- Paul Trappen
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Paul Trappen (* 1887 in Heidweiler; † 22. Februar 1957) war ein deutscher Ringer, Gewichtheber und Kraftartist.
Paul Trappen war ein Sohn des Ackerers Christian Trappen und dessen aus Hasborn (Eifel) stammender Frau Maria Katharina Görgen. Als Metzgerlehrling zog er nach Trier um, wo er bis zu seinem Tod lebte. 1911 heiratete Trappen die Trierer Maurerstochter Susanna Dier. Aus der Ehe gingen die Tochter Anna und der Sohn Josef hervor.
Schon vor seinem Gewinn der deutschen Schwergewichtsmeisterschaft 1912 im Gewichtheben [1][2] hatte sich Trappen bei mehreren Wettkämpfen als stärkster Ringer im deutschen Südwesten etabliert. Seinen bis heute anhaltenden legendären Ruhm begründete er 1914 mit sagenhaften Kraftleistungen. Die berühmteste: Trappen zog, auf einer Hebebühne stehend, an eiserner Kette eine Plattform mit zwei ausgewachsenen Mastochsen (Gesamtgewicht: 2064 kg) fast einen halben Meter hoch. Damit übertraf er nicht nur deutlich eine vergleichbare Hebeleistung des Luxemburger „Weltmeisters im Lastenheben“ John Grün, sondern stellte eine bis heute kaum überbotene Demonstration von Stärke auf. Nicht weniger staunenerregend war Trappens einarmig freies Umsetzen von zwei – später sogar fast drei – Zentnern.
Nach diesen Kraftleistungen wurde Trappen vom amerikanischen Zirkus Barnum and Baileys engagiert, musste aber kurz darauf als Soldat im 1. Weltkrieg teilnehmen. Nach dem Krieg trat er einige Jahre lang an zahlreichen Orten als Kraftartist auf. Seinen Lebensunterhalt verdiente er seit den Zwanziger Jahren als Gastwirt. Sein „Trierer Rippchenhaus“ in der Simeonstrasse war über Trier hinaus berühmt, später kam auch noch der „Eifeler Hof“ in der Brückenstraße dazu.
Trappen konnte einarmig drei Männer von insgesamt über 200 kg hochheben, auf dem Rücken liegend drückte er mit seinen Beinen 20 auf einem Brett sitzende Personen von insgesamt über 30 Zentnern hoch – nur zwei seiner zahlreichen Kraftnummern. 1925 überbot er mit einem Fünfkampfweltrekord die Leistung des amtierenden Olympiasiegers. Wegen des Weltkriegs, aber auch weil sein Profivertrag dem olympischem Amateurstatut widersprach, blieb dem Mitglied des Trierer Athletikvereins „Deutsche Eiche Siegfried“ der Ruhm eines Olympiasiegers verwehrt. Paul Trappen musste sich damit trösten, bei Parallelwettkämpfen die Leistungen der Olympiasieger von 1924, 1928 oder 1936 zu überbieten. Noch als fünfzigjähriger Großvater stellte Trappen im Dreikampf einen Seniorenweltrekord auf.
In sportlicher Hinsicht gingen seine Verdienste noch weit über die eigenen Leistungen hinaus. Als jahrzehntelanger Trainer und führender Vereinsfunktionär gelang es ihm, Triers Ruf als Stadt der starken Männer zu begründen. Seine Meisterschüler Vogt und Opschruf stellten Weltrekorde auf, Athleten wie Oswald ("Ossi") Junkes oder der Trappen-Sohn Josef machten die Trierer Gewichtheber zeitweise zu einer der stärksten Staffeln Deutschlands. Seine kraftsportlichen Leistungen, aber auch seine Persönlichkeit machten den Eifler Bauernsohn Paul Trappen zu einem der bekanntesten und populärsten Trierer des 20. Jahrhunderts.
Quellen
- ↑ http://125jahretv.uni-trier.de/zeitung/04/p4_4.htm
- ↑ http://www.sport-komplett.de/sport-komplett/sportarten/g/gewichtheben/hst/91.html
Weblinks
Gregor Brand: Paul Trappen aus Heidweiler - der stärkste Mann der Welt. In: Eifelzeitung vom 10. November 2010 http://www.eifelzeitung.de/?artikel=59604
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