- Philoi
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Philoi waren in der Zeit des Hellenismus die „Freunde des Königs“, also der hellenistischen Herrscher.
Unter Philipp II. und seinem Sohn Alexander nahmen die Hetairoi eine solche Position ein. Ihre Zahl wuchs in der Zeit Alexanders auf über 100 an; Hetairos wurde schließlich zu einem Hoftitel und die Hetairoi bildeten ein den König beratendes Gremium. Im Ptolemäerreich, von dem wir diesbezüglich am besten informiert sind, existierten zahlreiche abgestufte Rangklassen. Die Philoi hielten sich, sofern nicht mit Aufgaben entfernt vom Hof betraut, dabei den ganzen Tag in der Umgebung des Königs auf.[1]
Philoi sind später in zahlreichen hellenistischen Reichen nachweisbar. Bei den Seleukiden (belegt seit Seleukos IV.) wurden diese vom König in wichtige Positionen gesetzt, beispielsweise als Generäle, Gouverneure der Provinzen (Satrapien) und als Gesandte, um durch persönliche Bindung die Exekutive der Herrschaft in den Provinzen zu sichern. Diese Philoi wurden so zu einem fast unentbehrlichen Bestandteil der funktionsfähigen hellenistischen Reiche, faktisch zu einer neuen Adelsschicht. Das bezeugen auch Inschriften wie „König, Königin unsere Freunde und Heere...“[2]
Anmerkungen
- ↑ Vgl. allgemein Hatto H. Schmitt: Hof F. Philoi und andere Hoftitel. In: Hatto H. Schmitt, Ernst Vogt (Hrsg.): Kleines Lexikon des Hellenismus. Studienausgabe, Wiesbaden 2003, S. 254–258.
- ↑ Wilhelm Dittenberger, Orientis Graeci Inscriptiones Selectae 219, 11. 21ff.
Literatur
- John D. Grainger: A Seleukid Prosopography and Gazetteer. Brill, Leiden und Boston 1997, ISBN 90-04-10799-1.
- Susan Sherwin-White, Amélie Kuhrt: From Samarkhand to Sardis. A new approach to the Seleucid Empire. Duckworth, London 1993, ISBN 0-7156-2413-X.
- Alexander Demandt: Die hellenistischen Monarchien. In: Antike Staatsformen. Akademie Verlag, Berlin 1995, ISBN 3-05-002541-7, S. 291–320.
- Johann Gustav Droysen: Geschichte des Hellenismus. 3 Bände, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1998, ISBN 3-534-14204-7 (Nachdruck der Ausgabe Gotha 1877–1878; Ausgabe der Digitalen Bibliothek).
- Robert Malcolm Errington: Geschichte Makedoniens. C. H. Beck, München 1986, ISBN 3-406-31412-0.
- Hans-Joachim Gehrke: Geschichte des Hellenismus. 3. Auflage. Oldenbourg, München 2003, ISBN 3-486-53053-4 (Oldenbourg Grundriss der Geschichte, Band 1A).
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