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Jiří Paroubek?/i [ˈjir̝iː ˈparoubɛk] (* 21. August 1952 in Olomouc) ist ein tschechischer Politiker und Vorsitzender der sozialdemokratischen Partei ČSSD.
Inhaltsverzeichnis
Persönlicher Werdegang
Nach dem Abschluss der Wirtschaftsuniversität Prag 1976 war er in leitender Funktion in mehreren Unternehmen als Betriebswirt tätig. Ab 1991 betreute er als selbständiger Unternehmensberater kleine und mittelständische Unternehmen. Seit 1993 ist er Herausgeber der sozialdemokratisch orientierten tschechischen Zeitschrift Trend.
Politische Karriere
Paroubek war ab 1970 Mitglied der Tschechoslowakischen Sozialistischen Partei, einer zur Nationalen Front gehörenden Blockpartei, und bekleidete in ihr verschiedene Funktionen. Im November 1989 trat er der wiedergegründeten sozialdemokratischen Partei bei und wurde bereits 1990 zu deren Zentralsekretär gewählt. Diesen Posten gab er im folgenden Jahr wieder ab, als er sich selbständig machte. Im November 1998 wurde er stellvertretender Bürgermeister von Prag und zudem auch Stadtrat für Finanzen. Im Kabinett von Stanislav Gross wurde er im Juli 2004 Minister für die Regionen. Nach Gross' Rücktritt am 25. April 2005 ernannte ihn der Staatspräsident zum Nachfolger, am 13. Mai 2006 wurde er dann auch zum Vorsitzenden der sozialdemokratischen Partei ČSSD gewählt. Nach den Wahlen zum Abgeordnetenhaus im Juni 2006, bei denen die ČSSD trotz der vorangegangenen Affären ein unerwartet gutes Ergebnis erzielte, spekulierte Paroubek auf eine von den Kommunisten tolerierte Fortsetzung der Regierung mit der KDU-ČSL. Da diese jedoch jegliche Zusammenarbeit mit den Kommunisten ablehnten und es dem ODS-Vorsitzenden Topolánek dank des Austritts von zwei Abgeordneten aus der Fraktion der ČSSD gelang, mit der KDU-ČSL und der SZ eine Mehrheit für seine Regierung zu finden, musste sich Paroubek mit dem Amt des Oppositionsführers zufrieden geben.
Kritik
In die Kritik geriet Jiří Paroubek durch die Verteidigung des umstrittenen Vorgehens der Polizei gegen Besucher des CzechTek-Festivals 2005, wobei er behauptete, die Maßnahmen seien nötig, um „gegen eine durch Drogen und Alkohol provozierte Welle der Gewalt“ und „gegen die Verbreitung von Aids, Gelbsucht und Salmonellen“ vorzugehen. Er behauptete zudem, die Besucher dieses Festivals seien „keine tanzenden Kinder, sondern gefährlich besessene Leute mit anarchistischen Neigungen“. Dies sei „politisch, soziologisch sowie auch polizeilich und nachrichtendienstlich perfekt dokumentiert“.[1]
Familie
Paroubek hat einen Sohn (* 1984) und spricht auch Deutsch und Englisch. Im Juli 2007 gab Paroubek die Scheidung von seiner langjährigen Frau Zuzana bekannt. Er heiratete kurze Zeit darauf die Dolmetscherin Petra Kováčová.
Auszeichnungen
- Wenzel-Jaksch-Preis 2007
Quellen
- ↑ Czech PM defends rave crackdown BBC News, 2. August 2005
Václav Klaus | Josef Tošovský | Miloš Zeman | Vladimír Špidla | Stanislav Gross | Jiří Paroubek | Mirek Topolánek | Jan Fischer (designiert)
Personendaten NAME Paroubek, Jiří KURZBESCHREIBUNG tschechischer Politiker GEBURTSDATUM 21. August 1952 GEBURTSORT Olomouc
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