Kojote

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Systematik
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Überfamilie: Hundeartige (Canoidea)
Familie: Hunde (Canidae)
Tribus: Echte Hunde (Canini)
Gattung: Canis
Art: Kojote
Wissenschaftlicher Name
Canis latrans
Say, 1823
Kojote
Kojote

Der Kojote (von aztek. Cóyotl, zu deutsch „Mischling“ – latein. Canis latrans), auch bekannt als Coyote, (Nord)amerikanischer Präriewolf oder Präriehund (nicht zu verwechseln mit dem Nagetier „Präriehund“), ist eine in Nordamerika verbreitete wilde Art der Hunde, die einem kleineren Wolf ähnelt.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Der Kojote erreicht eine Gesamtlänge von 110 cm. Die Schulterhöhe beträgt 50 cm. Das Gewicht liegt im Schnitt bei 14 kg und kann zwischen 9 und 22 kg liegen. Sein Fell (siehe auch Pelzarten) hat keine einheitliche Farbe, sondern variiert zwischen verschiedenen Tönen von gelbbraun und graubraun. Kehle und Brust sind weiß.

Vom Wolf ist er durch seine deutlich geringere Größe zu unterscheiden, wobei er auch magerer erscheint. Außerdem hat er eine schmalere Schnauze, größere Ohren und kürzere Beine als sein großer Verwandter.

Typisch für den Kojoten ist der große, buschige Schwanz, den er meist tief am Boden hält.

Lebensraum

Kojoten bewohnen den nordamerikanischen Kontinent vom subpolaren Norden Kanadas und Alaskas über die gesamten USA und Mexiko bis nach Costa Rica. Sie haben sich einer Vielzahl von Habitaten angepasst und können in dichten Wäldern ebenso leben wie in der Prärie.

Lebensweise

Kojoten haben den Ruf, Aasfresser zu sein. Obwohl sie tatsächlich auch von Aas leben, erjagen sie den Großteil ihrer Nahrung selbst. Mäuse und Hasen stellen etwa 90% der Beutetiere, viel seltener werden Vögel, Schlangen und Füchse gefressen. Hirsche können, wenn sie krank oder alt sind, von einem Rudel erlegt werden.

Der Kojote frisst auch pflanzliche Nahrung als Beikost, zum Beispiel Früchte und Beeren. In der Nähe von Wohngebieten gehen Kojoten zunehmend an die Abfalltonnen und suchen dort nach Fressbarem.

Obwohl sie für den Menschen als ungefährlich gelten, sorgten Kojoten im kanadischen Cape-Breton-Highlands-Nationalpark im Oktober 2009 für Aufsehen, als sie eine 19-Jährige, die allein auf einer Wandertour unterwegs war, angriffen und tödlich verletzten.[1]

Der Kojote hat ein weniger ausgeprägtes Sozialverhalten als der Wolf. Er ist aber alles andere als ein strikter Einzelgänger. Meistens finden sich Kojoten zu Paaren oder losen Familienverbänden zusammen. Man sieht sie aber oft auch allein umherstreifen.

Kojoten haben eine Tragzeit von etwa sechzig Tagen und bringen in einem Wurf durchschnittlich vier bis sechs Welpen zur Welt, meist Ende April oder anfangs Mai. Die mittlere Lebenserwartung beträgt sechs Jahre. Beide Elternteile helfen bei der Fütterung der Welpen. Im Herbst suchen sich die Jungen ihr eigenes Jagdgebiet, meist innerhalb von 15 km. Im Alter von einem Jahr sind sie geschlechtsreif.

Sonstiges

In der Lebensweise des Kojoten finden sich viele Parallelen zu den afrikanisch-asiatischen Schakalen.

Kojoten und Haushunde sind untereinander fruchtbar. Es kommt gelegentlich zu solchen Paarungen zwischen verwilderten Hunden und Kojoten; die daraus entstehenden Hybride werden in Nordamerika Coydogs genannt. Es kommt aber auch vor, dass viele dieser Coydogs lediglich besonders große Kojoten sind und daher verwechselt werden.[2]

Ebenso ist es zu Paarungen von Kojoten und Rotwölfen gekommen. Ob es in freier Wildbahn zu einer Paarbildung des eigentlichen Wolfs mit dem Kojoten kommen kann, ist umstritten, denn Kojoten gehören zur Jagdbeute des Wolfs. Möglicherweise ist aber der Rotwolf ein Hybrid aus Kojote und Wolf.

Kojoten sind in Nordamerika nicht geschützt. Während der Wolf durch die Nachstellung des Menschen immer seltener wurde, hat der Kojote hiervon profitiert. Er ist seinen ärgsten Konkurrenten und Feind losgeworden, rückte in dessen Habitate nach und hat ihn an der Spitze der Nahrungskette vielerorts abgelöst, bildet größere Rudel und wird in einigen Gebieten auch überdurchschnittlich groß. Seit den 1950er Jahren ist er fester Bestandteil der Fauna in Neuengland. Lediglich der Südosten der USA (Florida) wurde von der Art noch nicht erreicht. Auch durch massenhafte Jagd konnte die Art in ihrem gesunden Bestand nicht gefährdet werden. Kojoten besiedeln zunehmend amerikanische Großstädte, wo sie sich in der Regel von menschlichen Abfällen ernähren. So wurde im April 2006 als letzte amerikanische Metropole auch Washington D.C. vom Kojoten "erobert". Im März des Jahres sorgte ein Kojote im New Yorker Central Park für Aufsehen.[3] Kojoten können so auch als Kulturfolger gelten.

In der Mythologie vieler nordamerikanischer Indianerstämme nimmt der Kojote eine zentrale Rolle ein. Er wird meist als listiger Trickster dargestellt.

Der Aktions-Künstler Joseph Beuys hat einen Kojoten in seine Aktion I like America and America likes Me einbezogen.

In den Cartoons Road Runner und Wile E. Coyote ist der Kojote als stets hungriger und vom Pech verfolgt dargestellt. Den Road Runner fängt er nie.

Einzelnachweise

  1. http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,657995,00.html
  2. Erik Zimen: Der Hund. C. Bertelsmann Verlag GmbH, München 1988, ISBN 3-570-00507-0.
  3. New York Times vom 23. März 2006: A Coyote Leads a Crowd on a Central Park Marathon

Literatur

  • Thomas Riepe: Yellowstone: Im Land der Wölfe und Kojoten. Monsenstein und Vannerdat, 2005, ISBN 3-86582-124-3

Weblinks

 Commons: Canis latrans – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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