- Pergel
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Ein Pergel (auch Holzpergel oder Mauerpergel) bezeichnet eine Laube und leitet sich von der italienischen Pergola ab. Pergel waren bis 1960 in den Weinbergen verbreitet und sie dienten den Rebstöcken als Rankhilfe. Im Gegensatz zum Spalier verfügt ein Pergel über ein Dachgerüst, an welchem die Weinreben entlang eines Pergeldrahtes emporranken können. Die Blätter der Reben, das sogenannte Pergel-Laub, bilden das schützende Dach. Je nach Anbauform lassen verschiedene Pergeltypen unterscheiden:
- Ackerpergel (Pergel, der zur Zwischenkultur von Ackerfrüchten genutzt wird)
- Grenzpergel oder Markpergel (Pergel an der Grenze eines Weinbergs)
- Holzpergel oder Stangenpergel (Pergel aus Holz)
- Mäuerleinpergel oder Mauerpergel (Pergel an der Stirnseite eines Weinbergs, der sich von der Oberkante einer Trockenmauer über eine Steige erstreckt)
- Ortpergel (Sammelbezeichnung für die Reben an der Stirnseite des Weinbergs)
Das Dach eines Pergel spendet Schatten und schützt den Boden vor der Austrocknung. Mauerpergel, die sich über eine Steige für Fuhrwerke erstreckten, erleichterten den Pferden und den Winzern den Anstieg zu ihrem Stickelwingert. Die Pergel wurden im Rahmen von Flurbereinigungsverfahren und die Umstellung auf den Spalieranbau und die Drahtrahmenerziehung aus den Weinbergen entfernt. Vereinzelt findet man in traditionellen Weinbaugebieten noch Pergel entlang von Weinwanderwegen. Für die eigentliche Traubenlese sind sie jedoch ohne größere Bedeutung und sie dienen heute vornehmlich der touristischen Information über die traditionelle Weinbautechnik und dem Marketing.
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