Pole, Ungar, zwei Brüderlein

Pole, Ungar, zwei Brüderlein

Pole, Ungar, zwei Brüderlein sind die Anfangsworte eines historischen Sprichworts, das sowohl in der ungarischen[1] als auch polnischen[2] Sprache seit dem Mittelalter existiert und eine tiefe Freundschaft beider Völker ausdrückt, die bis heute andauert[3][4] und einmalig unter den Völkerbeziehungen ist.

Eine genetische Studie, die in der naturwissenschaftlichen Fachzeitschrift Science publiziert wurde[5], hat eine genetische Verwandtschaft der Bevölkerungen Polens und Ungarns nachgewiesen. Bei beiden Volksgruppen tritt der Typ R1a1 des Y-Chromosoms statistisch gesehen häufiger auf, als bei anderen Volksgruppen Europas. 56 % der männlichen polnischen Bevölkerung sind Träger dieses Chromosoms, in Ungarn sind es sogar 60 %.[6]

Inhaltsverzeichnis

Tag der polnisch-ungarischen Freundschaft

Am 12. März 2007 verabschiedete das ungarische Parlament ein Gesetz, welches den Tag des 23. März als „Tag der polnisch-ungarischen Freundschaft“ festlegt. Die Vorlage wurde von 324 Abgeordneten ohne Gegenstimmen und Enthaltungen angenommen.[7] Einen analogen Beschluss fasste der polnische Sejm am 16. März desselben Jahres. In der Begründung[8] wird explizit auf den „beispiellosen“ Charakter der Freundschaft Bezug genommen.

Freundschaftsgesellschaften

Sowohl in Polen, als auch in Ungarn, gibt es viele polnisch-ungarische Freundschaftsgesellschaften.

  • in Łódz (Sandor-Petőfi-Gesellschaft);
  • in Słupsk;
  • in Warschau (Dr. J. Antall-Gesellschaft)
  • in Leszno;
  • in Olsztyn;
  • in Posen (F. List-Gesellschaft);
  • in Radomsko;
  • in Győr (J. Piłsudski-Gesellschaft);
  • in Esztergom;
  • in Budapest

Weblinks

Fußnoten

  1. Lengyel, magyar két jó barát, együtt harcol s issza borát
  2. Polak, Węgier, dwa bratanki, i do szabli, i do szklanki
  3. Am 12. März 2007 beschloss das ungarische Parlament einstimmig, den 23. März zum Tag der Polnisch-Ungarischen Freundschaft zu ernennen (ungarisch)
  4. Am 16. März 2007 hat das polnische Parlaments den 23. März zum Tag der polnisch-ungarischen Freundschaft erklärt (poln.)
  5. Semino et al. The Genetic Legacy of Paleolithic Homo sapiens sapiens in Extant Europeans: A Y Chromosome Perspective, Science, 290, 1155–1159, 2000
  6. Zum Vergleich: Innerhalb der ukrainischen Bevölkerung – die seit dem 14 Jh. ganz oder zum Teil Polen und von 18. bis zum Anfang 20 Jh. Österreich-Ungarn angehörte – liegt der Anteil bei 54 %, in Tschechien und der Slowakei bei 26,7 %.
  7. Online-Artikel bei FigyelöNet
  8. Beschlusstext auf der Webseite des Sejm

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