- 4-E-Konzept
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Das 4-E-Konzept (manchmal auch 3-E-Konzept) ist in der Betriebswirtschaftslehre eine aus dem New Public Management abgeleitete Analyse zur Prüfung von strategischen Aktivitäten von Non-Profit-Organisationen wie beispielsweise gemeinnützige Organisationen und öffentliche Verwaltungen. Diese Organisationen verfolgen, im Gegensatz zu Unternehmen, nicht die Gewinnmaximierung oder die Steigerung des Shareholder-Values, so dass die klassischen betriebswirtschaftlichen Strategie- und Analysewerkzeuge einen unvollständigen Rahmen bieten.
Die vier Faktoren stellen Ziele dar, die ausgewogen erreicht werden sollen. Werden sie nicht gleichzeitig erfüllt, gelten die geprüften Aktivitäten, Pläne oder Überlegungen als untauglich. Die vier Es sind[1]:
- Efficiency (Effizienz): Es richtig machen, d. h. das verfolgte Ziel erreichen.
- Effectiveness (Effektivität): Das Richtige machen, d. h. die richtigen Ziele verfolgen.
- Economy (Wirtschaftlichkeit): Je nach Ausgangslage das Ziel mit dem geringsten Einsatz erreichen (Minimalprinzip) oder mit den zur Verfügung stehenden Mitteln das Ziel erreichen (Maximalprinzip).
- Equity (Gerechtigkeit, auch Ordnungsmäßigkeit): Je nach Organisationsziel gilt es, entweder eine möglichst gerechte Verteilung zu ermöglichen oder die gesetzlichen Vorgaben bestmöglich umzusetzen. Insbesondere bei staatlichen Wohlfahrtseinrichtungen können beide Ziele identisch sein.
Während die ersten drei Punkte sich noch mit den Zielen der gewinnorientierten Unternehmung decken, ist das Ziel der Gerechtigkeit insbesondere mit dem Wirtschaftlichkeitsaspekt schwer in Einklang zu bringen. Diese stehen möglicherweise im Konflikt und müssen vorsichtig gegeneinander abgewogen werden.
Literatur
- Gerry Johnson, Kevan Scholes: Exploring Public Sector Strategy, Financial Times Prentiss International, 2000, ISBN 0-273-64687-7
Quellen
- ↑ B820 Course Team Choosing Strategies, The Open University, Milton Keynes, 2002, ISBN 0-749-29273-3
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