Peter Balakian

Peter Balakian

Peter Balakian (* 1951) ist ein armenisch-amerikanischer Schriftsteller und Wissenschaftler. Er wuchs in Teaneck and Tenafly, New Jersey, auf und erhielt seinen BA 1973 an der Bucknell University. 1980 erhielt er von der Brown University einen Ph.D. in American Civilization. Peter Balakian lehrt heute an der Colgate University in Hamilton, New York, wo er als Professor of the Humanities den 'Donald M. and Constance H. Rebar'-Lehrstuhl im Fachbereich English innehat.

Balakians Erinnerungsbuch Black Dog of Fate (1997) erschien 2000 auf Deutsch unter dem Titel Die Hunde vom Ararat. Darin beschreibt er seine Jugend in einer typisch US-amerikanischen Suburb-Siedlung in New Jersey. Erst spät wurde der Autor sich seiner armenischen Identität bewusst und erforschte nach und nach die Geschichte seiner Vorfahren aus dem Osmanischen Reich, die fast alle Opfer des Völkermordes an den Armeniern geworden waren. Das Buch beschreibt diesen Prozess der Bewusstwerdung und gibt durch die ergreifende Schilderung des Familienschicksals eine erschütternde Darstellung des Genozids von 1915. Es wurde in den USA u. a. mit dem Martha Albrand Prize for Memoir des PEN ausgezeichnet.

2003 erschien The Burning Tigris: The Armenian Genocide and America's Response. Dieses Sachbuch gibt eine umfassende Darstellung des Genozids an den Armeniern, gestützt im Wesentlichen auf die US-amerikanischen Quellen. Gleichzeitig thematisiert Balakian die breite Menschenrechts-Bewegung in den USA, die sich in den 1890er Jahren im Gefolge der Hamidischen Massaker bildete und bis in die 1920er Jahre hinein Millionen von Dollar an Hilfsgeldern für die verfolgten Armenier aufbrachte. - The Burning Tigris wurde 2005 mit dem Raphael Lemkin-Preis als beste Publikation zum Thema Genozid der letzten zwei Jahre ausgezeichnet.

Peter Balakian wurde als Autor zunächst mit Gedichtbänden bekannt. Zuletzt erschien June-tree: New and Selected Poems 1974–2000. In Armenien wurde er 2005 von Katholikos Garegin II. mit dem Surp Mesrop-Surp Sahak-Orden ausgezeichnet.

Ein prominentes Mitglied der Familie Balakian ist der Bischof Krikor Balakian (Großonkel von Peter Balakian), der zu den am 24. April 1915 in Istanbul verhafteten armenischen Führungspersönlichkeiten gehörte; er wurde zusammen mit Komitas Vardapet und ca. 400 weiteren Intellektuellen, Honoratioren und Künstlern nach Çankırı deportiert, konnte jedoch fliehen und berichtete später in dem Buch Haj Goghgotan (Armenisches Golgotha) von seinen Erfahrungen während des Völkermords. Peter Balakian und Aris Sevag übersetzten dieses wichtige Zeugnis über den Genozid aus dem Armenischen ins Englische. Es ist 2009 erschienen.

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