihre Hutfabrik an der Wiedner Straße. Mit den neuesten Maschinen ausgestattet konnten Habig reissenden Absatz erzielen. Geschäfte waren an der Wiedner Hauptstraße 15 direkt neben der Fabrik und im Palais Todesco an der Kärntner Straße 51 wo Seiden- und Filzhüte verkauft wurden. 1888 wurde ein Geschäft an der Berliner Friedrichstraße 82 eröffnet. Die Blütezeit des Unternehmens fand während der Monarchie statt, als es sich K.u.K. Kammer- und Hof-Hutfabrikant nennen durfte. Weiters wurde P. & C. Habig Hoflieferant der deutschen Kaiserin Auguste Viktoria sowie des Prinzen Friedrich Leopold von Preußen. Beliefert wurden auch König Eduard VII. von England, Georg I. von Griechenland und Peter I. von Serbien sowie Großherzog Wilhelm IV. von Luxemburg. Habig war auch ein prominenter Sponsor der Zeitschrift Das Andere von Adolf Loos, der ein ausgesprochener Ästhet war.

Mit dem Erfolg konnten Habig ein großes Gründerzeit Bauensemble bei der Fabrik von den Architekten Carl Holzmann und Heinrich Adam erbauen lassen. Der sogenannte "Habig-Hof" war ein Gesamtwerk von Wohnungen und Verkaufsflächen die fast einen gesamten Stadtblock einnahmen.

Es waren wahrscheinlich auch Holzmann und Adam, die das Geschäft 1896/97 direkt gegenüber vom Habig-Hof an der Wiedner Straße 15 gestalteten. Das Innere ist mit weißem Stuck verziert, mit kleinen Medaillen die die Preise und internationalen Auszeichnungen aus Paris, Philadelphia, Antwerpen, Brüssel und Chicago zeigen. Kaiserliche Doppeladler und andere Staatswappen zeigen bei wem Habig Hoflieferant war. Die Vitrinen sind aus faux-Mahagoni und geätztem Milchglas gebaut. Das Geschäft selber ist durch mehrere Türen, die ebenfalls mit dekoriertem Milchglas verziert sind, unterteilt.

Nach dem Ersten Weltkrieg riss die Hauptkundschaft ab, nach dem Zweiten Weltkrieg und dem wechselnden Modegeschmack verschwand die Bedeutung des Hutes vollkommen. Das Geschäft an der Friedrichstraße wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, das Hauptgeschäft an der Wiedner Straße mußte auf Grund der Kosten aufgegeben werden. Die Manufaktur Habig sitzt heute an der Wiedner Hauptstrasse 17.

Das alte Hauptgeschäft selber gehört der Generali-Stiftung, zusammen mit der ehemaligen Fabrik steht es unter Denkmalschutz. Nur unter strengen Auflagen durfte das Geschäft für andere Zwecke adaptiert werden. Nach dem Auszug von Habig etablierten sich hintereinander einige Cafes, heute sitzt dort eine Eventmanagementagentur.

Literatur

  • Reinhard Engel: Luxus aus Wien I. Czernin Verlag, Wien 2001. ISBN 3-7076-0121-8
  • Michael Huey: If the cap fits, in: The World of Interiors. S. 76-81. London, Februar 2009. ISSN 0264-083X
  • Die Staatswappenträger Österreichs. Jupiter Verlagsgesellschaft mbH, Wien 1978

Weblinks

48.19680555555616.3676666666677Koordinaten: 48° 11′ 49″ N, 16° 22′ 4″ O


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