Panorama Therme Beuren

Panorama Therme Beuren
Eingangsbereich zur Therme

Die Panorama Therme Beuren ist ein Thermalbad im staatlich anerkannten Kurort Beuren. Mit mehr als 500.000 Besuchern[1] jährlich hat sich die Panorama Therme zu einem der führenden Heilbäder in Baden-Württemberg entwickelt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Jahr 1970 entschloss sich der Gemeinderat von Beuren auf Anraten des damaligen Landrats Ernst Schaude, nach Thermalwasser zu bohren. Eine Bohrgesellschaft in Form einer Kommanditgesellschaft wurde gegründet. Anteile zu je 1.000 DM konnten gezeichnet werden, 740.000 DM kamen so zusammen.

Am 2. Oktober 1970 begann die Bohrung, am 19. November 1970 stieß man in 381 Meter Tiefe auf 38,5 °C warmes Thermal-Mineralwasser. Man bohrte weiter und wurde in 755 Metern Tiefe erneut fündig. 48,3 °C war das dort gefundene Wasser warm. Schnell war klar, dass das hochwertige Wasser für ein Herz-Kreislauf-Bad geeignet war. Kurzfristig wurde neben der bestehenden Kleinschwimmhalle ein provisorisches Thermalwasser-Freibadebecken gebaut. Man wollte damit das neu erschlossene Wasser bekannt machen. Dies war ein voller Erfolg, zwischen Oktober 1972 und Ende 1976 besuchten 842.000 Badegäste dieses Außenbecken.

Am 3. April 1973 übernahm die Gemeinde Beuren alle Anteile an der Kommanditgesellschaft, um eine kommunale Lösung beim Bau des Thermalbades zu ermöglichen. Im Januar 1975 begann man mit dem Bau, der am 17. Januar 1977 eingeweiht werden konnte. 17 Millionen DM waren an Baukosten entstanden, die Gemeinde musste sich hoch verschulden.

Bauliche Erweiterungen

Bereits im Frühjahr 1980 konnte in einem Erweiterungsbau die Kurmittelabteilung mit allen therapeutischen Einrichtungen eingeweiht werden. Diese Abteilung war Voraussetzung für die Anerkennung des zweithöchsten Heilbad-Prädikats Ort mit Heilquellen-Kurbetrieb. Die Kurmittelabteilung wird von einer Praxis für Krankengymnastik, Physiotherapie, Massage, Medizinische Bäder und Osteopathie betrieben.

1989 wurde ein weiteres Außenbecken und ein Kaltwasser-Kneippbereich gebaut. 1993 entstand ein Thermengarten (Wintergarten) mit zwei Dampfbädern und im Obergeschoss wurde eine Sauna-Dachlandschaft mit vier Saunakabinen, Ruhe- und Aufenthaltsräumen und einem Bistro gebaut. 1999 wurde abermals erweitert. Zwei neue Außenbecken und eine Höhlen- und Grottenlandschaft mit Dampfbad, einem Salz- und Wärmestollen und einer Duscherlebnisgrotte wurden gebaut. Abgerundet wurde das erweiterte Angebot durch weitere Ruhe- und Aufenthaltsbereiche.

Die Gemeinde Beuren führt das Bad als Eigenbetrieb ohne Zuschüsse aus dem Gemeindehaushalt. Seit Jahren wird nicht nur in bauliche Erweiterungen, sondern auch in die regelmäßige Erneuerung der technischen Anlagen investiert. Auch die Badeanlagen wurden in den vergangenen Jahren komplett saniert und technisch den heutigen Erfordernissen angepasst.

Quellen, Wasser

Quellen

Die Panorama Therme verfügt über zwei Quellen. Diese wurden nach den beiden Männern benannt, die man als Väter des Beurener Thermalbades bezeichnen kann. Namenspate für die Friedrichsquelle ist der ehemalige Schulleiter Friedrich Sautter, der als Geschäftsführer der Bohrgesellschaft eine der maßgeblichen Triebfedern des Erfolges war. Die Wilhelmsquelle ist benannt nach Willi Gras, der von 1948 bis 1983 Bürgermeister der Gemeinde Beuren war. Seiner Initiative ist die Entwicklung von Beuren zum Kurort zu verdanken.

Thermalwasser

Das Wasser der Friedrichsquelle kommt aus dem Rätsandstein in 381 Metern Tiefe. Es handelt sich um fluoridhaltiges Natrium-Hydrogen-Carbonat-Thermalwasser mit 38,5 °C. Das Wasser ist klar und farblos, hat einen pH-Wert von 8,0 und 1.890 Milligramm Mineralstoffe je Liter.

Die Wilhelmsquelle erschließt einen Wasserhorizont im Oberen Muschelkalk und Lettenkeuper in 755 Metern Tiefe. Das Wasser wird als fluoridhaltiger Natrium-Carbonat-Chlorid-Sulfat-Hydrogencarbonat-Thermal-Säuerling bezeichnet und ist 48,3 °C warm. Das Wasser ist klar und farblos, hat einen pH-Wert von 6,2 und 6.286 Milligramm Mineralstoffe je Liter.

Heilanzeigen

Kuren in Beuren werden von den Krankenkassen bezuschusst und sind beihilfefähig. Heilanzeigen: Rheumatische Erkrankungen der großen und kleinen Gelenke, auch Muskelrheumatismus; Abnutzungserscheinungen, zum Beispiel arthrotische Veränderungen an der Wirbelsäule und zunehmende Versteifung an den großen Gelenken; periphere Durchblutungsstörungen; Ischias- und andere Nerv-Muskel-Leiden; Unfallnachbehandlung. Gegenanzeigen bestehen bei akutem Gelenkrheumatismus, frisch-entzündlichen rheumatischen Schüben und schweren Herz- und Kreislauferkrankungen.

Einrichtungen der Panorama Therme

Die Beckenlandschaft umfasst nahezu 1000 m³ mit sechs unterschiedlich temperierten Thermalwasserinnen- und -außenbecken sowie einem Kaltwasserbecken. Außerdem verfügt die Panorama Therme über zwei Dampfbäder (Caldarium und Thermarium). In der als Höhlenlandschaft gestalteten Thermengrotte findet man ein weiteres Dampfbad (Nebelhöhle), einen Wärmestollen mit einer Temperatur von 60 °C, einen Salzstollen, in dem Meersalz vernebelt wird, eine Dusch-Erlebnisgrotte und verschiedene Ruheräume.

Die Saunalage (Panorama Sauna) im Obergeschoss kann mit vier verschiedenen Saunakabinen aufwarten. Außerdem gibt es ein orientalisches Pflegebad (Rhasoul) und das Salomelium mit Honigeinreibungen und Salz-Peeling. Ein Tauchbecken, ein Thermal-Mineral-Sprudelbecken und ein Bistro runden das Saunaangebot ab.

Im Garten der Panorama Therme mit 3000 m² Liegenwiesen befindet sich eine Kneipp-Anlage mit kalten und warmen Duschen, Kneippschläuchen, Tretbecken und einem Barfußpfad.

Literatur

  • Sönke Lorenz und Andreas Schmauder (Hrsg.): Beuren und Balzholz – Eine Gemeinde am Fuß der Schwäbischen Alb. Markstein-Verlag, Filderstadt 2004, S. 220-226, ISBN 3-935129-20-3.
  • Werner Käß und Hanna Käß (Hrsg.): Deutsches Bäderbuch, Beschreibung von 163 staatlich zertifizierten Heilbädern in Deutschland, Gebrüder Borntraeger Verlag, 2008, ISBN 3-510-65241-X, EAN: 9783510652419.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gemeinde Beuren von A–Z, S. 7 http://www.beuren.de/pdf/Prospekt_neu_200605.pdf
48.5655555555569.3986111111111

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