Physikalische Gesellschaft zu Berlin

Physikalische Gesellschaft zu Berlin
Deutsche Physikalische Gesellschaft e.V.
(DPG)
Zweck: wissenschaftliche Fachgesellschaft
Vorsitz: Gerd Litfin
Gründungsdatum: 14. Januar 1845
Mitgliederzahl: 55000
Sitz: Bad Honnef
Geschäftsstelle in Bad Honnef

Die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) ist eine weltweit agierende wissenschaftliche Fachgesellschaft für Physikerinnen und Physiker. Sie ist die weltweit größte (55.000 Mitglieder, Stand März 2008) und die älteste der Physikalischen Gesellschaften. Sie ist ein gemeinnütziger, eingetragener Verein mit Sitz in Bad Honnef.

Die Gesellschaft wurde am 14. Januar 1845 in Berlin als Physikalische Gesellschaft zu Berlin im Haus des Physikers Heinrich Gustav Magnus am Kupfergraben gegründet. Gründungsmitglieder waren unter anderem Emil Du Bois-Reymond und Ernst Wilhelm von Brücke. Am 1. Januar 1899 ging aus ihr aus die Deutsche Physikalische Gesellschaft hervor.

1990 wurden die beiden deutschen Gesellschaften (die DPG und die Physikalische Gesellschaft der DDR) miteinander verschmolzen. Sitz der DPG ist Bad Honnef. Dort befindet sich auch die Geschäftsstelle, die seit dem Jahr 2004 vom Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Nunner geleitet wird. In Berlin-Mitte, im Magnus-Haus, unterhält die DPG eine Zweigstelle. Die Gesellschaft arbeitet unabhängig und mischt sich auch zu relevanten Themen in die öffentliche Debatte ein. Die DPG versteht sich als Vertretung der Gesamtheit der in Deutschland lebenden Physiker gegenüber der Öffentlichkeit und soll den Erfahrungsaustausch unter den Mitgliedern und mit ausländischen Kollegen fördern.

Die DPG ist Mitglied der European Physical Society und der International Union of Pure and Applied Physics.

Seit 1976 ist die DPG Träger des Physikzentrums Bad Honnef, in dem Tagungen in dichter zeitlicher Folge stattfinden. 1990 ist ein weiteres Tagungshaus in Berlin (das Magnus-Haus) hinzugekommen.

Die DPG verleiht jährlich die Max-Planck-Medaille für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der theoretischen Physik, die Stern-Gerlach-Medaille für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der experimentellen Physik, den Gustav-Hertz-Preis für hervorragende Leistungen junger Nachwuchswissenschaftler sowie eine Reihe weiterer Preise. Gemeinsam mit der Gesellschaft Deutscher Chemiker und der Stadt Frankfurt am Main verleiht sie den hochdotierten Otto-Hahn-Preis, zusammen mit dem Institute of Physics den Max-Born-Preis. Darüber hinaus verleiht die DPG jährlich den DPG-Schülerpreis an bis zu zehn Schüler.

Jährlich finden an wechselnden Standorten die Frühjahrstagungen der DPG statt, auf denen neueste Ergebnisse der Forschung vorgestellt und diskutiert, aber auch allgemeinverständliche und öffentliche Vorträge zu aktuellen Problemen der Physik gehalten werden.

Politisch unabhängiges Organ ist das monatlich erscheinende Physik Journal (vormals „Physikalische Blätter“). Neben Beiträgen mit Forschungsergebnissen und Fortschritten in der Physik komplettieren Artikel zu forschungs- und bildungspolitischen Fragen, zu Ausbildung und Beruf sowie zu wichtigen Entscheidungen innerhalb der DPG den Inhalt. Außerdem ist die DPG Mitherausgeberin des New Journal of Physics.

Seit Ende 2005 gibt es zudem innerhalb der DPG eine Interessengemeinschaft „junge DPG“ (jDPG). Diese hat es sich zum Ziel gesetzt, mehr Angebote für die zahlreichen jungen (zumeist studentischen) Mitglieder der DPG zu schaffen und deren Interessen innerhalb der DPG adäquat zu vertreten.

Inhaltsverzeichnis

Vorsitzende und Präsidenten der DPG[1]

Porträts der Vorsitzenden und Präsidenten der Deutschen Physikalischen Gesellschaft im Zeitraum 1845 bis 1945; im Ausstellungsraum des Magnus-Hauses in Berlin
Zeitraum Name
1845–1847 Gustav Karsten
1847–1878 Emil Du Bois-Reymond
1878–1895 Hermann von Helmholtz
1895–1897 Wilhelm von Bezold
1897–1899 Emil Warburg
1899–1905 Emil Warburg
1905–1906 Max Planck
1906 Paul Drude
1906–1907 Max Planck
1907–1908 Heinrich Rubens
1908–1909 Max Planck
1909–1910 Heinrich Rubens
1910–1912 Ferdinand Kurlbaum
1912–1914 Heinrich Rubens
1914–1915 Fritz Haber
1915–1916 Max Planck
1916–1918 Albert Einstein
1918–1919 Max Wien
1919–1920 Arnold Sommerfeld
1920–1922 Wilhelm Wien
1922–1924 Franz Himstedt
1924–1925 Max Wien
1925–1927 Friedrich Paschen
1927–1929 Heinrich Konen
1929–1931 Egon von Schweidler
1931–1933 Max von Laue
1933–1935 Karl Mey
1935–1937 Jonathan Zenneck
1937–1939 Peter Debye
1939–1940 Jonathan Zenneck
1940–1945 Carl Ramsauer
1950–1951 Jonathan Zenneck
1952–1953 Karl A. Wolf
1954 Richard Becker
1955 Karl A. Wolf
1956–1957 Walther Gerlach
1958–1959 Ferdinand Trendelenburg
1960–1961 Wilhelm Walcher
1962–1963 Konrad Ruthardt
1964–1965 Friedrich Bopp
1966–1967 Konrad Finkelnburg
1968–1969 Martin Kersten
1970–1971 Karl Ganzhorn
1972–1973 Werner Buckel
1974–1975 Otto Koch
1976–1977 Hans-Joachim Queisser
1978–1979 Heinrich Welker
1980–1981 Horst Rollnik
1982–1983 Hans-Joachim Schmidt-Tiedemann
1984–1986 Joachim Treusch
1986–1988 Joachim Trümper
1988–1990 Otto G. Folberth
1990–1992 Theo Mayer-Kuckuk
1992–1994 Herwig Schopper
1994–1996 Hans-Günter Danielmeyer
1996–1998 Markus Schwoerer
1998–2000 Alexander M. Bradshaw
2000–2002 Dirk Basting
2002–2004 Roland Sauerbrey
2004–2006 Knut Urban
2006-2008 Eberhard Umbach
seit 2008 Gerd Litfin

Einzelnachweise

  1. Ehemalige Präsidenten auf dpg-physik.de

Literatur

  • Physiker zwischen Autonomie und Anpassung. Die Deutsche Physikalische Gesellschaft Im Dritten Reich, hrg. von Dieter Hoffmann, Mark Walker, Weinheim: Wiley-VCH, 2006, ISBN 3527405852

Weblinks


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