- Paolo Ruffini
-
Paolo Ruffini (* 22. September 1765 in Valentano; † 10. Mai 1822 in Modena) war ein italienischer Mathematiker, Mediziner und Philosoph.
Ruffini und Gauß scheinen 1799 als erste die Vermutung ausgesprochen zu haben, dass allgemeine Polynome vom Grad größer 4 nicht in Radikale auflösbar sind – heute der Satz von Abel-Ruffini. Ruffini gab gleichzeitig auch einen „Beweis“ dafür an, der allerdings noch unvollständig war: Die gruppentheoretischen Grundlagen, die für einen vollständigen Beweis erforderlich sind, waren zu seiner Zeit noch nicht ausgearbeitet. Ruffini selbst jedoch trug wesentlich zur Ausarbeitung dieser Grundlagen bei, so dass später Cauchy daran anknüpfen konnte, daran wiederum Abel und Galois, die das Problem (und mehr) schließlich lösen konnten.
Das heute meist Horner-Schema genannte Verfahren zur vereinfachten Auswertung von Polynomen veröffentlichte Ruffini bereits 15 Jahre vor Horner,[1] so dass es auch als „Regel von Ruffini“ bezeichnet wird (es wurde allerdings bereits 500 Jahre früher von Zhu Shijie beschrieben.)
Ruffini arbeitete nicht nur als Mathematiker, er praktizierte auch als Mediziner. Dabei infizierte er sich während der Typhus-Epidemie von 1817 selbst, erholte sich zwar, genas aber nie mehr vollständig.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Paolo Ruffini: Della insolubilità delle equazioni algebraiche generali di grado superiore al quarto. In: Memorie della Società Italiana delle Scienze 10 (1803), S. 410-470. Vgl. F. Cajori: Horner's Method of Approximation Anticipated by Ruffini. In: Bulletin of American Mathematical Society 17 (1911), S. 409-414.
Wikimedia Foundation.