- Pfarrkirche St. Marien (Güstrow)
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Die Pfarrkirche St. Marien ist die Kirche der evangelisch-lutherischen Pfarrgemeinde Güstrow. Die Gemeinde gehört zum Kirchenkreis Güstrow der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs. Die Kirche ist eine dreischiffige Hallenkirche. Ihre jetzige Gestalt hat sie nach einer Restaurierung im ausgehenden 19. Jahrhundert erhalten. Ihr wichtigstes Kunstwerk ist ein Flügelaltar aus dem Jahr 1522 des Brüsseler Bildschnitzers Jan Borman. Die Pfarrkirche ist ein Werk der norddeutschen Backsteingotik.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die erste Erwähnung der Kirche stammt aus dem Jahr 1308. Sie war damals in ihrer Verwaltung und ihrem Pfarrdienst dem Dom unterstellt. 1503 brannte durch einen Blitzeinschlag die Kirche bis auf die Grundmauern nieder. Wenige Jahre später wurde 1508 die neu aufgebaute Kirche mit einem Hauptaltar und 17 Nebenaltären wieder eingeweiht. Im Jahr 1522 stiftete die Güstrower Katharinenbruderschaft den großen spätgotischen Hochaltar mit Doppelflügeln. Die Schnitzereien stammen von Jan Borman aus Brüssel. Die Gemälde schuf Bernaert van Orley aus Brüssel.
1608 wurde die Orgel erbaut, den Orgelprospekt schuf Paul Schmidt aus Rostock. Diese Orgel wurde 1764 erneuert. Von 1880 bis 1883 folgte ein Umbau der Kirche und eine gründliche Restaurierung. Es entstanden drei gleich hohe Schiffe, die mehr dem ursprünglichen Bauplan als Hallenkirche entsprechen. 1975 erfolgte eine erneute Überarbeitung der Orgel. 1980 wurde der Turm der Kirche mit Kupferplatten neu eingedeckt. Die alten Kupferplatten mussten 1941 zu Kriegszwecken abgeliefert werden. Seit Anfang der 1980er Jahre befindet sich die kleine Terrakottaplatte „Engel der Hoffnung“ von Ernst Barlach in der Kirche.
Die heutige Orgel im historischen Orgelprospekt wurde 1931 von der Orgelbaufirma Wilhelm Sauer (Frankfurt/Oder) mit elektro-pneumatischen Taschenladen erbaut. Das Instrument hat 35 Register auf drei Manualen und Pedal.[1]
I Hauptwerk C–g3 Bordun 16’ Principal 8’ Hohlflöte 8’ Gambe 8’ Gemshorn 8’ Octave 4’ Spitzflöte 4’ Quinte 22/3’ Octave 2’ Mixtur IV Trompete 16’ II Brustwerk C–g3 Gedackt 8’ Quintatön 8’ Octave 4’ Flöte 4' Flachflöte 2’ Quinte 11/3' Sesquialtera II 22/3' Cymbel III Trompete 8’ III Schwellwerk C–g3 Liebl. Gedackt 16’ Principal 8’ Flöte 8’ Salicional 8’ Oktave 4’ Nachthorn 4’ Nasat 22/3’ Sifflöte 2' Schwiegel 1' Mixtur V Krummhorn 8' Schallmey 4' Pedal C–f1 Prinzipalbaß 16’ Subbaß 16’ Echobass 16’ Oktav 8’ Baßfloete 8’ Oktavbass 4’ Octave 4’ Mixtur V Posaune 16’ Trompete 4’ - Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
- Spielhilfen: zwei freie Kombinationen, Crescendowalze
Literatur
- Verena Friedrich: Evangelische Stadtpfarrkirche St. Marien zu Güstrow (Peda-Kunstführer, Nr. 208). 2., unveränderte Auflage, Passau 2006
Siehe auch
Liste der Kirchen im Kirchenkreis Güstrow
Einzelnachweise
- ↑ Nähere Informationen zur Sauer-Orgel
Weblinks
Commons: Pfarrkirche St. Marien (Güstrow) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien53.79323512.17573Koordinaten: 53° 47′ 36″ N, 12° 10′ 33″ OKategorien:- Güstrow
- Kirchengebäude im Landkreis Rostock
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