Palazzo Zuccari

Palazzo Zuccari
Palazzo Zuccari

Der Palazzo Zuccari in Rom ist ein schmales Wohnhaus zwischen den beiden spitzwinklig auf die Piazza della Trinita dei Monti nahe der Kirche Santa Trinità dei Monti zulaufenden Straßen Via Gregoriana und Via Sistina. Errichtet wurde es ab 1591 für den Maler Federico Zuccari, der die Fertigstellung jedoch nicht mehr erlebte. Das Portal zum Palast, ein Mascherone, hat die Gestalt eines Gesichts mit einem riesigen aufgerissenen Maul. Das Untergeschoss wurde von Zuccari mit Fresken ausgemalt. Als er 1609 starb, hinterließ er den Bau den Künstlern der von ihm gegründeten Accademia di San Luca.

Friedrich Wilhelm Schadow: Der blutige Rock - Fresko aus dem später Casa Bartholdy genannten Palazzo, Berlin

Ab 1702 lebte die Königin von Polen, Marie Casimire Louise de la Grange d’Arquien, für eine Zeit in dem Gebäude und ließ einen hölzernen Bogen über die Via Sistina errichten, sowie von Filippo Juvarra an der Stirnseite einen Portikus anbauen. Später wurde der Palazzo Zuccari in Appartements aufgeteilt und meist an Ausländer und Künstler vermietet; neben anderen hielten sich dort Joshua Reynolds, Johann Joachim Winckelmann und Jacques-Louis David auf. Einer der späteren Besitzer, der preußische Generalkonsul Jakob Ludwig Salomon Bartholdy, ließ 1815 ein Eckzimmer mit Szenen der Josephsgeschichte ausmalen. Die Fresken von Peter von Cornelius, Friedrich Overbeck, Wilhelm von Schadow und Philipp Veit, die 1867 von der Familie Zuccari an die Alte Nationalgalerie in Berlin verkauft wurden, gelten als ein Hauptwerk der Nazarenischen Kunst.

Im Jahr 1904 kaufte die Kunstsammlerin und Stifterin der heutigen Bibliotheca Hertziana, Henriette Hertz (1846–1913), das Gebäude und vermachte es 1913 der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. Ab 1943 wurden Bibliothek und Institut nach Meran, Hallein und Saalfelden verlagert; 1944 beschlagnahmte alliiertes Militär den Palazzo. Im Jahr 1953 wurde das Institut der Max-Planck-Gesellschaft übergeben und als „Bibliotheca Hertziana (Max-Planck-Institut)“ weitergeführt. Der Palazzo Zuccari gehört heute, zusammen mit dem 1963 angekauften Palazzo Stroganoff und dem Villino Stroganoff, zu den größeren Bauten des Institutes.


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