Augsburger Müllberg

Augsburger Müllberg
Bild gesucht  BWf1
Höhe	55 m
Lage	Augsburg (Deutschland)
Geographische Lage	48° 25′ 10″ N, 10° 53′ 37″ O48.41934710.89367455Koordinaten: 48° 25′ 10″ N, 10° 53′ 37″ O
Typ	Schutt- bzw. Müllberg (aufgeschüttet nach 1945)

Augsburger Müllberg
(nordöstlich an der A8-Lechbrücke)

Der Augsburger Müllberg, auch Augsburger Schuttberg genannt, ist von der Autobahn A8 aus betrachtet ein „Augsburger Wahrzeichen“ im Norden des Augsburger Stadtgebiets, östlich von Gersthofen.

Der Müllberg

Die teilweise renaturierte, etwa 55 Meter hohe Mülldeponie Augsburg-Nord befindet sich nördlich von Augsburg-Firnhaberau bzw. nordöstlich neben der A8-Autobahnbrücke über den Lech. In den Lech flossen vor Jahren noch die Sickerwässer der 420.000 m² großen Deponie, da diese nicht abgedichtet war. Nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen wird jetzt sogar das Deponiegas verstromt. Das Deponiegaskraftwerk der Lech-Elektrizitätswerke (LEW) besteht aus drei Otto-Gasmotoren mit angekoppelten Generatoren. Mit einer Spitzenleistung von 2.060 kW kann damit der Strombedarf von rund 750 Privathaushalten gedeckt werden. Heute wird der Hausmüll der Landkreise Augsburg und Aichach-Friedberg und der Stadt Augsburg in der Müllverbrennungsanlage der AVA (Abfallverwertung Augsburg) und des AZV (Abfallzweckverband) im Stadtteil Augsburg-Lechhausen verbrannt und verstromt.

Da der Schuttberg in der Anflugschneise des Augsburger Flughafens liegt, ist bis heute eine Nutzung für Naherholung und Freizeitaktivitäten (Wandern, Skifahren usw.) noch nicht möglich. Nordwestlich des Berges befindet sich der Europaweiher, der bis zur Renovierung 2009 mit einer Seebühne und einer Leinwand für das bis dahin jährlich stattfindende Freiluftkino Lechflimmern ausgestattet war. Wegen verringerter Sponsoren und der baufällig gewordenen Seebühne wurden die dafür benötigten Anlagen bis auf Weiteres abgebaut.

Renaturierung

Die ehemalige Hausmülldeponie entstand nach dem Zweiten Weltkrieg durch Verfüllung von Baggerseen. Von der Deponie ging bis in die 1980er Jahre durch die starke Schadstoffbelastung eine hohe Gefährdung für das Grundwasser aus. Um eine Auswaschung von Giftstoffen zu verringern wurde zwischen 1988 und 1996 der Müllberg mit einer mehrlagigen Lehmschicht abgedeckt und eine 2 m dicke Bodenschicht aufgetragen. Auf dem Berg wurden 17 Hektar Magerwiesen, Trocken- und Kiesbodenstandorte geschaffen (Schafbeweidung) und am Fuße der Deponie entstanden wechselfeuchte Biotopstrukturen. Das Gebiet soll für die Bevölkerung geöffnet werden, wenn die Sanierungs-, Rekultivierungs- und Renaturierungsmaßnahmen abgeschlossen sind.

Weblinks

• Blick auf den Europaweiher in Gersthofen - (myheimat)
• Blick vom Müllberg auf die neue Autobahnbrücke - (myheimat)