- Physikzentrum Bad Honnef
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Das Physikzentrum Bad Honnef (PBH) ist der Sitz der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) in Bad Honnef bei Bonn. Bekannt ist es vor allem als Ort zahlreicher Fachtagungen und sonstiger Veranstaltungen.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Das Physikzentrum ist eine Villa an der Honnefer Hauptstraße, etwa auf halber Strecke zwischen Rhöndorf und der Stadtmitte.
Geschichte
Das Gebäude des heutigen Physikzentrums geht zurück auf eine Stiftung des Honnefer Kaufmanns Otto Hölterhoff und seiner Frau aus dem Jahre 1897. Das Vermögen des kinderlosen Ehepaares wurde der Universität Bonn übertragen. Die somit entstandene „Elly-Hölterhoff-Böcking-Stiftung“ sollte zur Errichtung eines evangelischen Damenstiftes verwendet werden. Das Gebäude war im Juni 1906 fertiggestellt. Ins Stift aufgenommen wurden unverheiratete Frauen „höheren Standes“. Bis zu 12 von ihnen sollte das Gebäude aufnehmen, tatsächlich wurden es nie mehr als 8. Sie unterhielten hier für Mädchen aus dem Bürgertum eine Haushaltsschule mit Lehrküchen, Textilunterricht und ähnlichen Angeboten.
1940 wurden Stift und Schule geschlossen, das Gebäude wurde von der Wehrmacht belegt. Nach Kriegsende diente es als Flüchtlingsunterkunft. Ab 1947 wurde es wieder von der Universität genutzt. Zeitweise war die Ansiedlung eines Institutes für Weinbau geplant, später fanden hier vereinzelt Sprachkurse und andere Veranstaltungen statt. Hauptsächlich wurde das Gebäude jedoch bis in die Siebziger Jahre als Altersheim für Professorenwitwen genutzt.
Am 12. Juni 1976 wurde dann das Physikzentrum Bad Honnef unter Trägerschaft der DPG eröffnet, in der Folge stieg die Anzahl der Veranstaltungen schnell an. 2003 wurde aus Mitteln der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung, des Landes Nordrhein-Westfalen und der VolkswagenStiftung ein moderner Hörsaal angebaut. Im April 2010 wurde mit einer umfangreichen Sanierung des Stiftsgebäudes während laufenden Betriebes begonnen. Ziele der Sanierung sind die Anhebung des Standards der Gästezimmer, der Einbau eines Aufzugs (Barrierefreiheit), eine Ergänzung des Brandschutzkonzepts sowie Maßnahmen zur thermischen Sanierung.
Architektur
Der Großteil des Gebäudes ist im Stil der Jahrhundertwende belassen, die Innenräume werden durch Stuck, Marmor und Fliesen geprägt. Manches hiervon kam erst in den letzten Jahren wieder unter neueren Verkleidungen zum Vorschein. Der Hörsaal-Anbau ist eine moderne Konstruktion mit großen Glasflächen.
Heutige Nutzung
Die DPG veranstaltet im Physikzentrum eine Vielzahl von Tagungen, Kongressen und Seminaren. Dazu kommen Sommerschulen für Studenten, Fortbildungsveranstaltungen für Lehrer, Gutachterausschüsse und andere Ereignisse. Das Haus bietet auch Übernachtungsmöglichkeiten. Es stehen 21 Einzel- und 32 Doppelzimmer zur Verfügung. Der Wilhelm-und-Else-Heraeus-Hörsaal, benannt nach Wilhelm Heinrich Heraeus und seiner Frau, fasst 100–150 Personen, außerdem gibt es noch kleinere Hörsäle für 60 und 30 Personen. Die Deutsche Physikalische Gesellschaft teilt sich das Gebäude mit der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte sowie mit der Elly Hölterhoff-Böcking Stiftung der Universität Bonn.
Weblinks
50.6515194444447.2197638888889Koordinaten: 50° 39′ 5″ N, 7° 13′ 11″ OKategorien:- Kongresszentrum
- Bauwerk in Bad Honnef
- Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
- Baudenkmal in Bad Honnef
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