- Philipp Scherbe
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Philipp Scherbe (auch Philipp(us) Scherbius oder Philipp Scherb, * 1553 in Bischofszell; † 1605) war ein Schweizer Mediziner und Philosoph.
Leben
Scherbe studierte an der Universität Basel, der Universität Heidelberg und an Universitäten Bologna, Rom und Padua. Anschließend lehrte er in den Jahren von 1581 bis 1586 Logik in Basel sowie ein Jahr als Nachfolger Thomas Erastus’ Ethik und Medizin. 1586 folgte er einem Ruf an die Universität Altdorf, wo er – als Kollege Nikolaus Taurellus’ – auf einem neugeschaffenen zweiten Lehrstuhl für Medizin vor allem jene nach den Texten von Galenos, Hippokrates von Kos und Aristoteles laß, aber auch Logik und Physik.
Zu seinen Schülern zählte Caspar Hofmann und Ernst Soner, der nach Scherbes Tod 1605 dessen Professur für praktische Medizin in Altdorf übernahm. Philipp Scherbe vertrat einen ausgeprägten Aristotelismus und übernahm den Antiparacelsismus seines Heidelberger Lehrers, Thomas Erastus.
Literatur
- Ralf Bröer: Antiparacelsismus und Dreieinigkeit. Medizinischer Antitrinitarismus von Thomas Erastus (1524–1583) bis Ernst Soner (1572–1605). In: Berichte zur Wissenschaftsgeschichte, 2006, Bd. 29, Nr. 2, S. 137-154 doi:10.1002/bewi.200601135.
- Wolfgang Mährle: Academia Norica: Wissenschaft und Bildung an der Nürnberger Hohen Schule in Altdorf (1575–1623). Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2000. ISBN 3-515-07515-1
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