Pinchas Borutsch

Pinchas Borutsch
Die menschewistischen Sprecher Pawel Axelrod, Julius Martow und Alexander Martinow (v.l.n.r.) in Stockholm, 1917

Pawel Borissowitsch Axelrod, eigentlich Pinchas Borutsch, (* 25. August 1850 im Gouv. Tschernigow; † 16. April 1928 in Berlin) war ein russischer Sozialist.

Axelrod war Narodnik, ein Anhänger eines praktizierten, vormarxistischen russischen Sozialismus. Als diese Bewegung scheiterte, musste Axelrod 1874 fliehen. So lernte er die deutsche Arbeiterbewegung kennen und erkannte Lösungsansätze für die sozialen Probleme Russlands. Zusammen mit Plechanow gründete er 1883 in Genf die Gruppe Befreiung der Arbeiter, mit der die russische Sozialdemokratie geboren war. Doch schon auf einem Parteitag 1903 in London spaltete sich die Bewegung in die in der Mehrheit befindlichen radikalen Bolschewiki und in die Menschewiki, die zu taktischen Zugeständnissen an die zaristische Ordnung bereit waren.

Nach der Februarrevolution 1917 wollte sich Axelrod gegen Lenin durchsetzen, indem er eine neuen sozialen Ordnung mit einem schnell geschlossenen Frieden sichern wollte. Als die Bolschewiki im Oktober 1917 die provisorische Regierung stürzten, war Axelrod allerdings erneut gezwungen, aus Russland zu fliehen.

P.B. Axelrod kannte seinen Geburtstag nicht. Für den Familienschein, den er erhielt als er sich in Zürich einbügern ließ, gab er das Datum 13. Juli 1850 an. Das Datum 25. August 1850 haben später Freunde für ihn bestimmt. Er war Sohn eines armen jüdischen Kneipenbesitzers und verheiratet mit Nadeschda Kaminer und hatte drei Kinder: Vera (* 22. November 1875 in Genf), Alexander (* 18. Juli 1879 in Russland) und Sonja (* 14. November 1881 in Zürich) Er starb am 16. April 1928 in Berlin.

Literaturverzeichnis

  • Ascher, Abraham: Pavel Axelrod and the development of Menshevism, Cambridge 1972.
  • Protokoll des Stadtrates Zürich vom Jahre 1899, verfügbar im Stadtarchiv Zürich.

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