Gewinnmaximierung

Gewinnmaximierung

Gewinnmaximierung bezeichnet in der Neoklassischen Theorie den Mechanismus, nach dem in einer Marktwirtschaft Unternehmer ihre Produktionsmenge anpassen, damit ein Marktgleichgewicht erreicht wird. In der Situation maximalen Gewinns entsprechen die Grenzkosten dem Grenzerlös.

In der Betriebswirtschaftslehre gilt Gewinnmaximierung als ein wichtiges Unternehmensziel; doch genauer spricht Wilhelm Rieger hier von der Maximierung der Rentabilität des Eigenkapitals einer Unternehmung.[1]

Formeln zur Gewinnmaximierung

Der Gewinn ist die Differenz zwischen dem Erlös und den Kosten, d.h. G = E - K. Das Gewinnmaximum liegt in dem Punkt, an dem der Grenzerlös E′ gleich den Grenzkosten K′ ist, also an dem E′ = K′ gilt. Aus G′ = E′ - K′ ergibt sich, dass der Grenzgewinn G′ an diesem Punkt 0 ist, d.h. G′ = 0 gilt. Formal könnte im Punkt G′ = 0 auch ein lokales Minimum vorliegen, die Bedingung G′ = 0 ist demnach notwendig, aber nicht hinreichend. Im Punkt G′ = 0 muss weiterhin G″ < 0 gelten (G″ ist die zweite Ableitung von G) um ein lokales Maximum formal zu garantieren (G′ = 0 und G″ < 0 ist eine hinreichende Bedingung für ein lokales Maximum).

Gewinnmaximum graphisch

Beispiel:

Gegeben sind die Preis-Absatz-Funktion

 p(x)=150- \frac {x} {20}

und eine lineare Kostenfunktion

 K(x)=20000+30 \cdot x

Daraus ergibt sich

 E(x)= p(x) \cdot x = 150 \cdot x - \frac {x^2} {20}
 E'(x)= 150 - \frac {x} {10}
 G(x) = E(x) - K(x) = \left(150 \cdot x - \frac {x^2} {20}\right) - (20000 + 30 \cdot x)
 G'(x) = 150 - \frac {x} {10} - 30 = 120 - \frac {x} {10}
 G'(x) = 120 - \frac {x} {10} = 0 \quad\Rightarrow\quad 1200 - x = 0 \quad\Rightarrow\quad 1200 = x
 G(1200) = \left(150 \cdot 1200 - \frac {1200^2} {20}\right) - (20000 + 30 \cdot 1200) = 52000
 p(1200) = 150 - \frac {1200} {20} = 90

Bei 1.200 Mengeneinheiten ist das Gewinnmaximum in der Höhe von 52.000 Geldeinheiten erreicht. Der Preis pro Mengeneinheit beträgt dabei 90 Geldeinheiten.

Die Bedingung, dass G″ < 0 ist, ist in diesem Fall immer erfüllt, da

 G''(x) = - \frac {1} {10} \quad\Rightarrow\quad G'' < 0 für alle  x \in \Re

Anmerkungen

  1. Wilhelm Rieger, Einführung in die Privatwirtschaftslehre, Nürnberg ³1984, ISBN 3-7896-0063-6

Siehe auch


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gewinnmaximierung — Ge|wịnn|ma|xi|mie|rung 〈f. 20; unz.〉 Streben nach größtmögl. Gewinn * * * Ge|wịnn|ma|xi|mie|rung, die (Wirtsch.): Streben nach größtmöglichem ↑ Gewinn (1). * * * Gewinnmaximierung,   in der Mikroökonomik und der Betriebswirtschaftslehre das… …   Universal-Lexikon

  • Gewinnmaximierung — Verhaltensannahme, nach der eine Unternehmung ihren ⇡ Gewinn maximiert. Bezeichnet man den Erlös E als Funktion von n Aktivitätsniveaus a1, ..., an, also E = E(a1, ..., an), und die Kosten K als Funktion derselben Aktivitätsniveaus, also K = K(a1 …   Lexikon der Economics

  • Gewinnmaximierung — Ge|wịnn|ma|xi|mie|rung (Wirtschaft) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Gewinnmaximum — Gewinnmaximierung bezeichnet in der Neoklassischen Theorie den Mechanismus, nach dem in einer Marktwirtschaft Unternehmer ihre Produktionsmenge anpassen, damit ein Marktgleichgewicht erreicht wird. Der Gewinn ist am größten, wenn die Grenzkosten… …   Deutsch Wikipedia

  • Grenzaufwand — Die Grenzkosten (auch Marginalkosten) sind in der Betriebswirtschaftslehre und der Mikroökonomik die Kosten, die durch die Produktion einer zusätzlichen Einheit eines Produktes entstehen. Mathematisch ist die Grenzkostenfunktion die erste… …   Deutsch Wikipedia

  • Grenzkosten — Die Grenzkosten (auch Marginalkosten) sind in der Betriebswirtschaftslehre und der Mikroökonomik die Kosten, die durch die Produktion einer zusätzlichen Einheit eines Produktes entstehen. Mathematisch ist die Grenzkostenfunktion die erste… …   Deutsch Wikipedia

  • Grenzkosten GK — Die Grenzkosten (auch Marginalkosten) sind in der Betriebswirtschaftslehre und der Mikroökonomik die Kosten, die durch die Produktion einer zusätzlichen Einheit eines Produktes entstehen. Mathematisch ist die Grenzkostenfunktion die erste… …   Deutsch Wikipedia

  • Grenzkostenkurve — Die Grenzkosten (auch Marginalkosten) sind in der Betriebswirtschaftslehre und der Mikroökonomik die Kosten, die durch die Produktion einer zusätzlichen Einheit eines Produktes entstehen. Mathematisch ist die Grenzkostenfunktion die erste… …   Deutsch Wikipedia

  • Marginalkosten — Die Grenzkosten (auch Marginalkosten) sind in der Betriebswirtschaftslehre und der Mikroökonomik die Kosten, die durch die Produktion einer zusätzlichen Einheit eines Produktes entstehen. Mathematisch ist die Grenzkostenfunktion die erste… …   Deutsch Wikipedia

  • Mengenanpassung — In der Theorie der Volkswirtschaftslehre (Mikroökonomie) wird ein Anbieter als Mengenanpasser bezeichnet, wenn er den herrschenden Marktpreis als gegeben akzeptiert und seine Absatzmenge diesem Preis anpasst. Unter der Voraussetzung, dass dieser… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”