Periostmassage

Periostmassage

Die Periostmassage (auch Periostbehandlung) ist eine besondere Form der Reflexzonenmassage. Bei ihr wird ein starker, direkter Druck auf die Knochenhaut (Periost) ausgeübt. Dabei wird evtl. darüberliegende Muskulatur nicht beeinflusst.

Die Wirkung der Periostmassage ist zum einen lokal, also am Ort der Massage und zum anderen reflektorisch, also schmerzlindernd an inneren Organen. Man geht davon aus, dass diese Wirkung durch die Ausschüttung von Endorphinen an der gereizten Knochenhaut hervorgerufen wird.

Inhaltsverzeichnis

Anwendung

Die Periostbehandlung ist eine punktförmig angesetzte "Druckmassage", die an dafür geeigneten Knochenflächen vorgenommen wird. Die Behandlung wird mit der Fingerbeere oder dem Knöchel eines Fingers durchgeführt und paßt sich in der Druckintensität sorgsam den Besonderheiten des Einzelfalles an. Die Wirkung der Methode besteht in der Anregung der örtlichen Durchblutung und der Zellregeneration insbesondere an den Geweben des Periosts, vor allem aber in der reflektorischen Beeinflussung von Organen, die mit den behandelten Periostflächen nervlich verbunden sind. Daneben wirkt die Methode lindernd auf schmerzhafte Krankheitsprozesse ein.

Wirkungsweise

Der kräftige Reiz der Behandlung, insbesondere auf die Gewebe der Knochenhaut, löst Reaktionen aus, die über die einfache Durchblutungssteigerung hinausgehen. die für die regeneratorische Anregung aller Stützgewebe des Organismus wirksamen Reize bestehen in den mechanischen Einwirkungen von Druck und Zug. Mit der Periostbehandlung besteht eine wohldosierbare Möglichkeit, die Zellbildungstätigkeit der Keimschicht des Periosts anzuregen. Ferngeleitete Wirkungen: Die ferngeleiteten Wirkungen der Periostbehandlung sind vorwiegend als reflektorische Beeinflussung von Organfunktionen zu verstehen. Man kommt dem theoretischen Verständnis und der praktischen Anwendungsweise der Methode am nächsten, wenn man vom übersichtlichen Modell eines Körpersegments ausgeht. Das jeweils von einem Paar Rückenmarksnerven funktionell gekoppelte Körpersegment ("Headsche Zone") enthält Bwezirke von Haut, Muskulatur, Knochen, Gefäßen und inneren Organen.

Kontra-/Indikation

Die Periostmassage kann sehr erfolgreich zur Schmerzbehandlung bei Arthrosen, Rückenleiden und Fibromyalgien eingesetzt werden. Über die reflektorische Wirkung auf die inneren Organe lassen sich z. B. Duodenalulcera, Beschwerden der Blase oder des Verdauungstraktes behandeln. Die Therapie wird von vielen Krankenkassen anerkannt, und die Kosten werden erstattet.

Wegen des hohen Druckes, den der Therapeut auf den Körper des Patienten ausübt, darf die Periostmassage nicht im Bereich von Tumoren eingesetzt werden. Diese könnten ansonsten zu einem erhöhten Wachstum angeregt werden. Die Behandlung darf ebenfalls nicht bei der Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten und bei Osteoporose angewendet werden.

Quellen

  • Willibald Pschyrembel: Pschyrembel Naturheilkunde und alternative Heilverfahren. Gruyter. Berlin, New York 1996. ISBN 3-11-018524-5
  • Periostmassage. aok.de, abgerufen am 26. Oktober 2011.
  • J.C.Cordes, W.Arnold, B.Zeibig, Hydrotherapie, Elektrotherapie, Massage, Steinkopff Verlag Darmstadt, ISBN 3-7985-0808-9
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