Panzernahkampfmittel

Panzernahkampfmittel

Panzernahkampfmittel sind Behelfs- und Einsatzmittel, die zum Niederkämpfen gepanzerter Fahrzeuge in unmittelbarer Nähe des anzugreifenden Objektes ohne Zuhilfenahme von panzerbrechenden infanteristischen Waffen wie Panzerabwehrkanonen, Panzerfaust, Panzerbüchsen etc. zur Verfügung stehen.

deutsche Hafthohlladungen aus dem Zweiten Weltkrieg

Im Einzelnen sind dies:

Behelfsmittel wie Farbe, Tücher, Schlamm, die auf Sehschlitze oder Optiken angebracht, bewirken, dass der Panzerbesatzung die Sicht genommen wird. Auch besteht die eher theoretische Möglichkeit, z. B. mit Eisenstangen die aus dem Panzer herausragenden Kanonen- und MG-Rohre zu verbiegen oder die Rohre zu verstopfen, um dadurch Rohrkrepierer zu provozieren.

Brandbeschleuniger und Brandmittel, die schnell und einfach als sog. Molotowcocktails hergerichtet werden können, werden vorzugsweise über dem Heck des Panzers zur Entzündung gebracht. Durch die Lüftungsschlitze des Motors läuft dann die brennende Flüssigkeit hinein und setzt diesen in Brand, was einen Totalausfall des Panzers bewirken kann.

Hemmende Mittel sind Handgranaten, geballte Ladungen oder dergleichen und werden aus einiger Entfernung auf den Panzer geworfen, in der Hoffnung, seine Bewegungsfähigkeit durch Treffen der empfindlichen Kettenlaufräder zu mindern, bzw. zu unterbinden.

Panzermine DM 11 im Schnitt

Vernichtende Mittel. Die Anwendung von Panzerminen oder Hafthohlladungen, die zum Teil mit Magneten versehen, auch an fahrenden Panzern wirkungsvoll angebracht werden können, stellt einen direkten Angriff auf den Panzer dar. Hier kommen auch wieder Handgranaten oder geballte Ladungen zum Einsatz. In den bauartbedingten Hohlräumen des Panzers (Kanonenrohr, Auspuffanlage, Spalten zwischen Turm und Wanne, bzw. Fahrwerk) platziert, verursachen sie empfindliche Schäden bis zur völligen Zerstörung des Panzers.

Bei all diesen Angriffsvariationen mit Panzernahbekämpfungsmitteln ist jedoch als Voraussetzung anzusehen, dass feindliche Panzer nicht durch eigene Infanterietruppen geschützt sind.

Literatur/ Quellen

  • Achtung, Panzer von H. Guderian
  • Deutsche und alliierte Heereswaffen 1939 - 1945 von A. Buchner
  • Krieg der Panzer 1939 - 1945 von J. Piekalkiewitz
  • "Richtlinien für die Panzernahbekämpfung" offizielle Deutsche Heeresdienstvorschrift 469/41 vom 7.Oktober 1941

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