- Schattin
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Landkreis: Nordwestmecklenburg Amt: Schönberger Land Höhe: 17 m ü. NN Fläche: 54,24 km² Einwohner: 5102 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 94 Einwohner je km² Postleitzahl: 23923 Vorwahl: 038821 Kfz-Kennzeichen: NWM Gemeindeschlüssel: 13 0 58 065 Adresse der Amtsverwaltung: Am Markt 15
23923 SchönbergWebpräsenz: Bürgermeister: Dr. Erhard Huzel Lage der Gemeinde Lüdersdorf im Landkreis Nordwestmecklenburg Lüdersdorf ist die westlichste Gemeinde im Landkreis Nordwestmecklenburg in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie wird vom Amt Schönberger Land mit Sitz in der Stadt Schönberg verwaltet.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemeinde Lüdersdorf an der Grenze zum schleswig-holsteinischen Lübeck liegt in einem sanft hügeligen Gebiet zwischen den Flüssen Wakenitz und Maurine, die Höhen erreichen hier kaum 60 m ü. NN und gehören zum Baltischen Landrücken. Die Wakenitz und der Landgraben der mittelalterlichen Lübecker Landwehr bilden weiten Teils die Landesgrenze zu Schleswig-Holstein.
Gemeindegliederung
- Boitin-Resdorf - Rundling in reiner Form, 1257 erstmals erwähnt. Die von 1953 bis 1959 erbaute Kapelle ist der einzige Kirchenneubau der evangelisch-lutherischen Kirche im Land Ratzeburg während der DDR-Zeit.
- Duvennest - ehemaliger Rundling
- Herrnburg - 1191 erstmalige Erwähnung
- Neuleben - (bis 1. Januar 1991 selbständige Gemeinde) - die Teile Groß Neuleben und Klein Neuleben hießen früher Groß Mist und Klein Mist, beide Orte als Rundling angelegt
- Palingen
- Schattin - bis 1937 als Exklave zu Lübeck gehörend, am Rande des Biosphärenreservates Schaalsee
- Wahrsow - 1194 als Warsowe erwähnt
Zur Gemeinde gehörten auch Lenschow und Wahlstorf - beide Ortsteile wurden zu DDR-Zeiten geschleift (leergesiedelt) und sind heute nur noch in Gemarkungsnamen existent.
Geschichte
1194 wurde Lüdersdorf erstmals urkundlich genannt.
In der DDR-Zeit lag Lüdersdorf unmittelbar an beziehungsweise in der fünf Kilometer breiten Sperrzone an der innerdeutschen Grenze. Die ehemaligen Ortsteile Lenschow und Wahlsdorf wurden in dieser Zeit geschleift.
Nach der Grenzöffnung 1989 ergaben sich für die Gemeinde Lüdersdorf - insbesondere für den großen Ortsteil Herrnburg - neue Chancen als unmittelbarer Nachbarort der Hansestadt Lübeck. Es setzte eine rege Bautätigkeit ein: das Entwicklungsgebiet Herrnburg-Nord war das größte zusammenhängende Neubaugebiet in Mecklenburg-Vorpommern, die Einwohnerzahl stieg durch Zuzüge entgegen dem Landestrend. Anfang 2006 wurde die 5000-Einwohner-Marke überschritten. Mit einem Durchschnittsalter von 35,2 Jahren ist Lüdersdorf die jüngste Gemeinde in Mecklenburg-Vorpommern.
Politik
Wappen
Das Wappen wurde vom Schweriner Heraldiker Heinz Kippnick gestaltet und am 10. Mai 2008 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 317 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.
Blasonierung: „Durch einen silbernen Wellenpfahlfaden gespalten; vorn in Rot ein silbernes Hochkreuz, überhöht von einer goldenen Krone; hinten in Blau: oben neun (3:3:3) goldene Blüten, unten ein goldenes Zahnrad.“
Der Wellenfaden im Wappen symbolisiert die Lage der Gemeinde an dem Fluss Wakenitz. Das Hochkreuz mit Fürstenkrone steht für das Fürstentum Ratzeburg, zu dem Lüdersdorf einst gehörte. Die neun Blüten sollen die Ortsteile der Gemeinde darstellen und das Zahnrad steht symbolisch für die ansässigen Gewerbebetriebe.[1]
Flagge
Die Flagge der Gemeinde ist quer zur Längsachse des Flaggentuchs von Rot, Gold (Gelb), Rot gestreift. Die äußeren roten Streifen nehmen jeweils ein Viertel, der goldene (gelbe) Mittelstreifen nimmt die Hälfte der Länge des Flaggentuchs ein. In der Mitte des Flaggentuchs liegt, zwei Drittel der Höhe des Flaggentuchs einnehmend, das Wappen der Gemeinde. Die Höhe des Flaggentuchs verhält sich zur Länge wie 3:5.
Sehenswürdigkeiten
- die Kunstgalerie im alten Zollhaus in Herrnburg
- Dorfkirche mit gotischem Schiff aus dem 15. Jahrhundert in Herrnburg
- eine freilebende Nandupopulation, die sich aus in Groß Grönau ausgebrochenen Tieren entwickelt hat
Wirtschaft und Infrastruktur
Lüdersdorf hat heute neben Sparkasse, Ärzten, Kindergärten und Schulen sowie Einkaufsmöglichkeiten alle erforderlichen Infrastruktureinrichtungen einer großen Gemeinde. In Lüdersdorf gibt es zahlreiche Gewerbebetriebe (u.a. Transportunternehmen, Baubetriebe, Handel, Hotel- und Gaststättengewerbe sowie Landwirtschaftsbetriebe). Durch die Erschließung großer neuer Gewerbegebiete südlich von Lüdersdorf entlang des im Frühjahr 2009 für den Verkehr freigegebenen neuen Autobahnzubringers werden zahlreiche neue Arbeitsplätze geschaffen. Größter neuer industrieller Arbeitgeber ist eine Brotfabrik.
Verkehrsanbindung
Die Autobahn-Anschlussstelle Lüdersdorf (Autobahn 20 Lübeck - Wismar) liegt im Süden des Gemeindegebietes und ist über die 2009 eröffnete Ortsumgehung Lüdersdorf neu an das Gemeindegebiet angebunden. Die Verbindungsstraße von Schönberg nach Lübeck verläuft durch Wahrsow, Lüdersdorf und Herrnburg. Die beiden Bahnhöfe Lüdersdorf und Herrnburg (ehemaliger DDR-Grenzbahnhof für Interzonenzüge) befinden sich an der Strecke Lübeck Hauptbahnhof - Bad Kleinen - Rostock Hauptbahnhof, heute KBS 150 (Lübeck-Kleinener Eisenbahn).
Lüdersdorf ist in den öffentlichen Personennahverkehr des Stadtverkehrs Lübeck eingebunden.
Die erste Verbindung südlich des Gemeindegebiets in das Lauenburgische ist die Wakenitz-Brücke bei Rothenhusen. Die Nachbargemeinde Groß Sarau im Naturpark Lauenburgische Seen regte einen 2008 erfolgten Neubau der Wakenitzbrücke im Bereich ihres Ortsteils Nädlershorst an, um die touristische Infrastruktur auf beiden Seiten der Wakenitz zwischen Lübeck und dem Ratzeburger See zu verbessern. Die Brücke wurde aus Fördermitteln der Metropolregion Hamburg errichtet. Die Skulptur Grenzen überwinden auf der Westseite der Wakenitz ist eine Arbeit des in Schattin auf der Ostseite ansässigen Bildhauers Claus Görtz. Sie entstand unter Verwendung der bis 2008 dort befindlichen Schlagbäume, die die verwaisten Rampen der Vorgängerbrücke sicherten. Auch die Eisenbahnbrücke über die Wakenitz kann von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden.
Naturschutz
Im nordwestlichen Gemeindegebiet befindet sich das Naturschutzgebiet Palinger Heide zwischen Palingen und Lübeck-Schlutup. Entlang der Wakenitz verläuft südlich von Herrnburg das Naturschutzgebiet N 145 Wakenitzniederung mit dem Duvenester Moor und den alten Torfstichen bei Habershorst. Im Wald südlich von Herrenburg befindet sich seit 1466 hier der gotische Pomertstein, ein mittelalterliche Sühnestein, auch Mordwange genannt, der auf der früheren Pilgerstrecke nach Wilsnack an den hier erschlagenen Hinrik Pomert erinnert.[2] Das Naturschutzgebiet wird auf der schleswig-holsteinischen Seite nahtlos durch das dortige Naturschutzgebiet Mittlere und südliche Wakenitz fortgeführt. Die Naturschutzgebiete sind damit Teil des Grünen Bandes Deutschland entlang der früheren innerdeutschen Grenze.
Persönlichkeiten
- Hartwig Ludwig Christian Bacmeister, Historiker
- Karl-Heinz Hopp, Ruderer und Tierarzt
- Johann Wilhelm Bartholomäus Rußwurm, Pastor
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Hans-Heinz Schütt: Zwischen Bistumsland und Grenzzaun. Das Wappen der neun Ortsteile umfassenden Großgemeinde Lüdersdorf im Mecklenburgmagazin der Schweriner Volkszeitung, 20. Februar 2009, S. 22
- ↑ www.suehnekreuz.de
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