Paul Eichelmann

Paul Eichelmann

Paul Eichelmann (* 11. Oktober 1879 in Berlin; † 9. Dezember 1938 in Berlin) war ein deutscher Fußballspieler.

Der Torwart begann seine Karriere beim BFC Germania 1888. Als Mitglied dieses Vereines kam er auch im inoffiziellen Länderspiel am 23. November 1899 in Berlin gegen England, einem der sogenannten Ur-Länderspiele, zum Einsatz, er musste gegen die hoch überlegenen Engländer 13 Gegentreffer hinnehmen.

1901 luden die Engländer die deutschen Spieler zu einem Gegenbesuch ein. Eine verstärkte Berliner Auswahl reiste nach England und kassierte dort fünf Niederlagen. Eichelmann wurde von den Zuschauern wegen seiner lustigen Art geschätzt und brachte als Andenken einen von den englischen Profis unterschriebenen Fußball mit zurück nach Berlin.

Eichelmann wechselte danach zu BTuFC Union 1892. Nachdem er am Vorabend des Endspiels zur Deutschen Meisterschaft 1905 nach Ansicht seiner Mitspieler zu viel getrunken hatte, saß er beim Spiel nur auf der Ersatzbank und musste zusehen, wie sein Vertreter die deutsche Meisterschaft gewann: Im Endspiel wurde der Karlsruher FV mit 2:0 besiegt.

Ein Jahr später kamen er und sein Verein nur bis ins Halbfinale, wo die Mannschaft dem 1. FC Pforzheim unterlag. 1907 war Union Berlin nicht mehr die beste Berliner Mannschaft, Viktoria 89 Berlin spielte fortan erfolgreicher.

Dennoch spielte Eichelmann 1908 beim zweiten und dritten Länderspiel der Deutschen Nationalmannschaft mit. Gegen England unterlag die Mannschaft in Berlin mit 1:5, in Wien verlor die Auswahl gegen Österreich mit 2:3. Eichelmann war der einzige Spieler aus den Ur-Länderspielen, der ein Jahrzehnt später auch als offizieller Nationalspieler eingesetzt wurde.

Eichelmann beendete seine Karriere beim FV Brandenburg 1892 und bei Germania. 1912 stand Eichelmann mit der Brandenburger Auswahl im Finale des Kronprinzenpokals, verlor aber in Mannheim gegen die Mannschaft Süddeutschlands mit 5:6.

Literatur

• Jürgen Bitter: Deutschlands Fußball-Nationalspieler. Das Lexikon. Sport-Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-328-00749-0