Atomteststopp

Atomteststopp

Der Kernwaffenteststopp-Vertrag (engl.: Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty, CTBT) ist ein noch nicht in Kraft getretener internationaler Vertrag, der alle Kernwaffentests verbieten soll.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Der Kernwaffenteststoppvertrag verbietet die Durchführung jeder Art von Kernwaffenexplosion, ob für zivile oder für militärische Zwecke. Auch die Beihilfe dazu ist verboten.

Um die Einhaltung des Vertrags sicherzustellen, beinhaltet er die Gründung der Organisation über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBTO). Sie ist damit beauftragt, ein Überwachungssystem aufzubauen, das Kernwaffenexplosionen weltweit registrieren kann. Dieses Überwachungssystem besteht aus einem Netz von weltweit verteilten Messstationen zur Überwachung von Erderschütterungen, Radionukliden, Wasserschall und Infraschall, die ihre Messungen dem internationalen Datenzentrum in Wien übermitteln. Darüber hinaus sind angemeldete Vor-Ort-Inspektionen vorgesehen.

Der Vertrag tritt in Kraft, 180 Tage nachdem die in Annex 2 namentlich angeführten Staaten den Vertrag ratifiziert haben. Diese 44 Staaten sind die, welche laut Angaben der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEA) 1995 über Kerntechnologie verfügten.

Die Gültigkeitsdauer des Vertrags ist unbegrenzt.

Geschichte

Der Kernwaffenteststoppvertrag wurde von der UN-Abrüstungskonferenz ausgearbeitet und am 10. September 1996 mit 158 von 173 Stimmen von der UN-Generalversammlung angenommen. Seitdem liegt er der internationalen Staatengemeinschaft zur Unterzeichnung und Ratifizierung vor.

Am 19. November 1996 wurde die Vorbereitende Kommission (Preparatory Commission, kurz PrepCom) als Vorläufer der CTBTO gegründet. Sie ist damit beauftragt, das Inkrafttreten des Vertrages vorzubereiten und insbesondere das internationale Überwachungssystem aufzubauen. Bis April 2009 waren 236 von 321 vorgesehenen Messstationen voll funktionsfähig.[1]

Stand der Ratifikation

Bisher (Stand April 2009) haben 180 Staaten den Vertrag unterschrieben und 148 ratifiziert.[2]

Von den 44 Kerntechnik-Staaten haben 41 unterschrieben und 35 ratifiziert. Damit der Vertrag in Kraft tritt, müssen ihn die folgenden Staaten noch ratifizieren: Ägypten, die Volksrepublik China, Indien, Indonesien, Iran, Israel, Nordkorea, Pakistan und die USA (Ratifizierung am 13. Oktober 1999 vom Senat abgelehnt).

Von diesen Staaten haben Indien, Pakistan und Nordkorea noch nicht unterschrieben.

Deutschland und Österreich haben das Abkommen 1998, die Schweiz 1999 ratifiziert.

Siehe auch

Kernwaffentest, Kernwaffenexplosion, Atommacht, Vertrag zum Verbot von Nuklearwaffentests in der Atmosphäre, im Weltraum und unter Wasser, Atomwaffensperrvertrag, Nuklearwaffenkonvention

Einzelnachweise

  1. CTBTO World Map - International Monitoring System. CTBTO Preparatory Commission. Abgerufen am 20. April 2009.
  2. Status of signature and ratification. CTBTO Preparatory Commission. Abgerufen am 20. April 2009.

Weblinks


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