- Pistenfahrzeug
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Eine Pistenraupe, in der Schweiz Pistenfahrzeug, dient zur Präparierung von Skipisten und Loipen sowie zum Transport von Personen und Material überwiegend in Skigebieten. Aufgrund ihrer Geländegängigkeit und der geringen Bodenbelastung von typischerweise 50 bis 60 g/cm² (entspricht 0,5 bis 0,6 kN/m²) werden Pistenraupen vereinzelt auch abseits der Skipiste genutzt, beispielsweise zu landwirtschaftlichen Zwecken.
Eine Pistenraupe ist ein Kettenfahrzeug und hat vorne eine Schaufel (Räumschild) und hinten eine Fräse (oder Walze). Es wird üblicherweise durch Dieselmotoren angetrieben. Fährt das Pistenfahrzeug über eine geschlossene Schneedecke, schiebt es Schnee vor sich her und gleicht damit Unebenheiten des Untergrundes aus. Gleichzeitig wird der Schnee durch das Gewicht des Fahrzeuges verdichtet und mit der Nachlauffräse „umgegraben“ und geebnet. Die Verdichtung ist die Voraussetzung für die rasche Sinterung des Schnees und damit eine über längere Zeit haltbare Skipiste.
Konstruktionsmaterial, Motor und Technik einer Pistenraupe sind für den Betrieb bei extrem niedrigen Temperaturen und widrigen Witterungsverhältnissen ausgelegt. Die Kabine ist speziell wärmegedämmt und durch spezielle Beschichtungen, Windschilde und Heißluftgebläse gegen Vereisung geschützt.
Pistenraupen warnen Schneesportler durch ein oder mehrere orangefarbene Rundumlichter und akustische Signale vor lebensgefährlichen Kollisionen. In den meisten Skigebieten kommen Pistenraupen zudem außerhalb der Betriebszeiten zum Einsatz, also am späten Nachmittag und nachts.
Pistenraupen können durch ihren niedrigen Schwerpunkt und die große Auflagefläche zwar sehr große Steigungen bewältigen, werden dabei aber teilweise durch Seilwinden unterstützt. Solche Windenmaschinen werden mittlerweile nicht nur an extremen Steigungen eingesetzt, sondern auch zum untergrundschonenden Verschieben großer Schneemengen. Neben Seilwinden gibt es viele weitere Spezialgeräte für Pistenfahrzeuge wie Kräne und shaper sowie auch Geräte zum Formen von Halfpipes.
Pistenraupen werden von wenigen Herstellern in unterschiedlichen Größen und Ausführungen angeboten. Marktführer mit einem Marktanteil von ca. 50 % im Jahre 2005 ist die deutsche Firma Kässbohrer Geländefahrzeug AG gefolgt von der Leitner AG aus Südtirol (Marke Prinoth), die 2005 die Pistenraupen-Sparte des kanadischen Herstellers Bombardier (Camoplast) übernahm.
In der Umgangssprache haben sich die Bezeichnungen „PistenBully“ (Pistenraupe von Kässbohrer), „Schneekatze“ und „Ratrac“ (Händlername) eingebürgert. „Schneekatze“ ist dabei eine direkte Übersetzung der englischen Bezeichnung snowcat, die sich wiederum vom Namen des Herstellers Tucker Sno-Cat ableitet. „Cat“ ist in diesem Namen allerdings die Abkürzung für das englische caterpillar, deutsch Raupe.
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