- PMDB
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Der Partido do Movimento Democrático Brasileiro, PMDB (deutsch Partei der Brasilianischen Demokratischen Bewegung) ist eine zentristische und populistische Partei in Brasilien.
Die Partei wurde 1965 unter dem Namen Movimento Democrático Brasileiro gegründet. In der Zeit der Militärdiktatur, die bis 1979 währte, war der MDB die einzige zugelassene Opposition zur Regierungspartei Aliança Renovadora Nacional (ARENA). 1979 wurden dann auch andere Parteien zugelassen, und der MDB wandelte sich in den PMDB um. 1985 wurde Tancredo Neves vom PMDB durch das Wahlkollegium zum Präsidenten gewählt. Er konnte das Amt aufgrund einer tödlich verlaufenden Krankheit nicht ausüben und sein Parteifreund José Sarney übernahm die Amtsgeschäfte. Sarney führte das Land bis 1990. Seitdem ist der PMDB in der Opposition.
Bei den Wahlen zur Abgeordnetenkammer 2002 erzielte der PMDB 13,4% der Stimmen und 74 der 513 Sitze, damit war er drittstärkste Kraft hinter Partido dos Trabalhadores (PT) und Partido da Frente Liberal (PFL). Im Senat wurde er mit 19 Sitzen und den größten Zugewinnen stärkste Kraft, gleichauf mit dem PFL. Bei den gleichzeitigen abgehaltenen Präsidentschaftswahlen unterstützte der PMDB José Serra von den Sozialdemokraten. Dieser unterlag jedoch Lula da Silva vom sozialistischen PT. Bei den Wahlen 2006 kam der PMDB auf 13,6% und gewann 15 Abgeordnetensitze hinzu, im Senat verlor er jedoch insgesamt 4. Er ist damit nun stärkste Oppositionsfraktion in der Deputiertenkammer. An den Präsidentschaftswahlen beteiligte er sich jedoch nicht. Der PMDB stellt die Gouverneure der Bundesstaaten Amazonas, Espírito Santo, Mato Grosso do Sul, Paraná, Rio de Janeiro und Santa Catarina.
Der PMDB hat keine klar definierte Ideologie. Die Partei vertritt z. T. liberale Positionen, ungewöhnlicherweise beinhaltet sie seit 1985 aber auch die ehemalige linksextreme Guerillabewegung "MR8".
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