- Panamint
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Wohngebiet Systematik Kulturareal: Großes Becken Sprachfamilie: Uto-Aztekische Sprachen Sprache: Shoshone-Comanche Stammesgruppe: Westliche Shoshone Stamm, Volk: Koso Synonyme Kosho, Panamint, Timbisha Die Koso, auch Timbisha-Shoshone oder Panamint, sind der äußerste westliche Stamm der Westlichen-Shoshone-Indianer. Sie gehören zum Shoshone-Zweig der uto-aztekischen Sprachfamilie. Ihre südlichen Nachbarn sind die Chemehuevi, ihre westlichen Nachbarn die Tubatulabal, die nördlichen Nachbarn die Mono. Die Bedeutung des Namens Koso ist unbekannt. Der Name Timbisha bedeutet "rot wie ein Fels bemaltes Gesicht".[1]
Inhaltsverzeichnis
Sprache
Die Sprache der Koso, das Timbisha oder Panamint, gehört zusammen mit dem Shoshone und dem Comanche zum zentralen Zweig der Numic-Sprachen. Sie wird nur noch von etwa 20 älteren Menschen beherrscht, monolinguale Sprecher gibt es nicht mehr.
Geschichte
Die ersten Spuren paläoindianischer Besiedelung im Death Valley wurden auf ein Alter von 15.000 Jahren datiert. Die Koso und ihnen verwandte Stämme leben vermutlich seit etwa 2000 Jahren im Gebiet des Death Valley. Ursprünglich lebten sie nomadisierend zwischen den Panamint Mountains, dem Owens Lake und dem Amargosa River. Die ersten Weißen betraten 1849 das Death Valley. 1855 vermaß von Schmidt das Land. Fünf Jahre später wurde in den Coso Mountains Gold entdeckt, 1882 begann der Abbau von Borax. Damit veränderten sich die Lebensbedingungen der Koso. Pinien und Mesquite-Sträucher wurden abgeholzt, an den wichtigen Quellen siedelten sich Weiße an. In den 1860er Jahren gab es deshalb wiederholt Kämpfe zwischen Koso und weißen Siedlern mit mehreren Toten. Dies und interne Konflikte führten im 19. Jahrhundert zu territorialen Veränderungen unter den indianischen Stämmen; die Koso nutzten gemeinsam mit den Serrano und Kawaiisu das Gebiet um die Granite und Providence Mountains. Sie zogen auch in die Umgebung der schnell errichteten und wieder verlassenen Goldgräberstädte, in denen sie als Bergarbeiter, Holzfäller, Wäscher und Lastenträger arbeiteten. Einige suchten erfolgreich nach Gold und Silber. 1883 stieß Henshaw in einer dieser Städte, Darwin, auf einige Koso, nach deren mündlicher Auskunft sollen sie damals 150 Personen gezählt haben. 1912 richtete das Bureau of Indian Affairs auf Order von Präsident Theodore Roosevelt vier Indianerreservate im Death Valley ein, die jedoch zum Aufbau einer eigenständigen Wirtschaft zu klein waren: Lone Pine, Big Pine, Fort Independence und Bishop. Die meisten Koso verblieben nomadisierend auf dem Land des Bureau of Land Management an der Grenze zwischen Kalifornien und Nevada. 1933 wurde das Death Valley zum Nationalpark erklärt. Die Nationalparkbehörde erbaute 1936 ein Dorf für die Koso in Furnace Creek, das später vergrößert wurde und heute 50-60 Einwohner hat. 1983 wurden sie unter dem Namen Timbisha Shoshone mit einer Zahl von 300 Personen als Besitzer des Landes eingetragen. Sie waren aber weiterhin ein landloser Stamm. Das änderte sich erst am 1. November 2000, als der Timbisha Homeland Act[2] ihnen 7.700 acres überwiegend im Gebiet der Gemeinde Lida, Nevada, gelegenes Land zusprach, mit der Einschränkung, dass Bergbaugesellschaften auf dem Gebiet Schürfrechte gewährt werden müssen. Dies ist das erste Indianerreservat auf dem Gebiet eines Nationalparks.
Kultur und Lebensweise
Die Koso lebten als nomadisierende Jäger und Sammler. Sie legten zu bestimmten Jahreszeiten, Sommer oder Winter, feste Siedlungsplätze und Vorratslager an. Diese befanden sich meist in Wassernähe und am Rand von Busch- oder Waldland. Sie sammelten Wurzeln, Nüsse und Samen und jagten Landsäugetiere, Vögel (zum Beispiel Tauben), Reptilien und Insekten. Sie entwickelten handwerkliche Meisterschaft im Flechten von Körben, die so dicht geflochten wurden, dass man darin Wasser transportieren konnte. Die Korbflechtkunst wird von einigen Koso heute noch gepflegt. Sie orientierten sich an Plätzen und topographischen Punkten, die sie in bird songs besangen. So wurden regelrechte "mündliche Landkarten" überliefert. Sie verehrten Petroglyphen, die sie als Zeichen überirdischer Hilfe für ihre Schamanen ansahen, auch Quellen, denen eine heilende Wirkung zugeschrieben wurde, waren ihnen heilig. In ihren Mythen spielte der Kojote eine wichtige Rolle.
Schöpfungsmythos der Koso
Der Kojote traf jeden Tag ein schönes Mädchen, das bei seiner Mutter lebte. Er verliebte sich in sie. Die Mutter bat das Mädchen, den Kojoten nach Hause zu bringen, damit er für sie jagen konnte. Eines Tages sagte sie zu ihm: "Komm mit, aber laß mich ein Stück vorgehen." Sie ging ein Stück nach Osten und blieb stehen. Als Kojote zu ihr kam, sagte er: "Hier ist es". Sie sagte: "Nein, wir müssen weiter" und ging vor. Als er sie das nächste Mal erreichte und ihr Avancen machte, wiederholte sich das Spiel. So kamen sie nach und nach über ein hohes Gebirge zum Haus des Mädchens und seiner Mutter. Die Mutter bereitete ihnen ein gutes Abendessen und bat ihre Tochter und Kojote, sich ein gemeinsames Bett vor dem Haus herzurichten. Es geschah jedoch nicht, was Kojote erwartete, und er war frustriert. Am nächsten Morgen bat ihn die Mutter, ihre Pfeile zu nehmen und Enten zu schießen. Er tat, wie ihm befohlen, Mutter und Tochter aßen die Enten auf und Kojote sah zu. In der nächsten Nacht wurden seine Avancen wieder abgewiesen. Am nächsten Morgen bat ihn die Mutter, Schafe zu erlegen. Er ging in die Berge, erlegte ein Schaf, schlachtete und zerteilte es und behielt den kräftigen Nacken für sich. Dann brachte er das geschlachtete Schaf zur Hütte der beiden Frauen. Die Mutter fragte ihn: "Wo ist der Nacken?" Kojote sagte, er habe ihn weggeworfen. Mutter und Tochter kochten und aßen das Fleisch, und als sie mit dem Essen fertig waren, war es dunkel. Kojote und die Tochter schliefen wieder gemeinsam vor der Hütte. Kojote holte den Nacken des Schafs aus dem Versteck und war diesmal bei der schönen Tochter und ihrer Mutter erfolgreich. Er lebte mit den beiden zusammen und jagte für sie Schafe und Enten. Eines Tages flocht die Mutter einen großen Korb, um Wasser zu holen. Sie sagte zu Kojote: "Du mußt jetzt gehen. Nimm den Korb mit und öffne ihn erst, wenn Du in der Mitte des Landes bist, aber nicht eher". Kojote ging mit dem Korb auf dem Rücken los. Weil der Korb ihm aber zu schwer war, beschloß er im Saline Valley, ihn zu öffnen. Er hämmerte den Verschluss mit einem Stein auf. Sofort sprangen gutaussehende junge Männer und Frauen heraus. Das waren die Timbisha-Shoshone. Als nur noch wenige Leute im Korb waren, verschloß Kojote ihn wieder und ging in sein Heimatland. Auf halbem Weg, am Owens River, setzte er den Korb wieder ab und öffnete ihn erneut. Diesmal kamen alte und unscheinbare Leute heraus: Die Nördlichen Paiute, der Nachbarstamm der Koso. Dann warf Kojote den Korb weg.
So entstanden Männer und Frauen.
Demographie
Jahr Quelle Zahl 1700 NAHDB 150 1800 NAHDB 150 1883 Kroeber 150 1891 Kroeber 100 1900 NAHDB 100 2000 NAHDB 100 NAHDB: Native American Historical Data Base. Alle Zahlen sind Schätzungen.
Einzelnachweise
Literatur
- Dayley, John P.: Tümpisa (Panamint) Shoshone Grammar/Dictionary. University of California Publications in Linguistics. Volume 115 (Grammar)/ 116 (Dictionary). Berkeley 1989
- Mc Laughlin, John: Timbisha (Panamint). Languages of the World/Materials 453. München: LINCOM Europa 2006
- D'Azevedo, Warren L. (Hrsg.): Handbook of North American Indians. Volume 11: Great Basin. Smithsonian Institution Press, Washington, 1986, ISBN 0-16004-581-9
Siehe auch
Liste nordamerikanischer Indianerstämme
Quellen und Weblinks
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