- Aubisque
-
Der Col d'Aubisque ist ein Gebirgspass in den französischen Pyrenäen. Er liegt 1709 m über dem Meeresspiegel und verbindet von Westen nach Osten gesehen die Städte Laruns bzw. Eaux-Bonnes und Argelès-Gazost miteinander.
Radsport
Bekannt geworden ist der Col d'Aubisque hauptsächlich durch die Tour de France, die bereits 68 mal über die Passhöhe führte. Wenn die Streckenführung gegen den Uhrzeigersinn verläuft, die Pyrenäen also vor den Alpen bewältigt werden müssen, ist der Col d'Aubisque für das Fahrerfeld zumeist der erste Berg der sogenannten Ehrenkategorie („hors categorie“). Von der Westseite aus weist die Strecke über 16,6 km und 1190 Höhenmeter eine durchschnittliche Steigung von 7,2 % auf. Die laut Bergpreis-Einstufung etwas leichtere Ostseite (1. Kategorie) führt zunächst über den Col du Soulor und beinhaltet auf dem Weg zum Aubisque ein leichtes Gegengefälle. Deshalb weist sie von Argelès-Gazost aus über 30 km nur eine durchschnittliche Steigung von 4,1 % bei 1247 Höhenmetern auf. Der eigentliche Col du Soulor (1.474 m), der auch noch von einer weniger bekannten Nordseite befahren werden kann, hat jedoch auch eine mittlere Steigung von über 7 %.
Tourgeschichte
Der Col d'Aubisque ist seit 1910 im Programm der Tour de France. In jenem Jahr bezeichnete der spätere Gesamtsieger Octave Lapize auf der Passhöhe angekommen die dort anwesenden Tour-Organisatoren als Mörder („assassins“). 1951 stürzte der holländische Träger des gelben Trikots Wim van Est bei der Abfahrt spektakulär in eine Schlucht und wurde von seinen Kollegen mit Hilfe von zusammengeknoteten Fahrradschläuchen geborgen. 1995 überquerte das Peloton im Gedenken an den zuvor tödlich verunglückten Fabio Casartelli geschlossen die Passhöhe.
Bisher fanden zwei Bergankünfte auf dem Aubisque statt. Im Jahr 1971 gewann Bernard Labourdette die Etappe von Bagnères-de-Luchon nach Gourette, 1985 siegte der Ire Stephen Roche. Bei der Tour de France 2007 lag das Ziel einer Etappe nun zum dritten Mal auf dem Col d'Aubisque; Sieger war Michael Rasmussen.
Literatur
- Rennradführer: Kristian Bauer: Roadbook Tour de France, Bruckmann Verlag 2006, ISBN 978-3-765444-77-7
- Geschichte: Peter Leissl, Die legendären Anstiege der Tour de France, Covadonga 2004, ISBN 978-3-936973-09-9
- Fotoband : Philippe Bouvet, Philippe Brunel, Serge Laget, Philippe Le Men, Christian Naitslimane: Cols mythiques du Tour de France, L’Équipe 2005, ISBN 978-2-915535-09-9 (französisch)
42.976711111111-0.339755555555541709Koordinaten: 42° 59′ N, 0° 20′ W
Wikimedia Foundation.