- New-York-City-Marathon
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Der New-York-City-Marathon (umgangssprachlich auch New-York-Marathon; mit vollem Namen ING New York City Marathon nach dem Hauptsponsor ING Groep) ist ein Marathon, der am ersten Sonntag im November in New York City stattfindet.
Er zählt neben dem Boston-Marathon und dem Chicago-Marathon zu den wichtigsten und größten Laufveranstaltungen in den USA und hat sich 2006 mit diesen beiden Veranstaltungen sowie dem London-Marathon und dem Berlin-Marathon zu den World Marathon Majors zusammengeschlossen.
Inhaltsverzeichnis
Strecke
Der New-York-Marathon ist kein Rundkurs, sondern geht von Fort Wadsworth auf Staten Island über Brooklyn, Queens und die Bronx nach Manhattan. Auf Grund der großen Teilnehmerzahl erfolg der Start in drei Wellen mit je einer halben Stunde Abstand. In jeder Welle gibt es drei Startspuren, die erst bei Meile 8 endgültig vereinigt werden. Gleich zu Beginn muss man den höchsten Punkt der Strecke, die Verrazano-Narrows-Brücke mit einer Spannweite von 3 km, erlaufen. Danach geht es durch Brooklyn, wo man zwischen Meile 4 und Meile 8 auf der 4th Avenue fast nur geradeaus läuft. Über die Pulaski Bridge, auf deren Auffahrrampe sich der Halbmarathonpunkt befindet, geht es nach Queens. Von diesem Stadtteil gelangt man auf die Queensboro Bridge, die nach Manhattan und auf die First Avenue führt. Dort geht es 3,5 Meilen Richtung Norden und über die Willis Avenue Bridge in die Bronx. Am Stadion der New York Yankees vorbei geht es über die Madison Avenue Bridge wieder zurück nach Manhattan durch den Stadtteil Harlem auf die Fifth Avenue. Nun läuft man an der Museumsmeile New Yorks entlang zum Central Park, an dessen Ostseite vorbei nach Central Park South, wo besonders viele Zuschauer für Stimmung sorgen. Danach geht es am Columbus Circle zurück in den Central Park, dem Ziel an der Tavern on the Green entgegen. 12.000 Helfer sind dabei im Einsatz, um die mehr als 38.000 Läufer zu betreuen.
Insgesamt sind fünf Brücken auf der Strecke zu überqueren. Es ist ein anspruchsvoller Marathon, der im Vergleich zu den großen Marathons in Deutschland wie Berlin, Hamburg, Frankfurt oder Köln im Elitefeld rund zwei Minuten und von Freizeitläufern ca. 5 bis 10 Minuten langsamer gelaufen wird.
Geschichte
Beim ersten Marathonlauf am 13. September 1970 nahmen 127 Teilnehmer [1] teil, von denen lediglich 55 das Ziel erreichten.[2] Bis 1975 fand der Marathon im Central Park statt, wo vier Runden absolviert wurden. 1976 wurde die jetzige Strecke durch alle New Yorker Stadtbezirke eingeführt, was einen Anstieg der Teilnehmerzahlen von 534 auf über 2000 mit sich brachte. Drei Jahre später waren es schon über 14.000, und 1994 wurde dann erstmals die Marke von 30.000 Teilnehmern überschritten.[3] Im gleichen Ausmaß stieg auch die Zuschauerresonanz, auch wenn die vom Veranstalter genannte Zahl von zwei Millionen Schaulustigen weit übertrieben ist.
Dem 1994 verstorbenen Organisator Fred Lebow wurde im Central Park an der Tavern on the Green ein Denkmal gesetzt.
Die erfolgreichsten Teilnehmer aus Deutschland waren Uta Pippig, die 1993 siegen konnte, und Herbert Steffny als Dritter 1984, aus der Schweiz die Siegerin von 1997, Franziska Rochat-Moser, sowie der Siebte von 2005, Viktor Röthlin.
Viele Prominente haben den New-York-City-Marathon bislang für einen Auftritt genutzt. 1999 nahmen der damalige deutsche Außenminister Joschka Fischer sowie der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider teil. Lance Armstrong lief hier nach dem Rücktritt vom Radsport 2006 seinen ersten Marathon und blieb knapp unter drei Stunden.
2007 fand am Vorabend des New-York-City-Marathons das Ausscheidungsrennen des US-Leichtathletikverbandes für die Olympischen Spiele 2008 im Central Park statt. Die Fahrkarten nach Peking sicherten sich auf dem welligen Kurs Ryan Hall, Dathan Ritzenhein und Brian Sell. Überschattet wurde das Rennen durch den Herztod des Mitfavoriten Ryan Shay, der bei km 9 zusammenbrach. 2011 erreichten in New York 46.795 Läufer das Ziel (29.867 Männer und 16.928 Frauen) – und damit 1.692 mehr als im Vorjahr.[4]
Statistik
Streckenrekorde
- Männer: 2:05:05 h, Geoffrey Kiprono Mutai (KEN), 2011
- Frauen: 2:22:31 h, Margaret Okayo (KEN), 2003
Siegerliste
Quellen: ARRS[5] und Microsoft Encarta;[6] siehe zu den einzelnen Siegern auch die Auflistung von Runner’s World[7]
Datum Männer Zeit Frauen Zeit Nov. 2011 6.Geoffrey Kiprono Mutai (KEN) 2:05:05 Firehiwot Dado (ETH) 2:23:15 Nov. 2010 7.Gebregziabher Gebremariam (ETH) 2:08:14 Edna Ngeringwony Kiplagat (KEN) 2:28:20 Nov. 2009 1.Mebrahtom Keflezighi (USA) 2:09:15 Derartu Tulu (ETH) 2:28:52 Nov. 2008 2.Marílson dos Santos -2- 2:08:43 Paula Radcliffe -3- 2:23:56 Nov. 2007 4.Martin Lel -2- 2:09:04 Paula Radcliffe -2- 2:23:09 Nov. 2006 5.Marílson dos Santos (BRA) 2:09:58 Jeļena Prokopčuka -2- 2:25:05 Nov. 2005 6.Paul Tergat (KEN) 2:09:30 Jeļena Prokopčuka (LAT) 2:24:41 Nov. 2004 7.Hendrick Ramaala (RSA) 2:09:28 Paula Radcliffe (GBR) 2:23:10 Nov. 2003 2.Martin Lel (KEN) 2:10:30 Margaret Okayo -2- 2:22:31 Nov. 2002 3.Rodgers Rop (KEN) 2:08:07 Joyce Chepchumba (KEN) 2:25:56 Nov. 2001 4.Tesfaye Jifar (ETH) 2:07:43 Margaret Okayo (KEN) 2:24:21 Nov. 2000 5.Abdelkader El Mouaziz (MAR) 2:10:09 Ljudmila Petrowa (RUS) 2:25:45 Nov. 1999 7.Joseph Chebet (KEN) 2:09:14 Adriana Fernández (MEX) 2:25:06 Nov. 1998 1.John Kagwe -2- 2:08:45 Franca Fiacconi (ITA) 2:25:17 Nov. 1997 2.John Kagwe (KEN) 2:08:12 Franziska Rochat-Moser (SUI) 2:28:43 Nov. 1996 3.Giacomo Leone (ITA) 2:09:54 Anuța Cătună (ROU) 2:28:18 Nov. 1995 12.Germán Silva -2- 2:11:00 Tegla Loroupe -2- 2:28:06 Nov. 1994 6.Germán Silva (MEX) 2:11:21 Tegla Loroupe (KEN) 2:27:37 Nov. 1993 14.Andrés Espinosa (MEX) 2:10:04 Uta Pippig (GER) 2:26:24 Nov. 1992 1.Willie Mtolo (RSA) 2:09:29 Lisa Martin-Ondieki (AUS) 2:24:40 Nov. 1991 3.Salvador García (MEX) 2:09:28 Liz McColgan (GBR) 2:27:32 Nov. 1990 4.Douglas Wakiihuri (KEN) 2:12:39 Wanda Panfil (POL) 2:30:45 Nov. 1989 5.Juma Ikangaa (TAN) 2:08:01 Ingrid Kristiansen (NOR) 2:25:30 Nov. 1988 6.Steve Jones (GBR) 2:08:20 Grete Waitz -9- 2:28:07 Nov. 1987 1.Ibrahim Hussein (KEN) 2:11:01 Priscilla Welch (GBR) 2:30:17 Nov. 1986 2.Gianni Poli (ITA) 2:11:06 Grete Waitz -8- 2:28:06 Okt. 1985 27.Orlando Pizzolato -2- 2:11:34 Grete Waitz -7- 2:28:34 Okt. 1984 28.Orlando Pizzolato (ITA) 2:14:53 Grete Waitz -6- 2:29:30 Okt. 1983 23.Rod Dixon (NZL) 2:08:59 Grete Waitz -5- 2:27:00 Okt. 1982 24.Alberto Salazar -3- 2:09:29 Grete Waitz -4- 2:27:14 Okt. 1981 25.Alberto Salazar -2- 2:08:13 Allison Roe (NZL) 2:25:29 Okt. 1980 26.Alberto Salazar (USA) 2:09:41 Grete Waitz -3- 2:25:42 Okt. 1979 21.Bill Rodgers -4- 2:11:42 Grete Waitz -2- 2:27:33 Okt. 1978 22.Bill Rodgers -3- 2:12:12 Grete Waitz (NOR) 2:32:30 Okt. 1977 23.Bill Rodgers -2- 2:11:29 Miki Gorman -2- 2:43:10 Okt. 1976 24.Bill Rodgers (USA) 2:10:10 Miki Gorman (USA) 2:39:11 Sep. 1975 28.Tom Fleming -2- 2:19:27 Kim Merritt (USA) 2:46:15 Sep. 1974 29.USA) Norbert Sander (2:26:31 Kathrine Switzer (USA) 3:07:29 Sep. 1973 30.Tom Fleming (USA) 2:21:55 Nina Kuscsik -2- 2:57:08 Okt. 1972 1.USA) Sheldon Karlin (2:27:53 Nina Kuscsik (USA) 3:08:42 Sep. 1971 19.Norm Higgins (USA) 2:22:55 Beth Bonner (USA) 2:55:22 Sep. 1970 13.USA) Gary Muhrcke (2:31:39 --- Anm.: Bei einer Nachmessung stellte sich die Strecke des Jahres 1981 als 151 Meter zu kurz heraus (42.044 Meter). Vermutlich waren die auf gleicher Strecke ausgetragenen Läufe der Jahre 1976 bis 1980 ebenfalls zu kurz.
Literatur
- Harald Krämer, Klaus Zobel & Werner Irro (Hrsg.): Marathon. Ein Laufbuch in 42,195 Kapiteln. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2004, ISBN 3-89533-464-2, S. 209 ff.
Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Website (engl.)
- New-York-City-Marathon auf marathoninfo.free.fr
- New-York-City-Marathon 2009 von Herbert Steffny
- Laufbericht vom New-York-City-Marathon 2007 auf Laufen mit Frauschmitt
- Laufberichte vom New-York-City-Marathon auf marathon4you.de
- Laufbericht vom New-York-City-Marathon 2006 auf nyc.elchristo.de
- Laufbericht mit Höhenprofil vom New-York-City-Marathon 2006 und 2005 auf uli-sauer.de
Einzelnachweise
- ↑ Statistik von 1970 auf der NYRRC-Website
- ↑ Siegerliste von 1970 auf der NYRRC-Website
- ↑ Statistik von 1994 auf der NYRRC-Website
- ↑ Ergebnisseite (mit Archiv) auf der Website des NYC-Marathons
- ↑ arrs.net: Siegerliste
- ↑ New York City Marathon Winners
- ↑ Runner’s World: Where have all the Winner’s Gone? 2005
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