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Der Trabant P50 ist der erste Typ der Trabant-Modellreihe von Sachsenring aus Zwickau. Bis August 1958 trugen die Modelle noch die Bezeichnung AWZ P50 „Trabant“. Später war der Wagen zur Unterscheidung von seinen Nachfolgern auch als „Trabant 500“ bekannt. Vom Typ P50 wurden zwischen 1958 und 1962 insgesamt 128.248 Wagen gebaut. Die Bezeichnung P50 bedeutet Personenkraftwagen mit 500ccm Hubraum.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Arbeit an einem ersten Prototypen des P50 begann 1953 im VEB Forschungs- und Entwicklungswerk Karl-Marx-Stadt. Um das Fahrzeug leichter zu machen (und das Stahlembargo der westlichen Staaten zu umgehen), wurde erstmals ein Kunststoff, das sogenannte Duroplast, zur Beplankung des Wagens genutzt. Da die Erfahrung mit dem neuen Werkstoff jedoch gering war, bestand die Karosserie dieses Prototypen allerdings noch zu großen Teilen aus Stahl. Dennoch war der Wagen zu klein für die vom Ministerrat beschlossene Vorgabe, der P50 solle einer vierköpfigen Familie Platz bieten.
1955 wurde das Projekt abgegeben an den VEB Automobilwerk „Audi“ Zwickau. Bei AWZ beschloss man, zunächst einen „Zwischentyp“ zu bauen, um Erfahrungen für die Großserienproduktion des P50 zu sammeln. Dieser Zwischentyp war der AWZ P70, der von 1955 bis 1958 gebaut wurde. 1956 begann die Arbeit am P50 Baumuster 2; dieser Prototyp entsprach nun dem späteren Serienmodell. Der erste Wagen wurde am 23. Oktober 1956 vorgestellt. Inzwischen war auch ein Name gefunden: Trabant („Begleiter“). Eine Nullserie mit 50 Wagen wurde im Modelljahr 1957 gefertigt.
Da die Kapazitäten bei AWZ als zu gering eingeschätzt wurden, um den Trabant in Großserie zu fertigen, wurde AWZ zum 1. Mai 1958 fusioniert mit dem VEB Sachsenring zum neuen VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau. Am 10. Juli 1958 konnte so die Serienproduktion beginnen. Noch im selben Jahr wurden auch drei weitere Prototypen vorgestellt: Ein Kombinationskraftwagen, ein Coupé und eine Vollsicht-Limousine. Von diesen Bauformen wurde jedoch nur der Kombi schließlich verwirklicht.
Im Modelljahr 1959 erfuhr der Trabant einige Änderungen: Der Typ P50/1 hatte nun den sogenannten „Z“-Motor mit 14,7 kW (20 PS) und Alfer-Zylindern sowie den neuen Vergaser 28 HB 1-1. Die Übersetzung wurde auf 4,33 geändert. Ebenfalls 1959 wurde eine Nullserie des Trabant Kombi gefertigt, dessen Serienproduktion im Januar des folgenden Jahres begann.
Im Mai 1962 wurde erneut ein neuer Motor vorgestellt: Der Typ P50/2 mit geänderter Schwungscheibe und neuer Kurbelwelle. Dieser Motor wurde jedoch nur bis Oktober 1962 gebaut. Schon im Juli desselben Jahres wurde ein neuer Antrieb entwickelt, der einen Hubraum von nunmehr 594,5 cm³ aufwies. Die Fahrzeuge mit diesem Motor erhielten die Bezeichnung Trabant 600.
Technische Daten
Aufbau
Aufbau des Trabant P50 Verkaufsbezeichnung Trabant
(1958–1962)Trabant Kombi
(1960–1962)Verkaufspreis 7.650 M 9.100 M Bauform Stufenheck-Limousine Kombinationswagen Fahrwerk selbsttragendes Stahlskelett mit Duroplastbeplankung Radführung Einzelradaufhängung mit Stoßdämpfern, Blattfeder vorn u. hinten Bremsanlage 4 hydraulische Trommelbremsen, Einkreis-Bremsanlage Maße 3.361 cm; 1.493 cm; 1.460 cm 3.600 cm; 1.493 cm; 1.460 cm Leergewicht 620 kg zul. Gesamtgewicht 950 kg Antrieb
Antrieb des Trabant P50 Motorbezeichnung P 50
(1958–1959)P 50Z
(1959)P 50/1
(1960–1962)Typ luftgekühlter Zweizylinder-Zweitaktmotor, vorn quer eingebaut Benzinzufuhr Flachstromvergaser Antriebsart Frontantrieb Getriebe (ab 1958) unsynch. 4-Gang-Handschaltung, permanenter Freilauf
(ab 1962) synch. 4-Gang-Handschaltung, permanenter Freilauf im 4. GangHubraum 499 cm³ 499 cm³ 499 cm³ Verdichtung 6,6:1 6,8:1 7,1:1 Schmierung 1:25 1:33 1:33 max. Leistung 13,2 kW bei 3.750 U/min 13,2 kW bei 3.750 U/min 14,7 kW bei 3.900 U/min max. Drehmoment 40,7 Nm bei 2.750 U/min 42,1 Nm bei 2.750 U/min 44,1 Nm bei 2.750 U/min Höchstgeschwindigkeit 90 km/h 95 km/h 95 km/h Literatur
- Jürgen Lisse: Fahrzeuglexikon Trabant. Bildverlag Thomas Böttger, Witzschdorf 2006. ISBN 3-937496-12-2
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