Perpetua und Felicitas

Perpetua und Felicitas
Das Martyrium der hl. Perpetua und ihrer Gefährten (zur Linken Felicitas), Glasfenster in der Kirche Unserer Lieben Frau in Vierzon

Perpetua und Felicitas († 7. März 203 in Karthago) gehören zu den ersten Märtyrinnen, deren Schicksal zuverlässig überliefert ist. Nach noch erhaltenen frühchristlichen Augenzeugenberichten wurden Perpetua und ihre Sklavin Felicitas im Jahre 203 im römischen Karthago verhaftet und zum Tode verurteilt, weil sie sich auf die Taufe vorbereiteten und ihrem Glauben nicht abschwören wollten. Beide werden als herausragende Gestalten des frühen Christentums im ersten römischen Hochgebet genannt und bis heute verehrt.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Martyrium

Perpetua stammte aus vornehmem Haus, war etwa 22 Jahre alt, klassisch gebildet, verheiratet und hatte einen Sohn im Säuglingsalter. Sie wurde ebenso wie ihre Sklavin Felicitas sowie die Christen Revocatus, Saturninus und Secundulus als Katechumene, d. h. als Taufbewerber verhaftet und erst während der Haft getauft. Saturus, der Lehrer der Katechumenen, hatte sich freiwillig gestellt und wurde mit den anderen den Tieren vorgeworfen. Secundulus blieb die Arena erspart; er starb während der Haft. Anlässlich des 14. Geburtstages von Geta, Sohn des Kaisers Septimius Severus, sollten die anderen im karthagischen Amphitheater von wilden Rindern getötet werden. Da Perpetua dies überlebte, wurde sie anschließend erdolcht.

Über ihr Martyrium am 7. März 203 berichtet eine der frühesten christlichen Schriften in lateinischer Sprache, die bald nach den Ereignissen veröffentlicht wurde, die Passio Sanctarum Perpetuae et Felicitatis („Leidensgeschichte der Heiligen Perpetua und Felicitas“). Diese besteht zum großen Teil aus Aufzeichnungen der Märtyrin Perpetua aus der Zeit ihrer Haft. Wissenschaftler zweifeln nicht an der Echtheit des Dokuments. Ein unbekannter Christ hat zu diesen Aufzeichnungen eine Einleitung verfasst und sie um eine Beschreibung des Martyriums ergänzt. Bei den Aufzeichnungen der Perpetua handelt es sich um das einzige erhaltene, freilich kurze Tagebuch einer Frau, einer Märtyrin dazu, aus der christlichen Antike.

Gedenktag

Siehe auch

  • Der Dichter Ernst Jünger bezeichnete seine Frau Gretha von Jeinsen in seinen Tagebüchern als Perpetua.
  • Die Schrift Perpetua (1929–1930) des britischen Bildhauers und Typografen Eric Gill ist nach Perpetua benannt und wurde zuerst in einer bibliophilen Ausgabe der Passio eingesetzt.

Weblinks

 Commons: Perpetua und Felicitas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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