- Panzer Aktiengesellschaft
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Panzer Aktiengesellschaft ist der Name eines bedeutenden frühen deutschen Herstellers von Tresoren und Tresoranlagen (mit Fächern für Kunden) aus Berlin.
Für Tresore entwickelte man verschweißte "Compound"-Platten mit 4-10 mm Gesamtstärke, aus einer Schicht Hartstahl (widerstandsfähig gegen Sägen und Bohren, eventuell nickellegiert) und dahinter zähelastisches Eisen, das wuchtige Schläge abfedert, ohne zu brechen. Diese Verbundplattenkonstruktion aus Stahl von Krupp wurde in Stärken von angeblich bis zu 400 und 600 mm im Kriegsschiffbau verwendet. Schlüssel, die verschiebbare Splinte beinhalten, Zeituhren – sicherheitshalber drei – die nur zu einer bestimmten Zeit die Öffnung des Tresors erlauben oder automatisch vornehmen, waren 1909 Stand der Technik. Eventuell wird die aufwendige Schließmechanik durch Verglasung der Türinnenseite sichtbar gemacht. Tresorwände wurden mit Asbest oder Zement gefüllt, um Angriff durch Brennschneiden, Lichtbogen und Thermit zu widerstehen.
Tresorräume wurden im Keller oder Erdgeschoss in der Mitte der Bankgebäude angeordnet, gehärtete Schienen oder verdrillte Bleche in engem Raster im Deckenbeton eingegossen.
Vom Namen der Firma dürfte sich die Bezeichnung Panzerknacker ableiten. Als mögliche Angriffsmethoden gelten Aufkeilen, Aufhebeln mit der Brechstange, Rammen, Sprengung sowie die schon genannten spanabhebenden und thermischen Verfahren.
Quellen
- Velhagen & Klasings Monatshefte XIII. Jg. Heft II 1908/1909, Berlin
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