- Pinkelrinne
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Eine Pinkelrinne ist eine besondere Form des Urinals. Gelegentlich finden sich dafür noch die Bezeichnungen Pissoir (frz. Ursprungs) und Abtritt; die Bezeichnung im Standardwerk "Bauentwurfslehre" ist Pißstand, umgangssprachlich wird sie oft als Pissrinne bezeichnet.
Ähnlich wie das Urinal findet sie hauptsächlich in öffentlichen Bedürfnisanstalten oder Gaststätten Verwendung und ist nur zur Benutzung durch Männer vorgesehen. Bei der klassischen Pinkelrinne, auch Pinkelwand genannt, handelt es sich um eine schräge Vertiefung des gefliesten Fußbodens, die sich meistens vor einer ebenfalls gefliesten Wand befindet. Selten gibt es auch Varianten, in denen der Fußboden vor der Pinkelrinne mit einem Gitter versehen ist, um fehlgeleitete Strahlen aufzunehmen. Ebenso sind Rinnen gebräuchlich, die nicht am Boden, sondern etwa in Knie-/ Oberschenkelhöhe verlaufen. Als Material kommen neben Fliesen auch Porzellan-, Edelstahl- oder emaillierte Oberflächen zur Anwendung.
Bei der Benutzung wird nicht in die Rinne selbst, sondern gegen die geflieste oder wasserdicht gestrichene Wand uriniert. Hierbei wird eine vergleichsweise große Oberfläche benetzt, was zum einen die Geruchsbelästigung und zum anderen die zur Spülung notwendige Wassermenge erhöht.
Die Spülung erfolgt entweder durch Wasseraustritte an der Wand, die so gestaltet sind, dass sie möglichst die gesamte Fläche erfassen, oder einfach durch einen Hahn an einem Ende der Rinne, der ständig oder periodisch Wasser zu einem Abfluss am anderen Ende spült. Individuelle Spülungen sind ungebräuchlich.
Bei Großveranstaltungen, wie zum Beispiel beim New-York-City-Marathon, werden mitunter Pinkelrinnen mit einer Länge von mehreren hundert Metern verwendet. Vielfach werden hierzu auch improvisierte Pinkelrinnen errichtet, die durch Anbringung wasserundurchlässiger Platten an einem vorhandenen Zaun mit darunterliegenden (meist bereits vorhandenen) Ablaufrinnen entstehen. Hiermit soll insbesondere das wilde Urinieren auf die umliegenden Grundstücke verhindert werden.
Vor- und Nachteile
Die Vorteile der Pinkelrinne sind vergleichbar zu jenen des Urinals, das heißt, dass sie von Männern in einer stehenden Körperhaltung benutzt werden kann, so dass kein Körperkontakt zur Rinne erforderlich ist. Darüber hinaus kann die Pinkelrinne auch von Männern verschiedener Körpergrößen gleich gut benutzt werden, was beim Urinal häufig Schwierigkeiten bereitet.
Ein Vorteil der Pinkelrinne gegenüber dem Einzelurinal ist, dass bei gegebener Anlagengröße mehr Personen gleichzeitig ihre Notdurft verrichten können, was bei Großveranstaltungen mit großem Besucherandrang ein wichtiger Vorteil ist.
Nachteile sind der im Vergleich zum Urinal deutlich höhere Wasserverbrauch, der schlechte Geruchsverschluss und die erhöhte Gefahr, dass Boden und Kleidung im weiten Umkreis des Benutzers durch Urinspritzer verschmutzt werden. Des Weiteren bieten Pinkelrinnen auch keine Diskretion, was eine erhebliche Belastung für Paruretiker darstellt. Lediglich in älteren, repräsentativen Gebäuden (z. B. Konzerthallen) sind Pinkelrinnen mit einzeln ausgeformten "Plätzen" mit eigenem Abfluss anzutreffen, die ebenso gut als bis zum Boden reichende Urinale bezeichnet werden können.
Weblinks
Wiktionary: Pinkelrinne – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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