Aubinger Lohe

Aubinger Lohe
Blick über die Aubinger Lohe
Die Wiesen am Nordrand der Aubinger Lohe

Die Aubinger Lohe (korrekt, jedoch selten gesprochen als „Aubinger Loche“) ist ein Waldgebiet auf einem Hügel am westlichen Rand von München in Deutschland. Seit der Aufforstung mit Fichten handelt es sich jedoch nicht mehr um eine Lohe im Sinne einer Landschaftsbeschreibung.

Die Aubinger Lohe liegt vollständig auf dem Gebiet der Stadt München und wird im Norden vom Stadtteil Lochhausen, im Südwesten vom Stadtteil Aubing und ansonsten von Feldern und Wiesen umgeben. Am südlichen Rand wird sie von der Bahnstrecke München–Fürstenfeldbruck und einer parallel dazu verlaufenden Nebenstraße durchschnitten. Sie ist 1,8 km lang und 1,2 km breit, ihre Fläche beträgt 1,8 km². An den Feldern, die an den Ostrand anschließen, beginnt der Lohwiesengraben (später: Fischbach), im Westen fließt der Erlbach vorbei: beide münden ein paar Kilometer weiter nördlich in den Gröbenbach.

Der Hügel ist die einzige nennenswerte natürliche Erhebung, die in der Münchner Schotterebene aufragt. An seiner höchsten Stelle liegt er 541 m über dem Meeresspiegel und erhebt sich etwa 25 Meter über sein Umland. Entstanden ist er zum Ende der Risseiszeit. Während in der umgebenden Ebene der Boden in großem Maß durch die Gletscherschmelzwässer abgetragen wurde, verblieben die tertiären Sande der Aubinger Lohe dort, wo sie vor etwa 15 Millionen Jahren abgelagert wurden.

Im Süden und Südosten der Aubinger Lohe wurden Siedlungsspuren aus Bronze-, keltischer und römischer Zeit gefunden, sowie zwei Keltenschanzen.[1] Im Nordosten liegt der Aubinger Burgstall auf dem Hügel (Denkmalnummer D-1-7834-0049 des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege). Der Burgstall stellt den Überrest einer mittelalterlichen Burg dar, die wohl nicht als Adelssitz, sondern als Turmhügelburg zur Straßenüberwachung diente.[2] Burgstall und Hügel sind sagenumwoben und werden in der Umgebung auch Teufelsburg oder Teufelsberg genannt.

Ökologisch wertvoll ist die Aubinger Lohe aufgrund der Weiher auf dem Gelände einer aufgelassenen Ziegelei-Tongrube an ihrem Nordrand. Biotope finden sich dort, aber auch um den Burgstall und an den Rändern des Waldgebietes. Die Aubinger Lohe ist Teil des bayerischen Landschaftsschutzgebietes LSG-00120.02 „Aubinger Lohe und Moosschwaige mit Erweiterung“.

Weblinks

 Commons: Aubinger Lohe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege weist diese Denkmäler mit Denkmalnummern aus: D-1-7834-0044 keltische Viereckschanze und Siedlung der Bronzezeit, D-1-7834-0045 keltische Viereckschanze, D-1-7834-0046 Siedlung der römischen Kaiserzeit, D-1-7834-0047 mögliche Villa rustica der römischen Kaiserzeit und bronzezeitliche Funde, D-1-7834-0373 Siedlung vorgeschichtlicher Zeitstellung. In der Ebene am südöstlichen Rand der Aubinger Lohe liegen noch: D-1-7834-0043 vermutlich Brandgräber der Bronzezeit und vermutlich eine Siedlung der Latènezeit, sowie D-1-7834-0050, eine Siedlung unbekannter Zeitstellung im Luftbild.
  2. Hans H. Schmidt (Hrsg.): Versunkene Burgen im Fünf-Seen-Land zwischen Ammersee und Isar - Historisch-archäologische Rekonstruktionen (Arbeitskreis für Ortsgeschichtsforschung der Würmregion). Gauting, 2002, S. 1-1 ff.
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