Palingen

Palingen

Palingen ist ein Ortsteil der Gemeinde Lüdersdorf (Eingemeindung 1960) in Mecklenburg-Vorpommern mit einer Fläche von 1410 Hektar und über 400 Einwohnern. Das Dorf liegt am südöstlichen Rand der Palinger Heide.

Das ehemalige Angerdorf, dessen früheste baulichen Zeugnisse (Niederdeutsches Hallenhaus) aus dem 16. Jahrhundert sich im Unterdorf erhalten haben, wurde 1194 erstmals als Polengowe Ort am Hain (Wald) urkundlich erwähnt (Teilung des Stiftes durch den Ratzeburger Bischof Isfried), indem seine Rolle bei der Fleischversorgung des Domkapitels festgeschrieben wurde. 1301 wurde das Dorf als Polinge in einem Register erwähnt. 1347 befand sich Polingen überwiegend im Besitz von Lübecker Bürgern. 1444 wurde Palingen von 12, 1763 von 14 und 1823 von 18 Familien bewohnt. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs hatte Palingen 15 Bauernstellen.

Ehemalige Wassermühle in Palingen

Im Laufe der Zeit vernichteten mehrere Brände teilweise die alten Bauernhäuser. 1915 brannte auch die vorhandene Windmühle ab. Die Wassermühle des Oberdorfs steht noch, ist jedoch seit Ende der 1970er Jahre außer Betrieb.

In den 1920er Jahren spielte sich in Palingen einer der Aufsehen erregendsten deutschen Kriminalfälle des 20. Jahrhunderts, der „Fall Jakubowski“, ab.

Während der DDR-Zeit war das Dorf Standort einer Grenzkompanie. Von 1950 bis 1960 fanden aufgrund der Ortslage im Sperrgebiet Umsiedlungen von Einwohnern an grenzfernere Orte statt.

Nach der Wiedervereinigung hat sich neben der fortgeführten Landwirtschaft der Pferdesport etabliert.

Im benachbarten Lübeck-Schlutup wurde nach 1945 der Palinger Weg nach dem damals durch die Zonengrenze unerreichbar gewordenen Ort benannt.

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