Polyp (Geschwulst)

Polyp (Geschwulst)
Schnitt durch einen Polypen der Magenschleimhaut

Polypen sind makroskopisch sichtbare, meist gestielte Ausstülpungen der Mukosa (Schleimhaut). Ihr beschreibender Name leitet sich von den Polypen der Nesseltiere her (griechisch polypous = „Vielfüßer“), welche ein gestieltes Stadium in deren Individualentwicklung beschreiben.

Inhaltsverzeichnis

Deskriptiv

Das medizinische Wort Polyp ist rein deskriptiv (z. B. Nasenschleimhautpolyp – entzündlich; Dickdarmpolypneoplastisch) und sagt weder etwas über die Ätiologie noch etwas über die Dignität aus, d. h. ein neoplastischer Polyp kann sowohl gut- als auch bösartig sein. Die Differenzierung kann nur feingeweblich nach Abtragung erfolgen.

Erkrankungen

Über die endoskopische Abtragung von Dickdarmpolypen mit einem flexiblen Instrument wurde erstmals an der Universität Erlangen am 13. März 1971 von P. Deyhle berichtet. Damit wurde in Deutschland die Grundlage für die Vorsorge-Koloskopie gelegt. Gleichzeitig war dies der Beginn der operativen Endoskopie.[1]

Das Auftreten von vielen Polypen wird als Polyposis bezeichnet. Möglich ist solch ein Befund in der Gebärmutter (Polyposis uteri), dem Magen (Polyposis ventriculi), den Nasennebenhöhlen als sog. Nasenpolyp (Polyposis nasi et sinuum) sowie im Rahmen mehrerer Krankheitsbilder im Darm (Polyposis coli).

Abgrenzung

Vergrößerte Rachenmandeln heißen Adenoide. Sie kommen häufig bei Kindern vor und werden umgangssprachlich als „Polypen“ bezeichnet.

Siehe auch

Literatur

  1. Deyhle P. Results of endoscopic polypectomy in the gastrointestinal tract. Endoscopy, Suppl. 1980, 35 - 46 PMID 7408789
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  • Polyp — Sm Krake, Nesseltier, Geschwulst der Schleimhäute erw. fach. (16. Jh.) Entlehnung. Entlehnt aus l. polypus, dieses aus gr. polýpous, einer Substantivierung von gr. polýpous vielfüßig , zu gr. poús Fuß und gr. poly . Die Bedeutung Polizist… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

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  • Polyp — Po|lyp 〈m.; Gen.: en, Pl.: en〉 1. 〈Med.〉 gestielte Geschwulst 2. 〈Zool.〉 a) Kopffüßer b) auf einer Unterlage festsitzendes einzelnes Nesseltier mit Tentakeln; SüßwasserPolyp 3. 〈umg.; scherzh.〉 Polizist [Etym.: <lat. polypus <grch. polys… …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • Polyp — Poly̲p [von gr. πολυπους = vielfüßig; Meerpolyp; Auswuchs in der Nase] m; en, en: gutartige Geschwulst der Schleimhäute, oft gestielt vorkommend (z. B. an der Nasenschleimhaut, im Darm, in der Harnblase) …   Das Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke

  • Polyp — Po|lyp der; en, en <über gleichbed. lat. polypus aus gr. polýpous, eigtl. »vielfüßig«, zu polýs »viel« u. poús »Fuß«, Bed. 4 umgebildet aus gaunersprachlichem polipee »Polizei«, da die Fangarme des Tieres scherzhaft mit den sog. »Fangarmen«… …   Das große Fremdwörterbuch

  • Polyp — Po|lyp , der; en, en <griechisch> (ein Nesseltier mit Fangarmen; veraltet für Tintenfisch; Medizin gestielte Geschwulst, Nasenwucherung; umgangssprachlich für Polizeibeamter) …   Die deutsche Rechtschreibung

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