Wilhelm Dittenberger

Wilhelm Dittenberger
Wilhelm Dittenberger

Wilhelm Dittenberger (* 31. August 1840 in Heidelberg; † 29. Dezember 1906 in Halle (Saale)) war ein deutscher Klassischer Philologe und Epigraphiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Wilhelm Dittenberger war der Sohn des evangelischen Theologen Wilhelm Theophor Dittenberger. Nach dem Studium der Klassischen Philologie in Jena und Göttingen von 1859 bis 1863, das er mit der Promotion abschloss. Obwohl er sich 1864 an der Universität Göttingen habilitierte, ging Dittenberger zunächst in den Schuldienst und wurde 1864 Lehrer am Joachimsthalschen Gymnasium in Berlin, ab 1867 am Gymnasium in Rudolstadt, 1873 bis 1874 am Gymnasium in Quedlinburg. 1874 wurde er ordentlicher Professor für Klassische Philologie an der Universität Halle. Er war Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften und des Deutschen Archäologischen Instituts.

Dittenbergers Forschungsschwerpunkt war die griechische Epigraphik. Sein Name ist vor allem verbunden mit den Auswahlsammlungen Sylloge Inscriptionum Graecarum (später bearbeitet von Friedrich Hiller von Gaertringen) und Orientis Graeci inscriptiones selectae. Für die Inscriptiones Graecae gab Dittenberger die Inschriften Attikas in römischer Zeit, der Megaris und Boiotiens sowie von Phokis, Lokris, Aitolien, Akarnanien und der ionischen Inseln heraus.

Der spätere Rechtsanwalt Heinrich Dittenberger (1875–1952) war der Sohn von Wilhelm Dittenberger.

Schriften

  • Inscriptiones Graecae
    • Bd. 3: Inscriptiones Atticae aetatis Romanae. 2 Teile. Reimer, Berlin 1878–1882. Nachdruck 1977–1978, ISBN 3-11-004911-2, ISBN 3-11-007004-9
    • Bd. 7: Inscriptiones Megaridis et Boeotiae. Reimer, Berlin 1892. Nachdruck 1978, ISBN 3-11-007005-7.
    • Bd. 9, 1: Inscriptiones Phocidis, Locridis, Aetoliae, Acarnaniae, insularum maris Ionii. Reimer, Berlin 1897, Nachdruck 1978, ISBN 3-11-007006-5.
  • Sylloge inscriptionum Graecarum. 2 Bände. Leipzig 1883.
  • Orientis Graeci inscriptiones selectae. 2 Bände. Leipzig 1903–1905. Nachdruck Olms, Hildesheim 1986, ISBN 3-487-00028-8, ISBN 3-487-00029-6.
  • Wilfried Gawantka: Aktualisierende Konkordanzen zu Dittenbergers Orientis Graeci inscriptiones selectae (OGIS) und zur dritten Auflage der von ihm begründeten Sylloge Inscriptionum Graecarum (Syll. 3). Hildesheim u. a. 1977. ISBN 3-487-06447-2

Literatur

  • Otto Kern: Wilhelm Dittenberger. In: Historische Kommission für die Provinz Sachsen und für Anhalt (Hrsg.): Mitteldeutsche Lebensbilder. 3. Band Lebensbilder des 18. und 19. Jahrhunderts. Selbstverlag, Magdeburg 1928, S. 522–538.
  • Hans-Dieter Zimmermann: Wilhelm Dittenberger (1840–1906). Zum 100. Todestag eines bedeutenden Gelehrten und engagierten Kommunalpolitikers. In: Jahrbuch für Hallische Stadtgeschichte 2006. Stekovics, Halle 2006, S. 264–269, ISBN 978-3-89923-133-5.

Weblinks

 Wikisource: Wilhelm Dittenberger – Quellen und Volltexte

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