- Platz an der Sonne
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Die Wortprägung „Platz an der Sonne“ entstand durch eine Äußerung des deutschen Staatssekretärs im Auswärtigen Amt und späteren Reichskanzlers Bernhard von Bülow in einer Reichstagsdebatte am 6. Dezember 1897, wo er im Zusammenhang mit der deutschen Kolonialpolitik formulierte: „Mit einem Worte: wir wollen niemand in den Schatten stellen, aber wir verlangen auch unseren Platz an der Sonne.“
Sie ist später als die einprägsamste Formel des deutschen Weltmachtstrebens in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, als die Bismarcksche Bündnispolitik aufgegeben wurde und die Außenpolitik des Wilhelminischen Reiches das Flottenwettrüsten mit Großbritannien begünstigte, zum geflügelten Wort geworden. In der Agitation der SPD gegen den deutschen Kolonialismus wurde der Begriff Platz an der Sonne oft sarkastisch den immensen Kosten, die die deutschen Kolonien verursachten, insbesondere im Fall Kiautschou, gegenübergestellt.
„Ein Platz an der Sonne“ ist außerdem heute das Motto der ARD-Fernsehlotterie.
Weblinks
Wikisource: Deutschlands Platz an der Sonne – Quellen und VolltexteKategorien:- Deutsche Kolonialgeschichte
- Außenpolitik (Deutsches Kaiserreich)
- Geflügeltes Wort
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