Petri-Kirche (Dortmund)

Petri-Kirche (Dortmund)
Dortmund – Petrikirche
Petrikirche 1894 mit Satteldach über alle drei Schiffe
Der Grundriss der Petrikirche von 1894 verdeutlicht das quadratische Langhaus

Die St.-Petri-Kirche in Dortmund ist eine städtische westfälische Hallenkirche in hochgotischem Stil. Dem Idealtypus dieser Kirchenform nahekommend sind Mittelschiff und Seitenschiffe gleich hoch. Das Gebäude ist von fast quadratischem Grundriss mit vergleichsweise kurzem Chor. Der Sakralbau ist ein bedeutendes Beispiel für die besondere Formgebung der Hallenkirchen in Westfalen.

Die Petrikirche ist, neben der Reinoldikirche und der Marienkirche, ein weiteres mittelalterliches Gotteshaus unmittelbar am Westenhellweg in der Innenstadt Dortmunds. Der dreijochige Bau wurde im frühen 14. Jahrhundert begonnen. Er ist in hellem Sandstein ausgeführt. In ihrer heutigen Gestalt zeigt die Kirche wieder die ursprüngliche, mittelalterliche Form von Quersatteldächern über den Seitenschiffen, die dem Betrachter eine Reihe kleiner Spitzgiebel präsentiert.

Auffällig ist der überhoch wirkende Turmhelm, der nach einem Einsturz 1752 lange Zeit nicht mehr in dieser Form zu sehen war und erst nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs am 17. November 1981 in seiner historischen Höhe erneuert wurde. Er ist in diesen Maßen Produkt eines alten Wettstreits um den höchsten Kirchturm in der Stadt zwischen Reinoldikirche und Petrikirche im 15. und 16. Jahrhundert. Der Turmhelm hat heute eine Gesamthöhe von etwa 60 Metern. Er besteht aus einer 15 Meter hohen Unterkonstruktion und einer 48 Meter hohen Turmspitze mit Weltkugel und Kreuz. Die gesamte Höhe der Petrikirche beträgt nach Wiederherstellung des Turmes 105 Meter.

Im Inneren von St. Petri befindet sich das Goldene Wunder von Westfalen, ein prächtiger Schnitzaltar, welcher derzeit aufwändig restauriert wird. Es handelt sich um einen spätgotischen Flügelaltar (Antwerpener Retabel) von 1521. Geschlossen zeigt der Altar die Anbetung der Eucharistie. Im ersten aufgeklappten Zustand sind 36 detaillierte Bilder zu sehen. Die Festtagsseite, im aufgeklappten Zustand, zeigt 30 Gefache mit vergoldeten Schnitzfiguren. Ein gemeinnütziger Verein mit dem Namen Förderverein „Das Goldene Wunder in St. Petri e.V.“ zur Erhaltung dieses Kulturgutes sammelt Spenden zur Kittung und Restaurierung.

Zum 1. Juli 2007 fusionierte die ehemals eigenständige St.-Petri-Gemeinde mit den Gemeinden Nicolai und Martin zur Evangelischen Kirchengemeinde St. Petri-Nicolai. Hintergrund der Fusion sind sinkende Gemeindemitgliederzahlen und damit verbunden sinkende Finanzmittel. Die neue evangelische Großgemeinde wird etwa 9000 Mitglieder haben.

Literatur

  • Wolfgang Rinke: Dortmunder Kirchen des Mittelalters. Dortmund 1991, ISBN 3-7932-5032-6
  • Barbara Welzel (Hrsg.): Das „goldene Wunder“ in der Dortmunder Petrikirche: Bildgebrauch und Bildproduktion im Mittelalter. Bielefeld 2003, ISBN 3-8953-4522-9

Weblinks

51.5147222222227.46027777777787Koordinaten: 51° 30′ 53″ N, 7° 27′ 37″ O


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