Plouguerneau

Plouguerneau
Plouguerneau
Plouguerneau (Frankreich)
Plouguerneau
Region Bretagne
Département Finistère
Arrondissement Brest
Kanton Lannilis
Koordinaten 48° 36′ N, 4° 30′ W48.606944444444-4.505555555555661Koordinaten: 48° 36′ N, 4° 30′ W
Höhe 61 m (0–79 m)
Fläche 43,33 km²
Einwohner 6.275 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 145 Einw./km²
Postleitzahl 29880
INSEE-Code
Website http://www.plouguerneau.fr

Die Leuchttürme auf der Île Vierge

Plouguerneau (bretonisch Plougerne, Plou =Gemeinde ) ist eine französische Gemeinde in der Bretagne, Département Finistère. Sie hat 6275 Einwohner (1. Januar 2008) und eine Ausdehnung von 43,33 km².

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Plouguerneau liegt etwa 20 km nördlich von Brest im Nordwesten des Départements. Im Westen und Norden ist die Gemarkung durch den Ärmelkanal begrenzt, im Osten durch die Gemeinden Guissény und Kernilis, im Südwesten durch Plouvien und im Süden durch den Meeresarm Aber Wrac’h. Alle Buchten mitgezählt, verfügt Plouguerneau über 23 Strände auf insgesamt 45 km Küstenlinie. Zur Gemeinde Plouguerneau gehören die Siedlungen Lilia (1943 gegründet) und Le Grouanec (1949 gegründet). Die ehemalige Gemeinde Tremenac’h wurde 1973 eingemeindet.

Geschichte

Sehenswürdigkeiten

  • Die Megalithen wurden in der Jungsteinzeit (Menhire von Goarivan und Menozac’h, Dolmen in Lilia und auf der Ile Venan). Waffen- und Werkzeugfunde aus der Bronzezeit und Funde aus der frühen Eisenzeit wie etwa die Grabsäulen von Prad Paol, Grouanec und Iliz Koz Tremenac'h (bretonisch für Alte Kirche von Tremenac'h) belegen die Besiedelung späterer prähistorischer Epochen.
Pont Krac'h, die "Teufelsbrücke"
  • Die Pont Krac’h (Pont du diable, Teufelsbrücke) ist eine bereits im 5. Jahrhundert v. Chr. gebaute Brücke über den Meerarm Aber Wrac’h. Das aus Steinblöcken ohne Bindemittel errichtete Bauwerk ist die älteste Brücke der Bretagne. Heute ist sie nur noch bei Niedrigwasser zu sehen. Bis in die 1950er Jahre wurde auf der Brücke eine mit Gezeitenkräften arbeitende Mühle betrieben. Die Bezeichnung Teufelsbrücke entstammt einer Legende, nach der der Teufel selbst die Brücke errichtet habe.


  • Kalvarienberge und über 100 Kreuze, die seit dem frühen Mittelalter aufgestellt wurden, sind Zeugen der Geschichte der Landschaft seit der Christianisierung, von der auch zahlreiche Kirchen und Kapellen künden:
Kapelle von Prad-Paol
    • Der Glockenturm der Pfarrkirche von Plouguerneau (St. Pierre und St. Paul) stammt aus dem Jahr 1701. Er war ursprünglich mit einem Leuchtfeuer ausgestattet, das die Einfahrt in den Aber Wrac´h markierte. Das Kirchenschiff wurde 1853 wiederaufgebaut. Hier ist die Grabstätte von Monseigneur de Poulpiquet, der 1824 Bischof von Quimper und Léon war. Zu shen sind weiterhin Fahnen und Tragefiguren aus dem 17. Jahrhundert, die im Juni zum Pardon getragen werden.
    • Die Kirche Notre Dame von Grouanec aus dem 16. Jahrhundert ist ein schönes Ensemble aus Kapelle, Beinhaus und Kalvarienberg.
    • Notre Dame von Lilia wurde 1875 erbaut. Sehenswert ist die Statue der Heiligen Karan.
    • Die Kapelle St. Michel, dem Erzengel Michael gewidmet, wurde 1707 erbaut. Sie entwickelte sich zu einem Wallfahrtsort. Michel le Nobletz, ein berühmter Missionar der Nieder-Bretagne hatte sich in den Jahren 1607 und 1608 hier in Eremitage aufgehalten.
    • Die Kapelle von Traon stammt aus dem 16. Jahrhundert. Zu sehen sind ein Triumphbogen und ein Kalvarienberg.
    • Die Kapelle St. Laurant war von 1729 bis 1792 Pfarrkirche von Tremenac'h. Sie entstand im 17. Jahrhundert.
Sonnenuntergang - Links im Bild: Die Leuchttürme auf der Île Vierge
    • Die im 14. Jahrhundert errichtete, ehemalige Friedenskirche von Tremenac´h, Iliz Koz Tremenac´h, wurde Anfang des 18. Jahrhunderts durch eine Sturmflut zerstört und im Lauf der Zeit von Sanddünen begraben. Bei Ausgrabungen in den 1970er Jahren wurden neben den Kirchenfundamenten insgesamt 63 gravierte Grabplatten geborgen.
    • Nach der Legende hat der heilige Paul Aurelien im 6. Jahrhundert nahe der Kapelle von Prad-Paol drei Quellen entspringen lassen.
  • Sehenswert ist die etwa 2 km nördlich von Lilia liegende Île Vierge, mit ihren beiden Leuchttürmen. Der 1902 gebaute Große Leuchtturm ist mit 82,5 m der höchste Leuchtturm Europas und der höchste Steinleuchtturm der Welt.
  • Das Musée Maritime zeigt Exponate aus der Geschichte der Algenfischerei.
  • Das Wachhaus am Corréjou wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts zur Verteidigung gegen die Engländer errichtet.

Tourismus und Freizeit

Plouguerneau besitzt besonders im Sommer aufgrund seiner Strände eine touristische Anziehungskraft. Von den einzelnen Ortsteilen werden regelmäßig Feuerwerke dargeboten.

Im Salle Jean Tanguy finden Veranstaltungen aller Art wie Weinproben, Bingo-Abende und Tanzkurse statt.

Städtepartnerschaften

Mit Edingen-Neckarhausen (Baden-Württemberg) besteht seit 1967 eine Städtepartnerschaft. Weitere Partnerschaften besteht mit St Germans und Tideford in England.

Weblinks

 Commons: Plouguerneau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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