- Peat Marwick International
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KPMG International Unternehmensform Genossenschaft schweizerischen Rechts Gründung 1987 (einzelne Gesellschaften ab 1870) Unternehmenssitz Zug, Schweiz[1] (Hauptverwaltung in Amstelveen, Niederlande)[2] Unternehmensleitung Tim Flynn (CEO)
Mitarbeiter 136.900 (2008) Umsatz 22,7 Mrd. USD (2008) Produkte Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft
Website KPMG ist ein internationales Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen. Der Name KPMG steht für die Initialen der Gründer der Gesellschaft: Klynveld, Peat, Marwick und Goerdeler.
Die von KPMG angebotenen Dienstleistungen sind in die Geschäftsbereiche Audit, Tax und Advisory gegliedert. Audit bedeutet auf Deutsch Wirtschaftsprüfung und steht für die Prüfung von Konzern- und Jahresabschlüssen. Tax ist das englische Wort für Steuern. In diesem Geschäftsbereich wird Steuerberatung angeboten. Advisory bedeutet Unternehmensberatung. KPMG berät zu betriebswirtschaftlichen, regulatorischen und transaktionsorientierten Themen. Für wesentliche Sektoren der Wirtschaft hat KPMG eine geschäftsbereichsübergreifende Branchenspezialisierung vorgenommen.
KPMG International ist als Verbund rechtlich selbstständiger, nationaler Mitgliedsunternehmen mit ca. 136.900 Mitarbeitern in 145 Ländern eines der größten Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen weltweit. Der Umsatz von KPMG International betrug im Geschäftsjahr 2008 ca. 22,7 Milliarden US-Dollar.
KPMG gehört zu den sogenannten „Big Four“ - den vier weltweit agierenden Unternehmen, die in der Wirtschaftsprüferbranche dominieren.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Geschichte des Unternehmens geht bis auf das Jahr 1870 zurück, als William Barclay Peat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft „William Barclay Peat & Co.“ in London ins Leben rief.[3] 1890 wird die erste deutsche Prüfungsgesellschaft, die "Deutsch-Amerikanische Treuhand-Gesellschaft" gegründet. 1892 firmiert diese um in "Deutsche Treuhand-Gesellschaft" (DTG). Im Jahr 1911 schließen sich William Barclay Peat & Co. und Marwick Mitchell & Co. zusammen. Die neue Firma wird später bekannt als Peat Marwick International (PMI).
1979 schließt sich Klynveld mit der Deutschen Treuhand-Gesellschaft (DTG) und McLintock Main Lafrentz zur Prüfungsgesellschaft Klynveld Main Goerdeler (KMG) zusammen. 1987 fusionieren beide Firmen in der ersten Mega-Fusion der großen Prüfungsgesellschaften. Die neue Firma erhält den Namen "KPMG". Zehn Jahre danach, 1997, kündigen KPMG und Ernst & Young ihren Zusammenschluss an. Dies wurde allgemein als Manöver zur Störung des Mergers von Price Waterhouse und Coopers & Lybrand zu PricewaterhouseCoopers angesehen. Während der PriceWaterhouseCoopers-Merger von den Regulierungsbehörden genehmigt wurde, wurde der Zusammenschluss von KPMG und Ernst & Young später fallengelassen.
2001 gliedert KPMG aufgrund gesetzlicher Vorschriften die Beratungssparte KPMG Consulting aus und trennt sich von dieser; sie firmiert nun eigenständig als BearingPoint. 2002 versucht KPMG Deutschland erfolglos, den deutschen Teil von Arthur Andersen zu übernehmen. In anderen Ländern gelingt die Übernahme der dortigen Arthur-Andersen-Landesgesellschaft. Arthur Andersen Deutschland schließt sich später mit Ernst & Young zusammen. 2003 schließt KPMG in Deutschland fünf kleinere Niederlassungen und veräußert seinen Rechtsberatungsarm Legal, in Deutschland bekannt unter dem Namen Beiten Burkhardt. Im selben Jahr verkauft KPMG den Bereich Actuarial Services an die Mercer Human Resource Consulting GmbH. Im Oktober 2008 findet die Umfirmierung in KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft statt (DTG entfällt).
KPMG in Deutschland
Harald Wiedmann stand KPMG in Deutschland von Mitte der 1990er Jahre bis 2005 vor. Auf Wiedmann folgte im Oktober 2005 Rolf Nonnenmacher.
KPMG gehört zu den führenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen in Deutschland und betreut Unternehmen aller Art und Größen. KPMG ist bestellter Abschlussprüfer von 17 der 30 Unternehmen aus dem DAX-Index (Stand Januar 2009). Der Gesamtumsatz im Jahr 2008 betrug 1,26 Mrd. €. [4]
In Deutschland ist KPMG mit mehr als 8.510 Mitarbeitern an 24 Standorten präsent.
KPMG Europe LLP
Am 6. Oktober 2006 gab KPMG bekannt, dass sich KPMG Deutschland und KPMG Großbritannien zur „KPMG Europe LLP“ zusammenschließen wollen. Am 20. Juni 2007 gab KPMG Schweiz bekannt, sich ebenfalls der neuen Gesellschaft anzuschließen. Am 1. Oktober 2007 wurde der Zusammenschluss vollzogen. Der Hauptsitz der neuen Gesellschaft ist in Frankfurt am Main. Durch den Zusammenschluss entstand die größte Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft in Europa mit einem Umsatz von rund 3.62 Milliarden Euro und rund 23.000 Mitarbeitern. Erklärtes Ziel ist es, dass sich weitere europäische KPMG-Mitgliedsfirmen anschließen.
Zum 1. Oktober 2008 schloss sich KPMG Spanien der KPMG Europe LLP an. 2009 werden sich KPMG Belgien und KPMG Niederlande der KPMG Europe LLP anschließen.
Skandale
Als Wirtschaftsprüfungsunternehmen war KPMG in eine Vielzahl von Bilanzskandalen seiner Kunden verstrickt. Dies gilt für KPMG genauso wie für andere Wirtschaftsprüfungsunternehmen. So wurde KPMG teilweise vorgeworfen, die Abschlussprüfungen nicht ordnungsgemäß vorgenommen zu haben oder gar in Manipulationen eingebunden zu sein.
Deutschland
Im Flowtex-Skandal testierte KPMG die Bilanzen des Unternehmens. Den Vorwurf, die dreisten Fälschungen des Bestands an Bohrern zumindest fahrlässig übersehen zu haben, wies KPMG zurück, zahlte aber dennoch außergerichtlich 50 Mio. Euro an die betrogenen Gläubiger[5], insbesondere vor dem Hintergrund, dass eine Vielzahl der Gläubiger ebenfalls Mandanten der KPMG sind.
Österreich
In der BAWAG-Affäre testierte KPMG die Bilanzen des Unternehmens. Der vorher aus dem Unternehmen ausgeschiedene Wirtschaftsprüfer wurde wie die anderen Angeklagten im Juli 2008 schuldig gesprochen und legte gegen das Urteil Rechtsmittel ein.
Internationale Skandale
Anfang 2005 wurde die US-amerikanische Gesellschaft KPMG LLP und eine Vielzahl hochrangiger Mitarbeiter der Beihilfe zur Steuerhinterziehung in Höhe von 2,5 Milliarden USD angeklagt. Die Klage wurde 2007 fallen gelassen, nachdem KPMG die Auflagen in einer Vereinbarung über die Aussetzung der Strafverfolgung erfüllt hatte; im Rahmen dieser Vereinbarung räumte KPMG betrügerisches Verhalten ein, und stimmte einer Zahlung von 456 Millionen Dollar zu[6].
Im Skandal um die Bilanzfälschungen bei der Banco Nacional S.A. 1995 in Brasilien wurde der verantwortliche Prüfer von KPMG, Marco Aurélio Diniz Maciel, 2007 schuldig gesprochen.
Das Unternehmen erhielt 2005 den Public Eye Award.
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag im Handelsregister des Kantons Zug
- ↑ Hoover's: KPMG - Company Overview
- ↑ KPMG: Geschichte
- ↑ http://www.kpmg.de/10757.htm, KPMG-Pressemitteilung vom 19. Dezember 2008
- ↑ Der Tagesspiegel, 04.06.2005
- ↑ Prosecutors end tax-shelter case against KPMG, dropping charge after settlement January 3, 2007, International Herald Tribune
Weblinks
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