Petersdorf auf Fehmarn

Petersdorf auf Fehmarn
Die Kirche von Petersdorf auf Fehmarn.
Johanniskirche in Petersdorf
Südermühle (1893) in Petersdorf
Ehem. Bahnhof Petersdorf.
Galgenberg
Teich Ratssoll


Petersdorf ist ein Dorf im Westen der Insel Fehmarn und damit ein Stadtteil der Stadt Fehmarn im Kreis Ostholstein in Schleswig-Holstein (Deutschland).

Geschichte

Petersdorf wurde erstmals erwähnt im Waldemar-Erdbuch von 1230 als Pethaersthorp. Im Jahre 1730 hat Petersdorf 125 Wohnhäuser, 22 Scheunen, 25 Viehställe und zehn sonstige Gebäude. Eine Liste von Gewerbetreibenden aus dem gleichen Jahr zählt folgende Berufe auf: drei Krämer, zwei Barbiere, vier Brauer, vier Schmiede, drei Glaser, ein Peltzer, ein Rademacher, 13 Schuster, zehn Schneider, vier Böttcher, fünf Drechsler, zwei Zimmerer, ein Maurer und ein Perückenmacher.

Es gab einen Bahnhof in Petersdorf, der - umgewandelt in ein Wohnhaus - noch heute in der Hauptstraße am südlichen Rand des Ortes erhalten ist. Einige Meter Gleise sind erhalten und gut zu sehen. Die zugehörige Strecke der Inselbahn ist allerdings schon seit 1956 für den Personen- und seit 1994 auch für den Güterverkehr stillgelegt. Auf der Trasse wurde ein Radfahrweg angelegt.

Schule

Erstmals erwähnt wird eine Schule 1596 in Petersdorf. 1757 besitzt Petersdorf eine Parochial- und eine Distriktschule. Kinder vom 6. bis zum 9. Lebensjahr wurden in der Distriktschule und danach bis zur Konfirmation in der Parochialschule unterrichtet. 1965 wird Petersdorf zur Dörfergemeinschaftsschule, die von den Schülern der Dörfer Bojendorf, Gollendorf, Lemkendorf, Lemkenhafen, Orth, Püttsee und Sulsdorf besucht wird. Seit 1979 besteht eine Schulpartnerschaft mit der österreichischen Hauptschule Orth an der Donau, initiiert von Fachlehrer Josef Schordan. Der langjährige Schulleiter Rektor Gerwin Mühle trat im Sommer 2006 in den Ruhestand.

Sehenswürdigkeiten

In Petersdorf ist die gotische St.-Johannes-Kirche aus der Mitte des 13. Jahrhunderts sehenswert, die sich mitten auf einem kreiskrunden und von Linden gesäumten Friedhof erhebt. Ihr Altar mit seinen vergoldeten Schnitzereien stammt aus der Zeit um 1390, neben ihm steht ein Sakramentshäuschen aus dem 15. Jahrhundert. Der weithin sichtbare Kirchturm von 1567, dessen Mauern durch außen sichtbare Eisenanker verstärkt werden, ist mit 64 m Höhe der höchste Kirchturm Fehmarns.

Sehenswert ist ebenfalls die 1893 erbaute Südermühle. Es handelt sich um eine sog. Galerie- oder Holländermühle. Die vier Vorgängerbauten, die sich an dieser Stelle befanden, wurden sämtlich durch Brände zerstört.

Etwa 500 m nordöstlich des Dorfes erhebt sich an der Straße nach Dänschendorf der künstlich aufgeschichtete Galgenberg, eine mittelalterliche Hinrichtungsstätte, die von zwei Steinreihen und Bäumen umgeben ist. Auf dem Hügel stand allerdings kein Galgen, sondern die Verurteilten wurden geköpft. Die letzte Hinrichtung fand hier 1854 statt. Vor dem Galgenberg befindet sich der Teich Ratssoll, der bereits in der Eiszeit im Pleistozän entstand und eines der wenigen Binnengewässer auf Fehmarn ist. Das Gelände um ihn herum war bereits in der Steinzeit besiedelt.

In der Nähe liegt das rund 4 bis 5 Quadratkilometer große Naturschutzgebiet Wallnau.

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