- Poros (König)
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Poros (Puru; † 317 v. Chr.) war ein mächtiger indischer König, der gegen Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. das Fürstentum der Paurava zwischen den Flüssen Jhelam und Ravi beherrschte.
Poros wurde 326 v. Chr. von dem nach Indien vorgedrungenen Makedonenkönig Alexander dem Großen in der Schlacht am Hydaspes geschlagen, wobei Alexander Unterstützung von Poros’ Erzfeind Taxiles erhalten hatte. Die große Tapferkeit des während der Kampfhandlungen verwundeten Poros fand aber auch bei dessen Gegnern Anerkennung. Alexander söhnte sich mit ihm aus, beließ ihn in seiner Regierung und fügte seinem Reich sogar weitere Gebiete zu. Im Gegenzug wurde Poros zum treuen Klientelkönig, dem in der Konferenz von Triparadeisos 320 v. Chr. (oder bereits 321 v. Chr.) auch noch der östlichste Teil des Alexanderreiches zugesprochen wurde. Poros wurde 317 v. Chr. infolge der Wirren der Diadochenkämpfe vom makedonischen Militärstrategen Eudemos ermordet.
Das Leben des Poros wurde zum Gegenstand einer gleichnamigen Oper von Georg Friedrich Händel. Die Geschichte ist bereits in der Antike verschiedentlich beschrieben worden, u.a. von Quintus Curtius Rufus. Die berühmteste neuere Bearbeitung ist Alessandro nell'Indie von Pietro Metastasio, die von zahlreichen Komponisten des 18. Jahrhunderts vertont wurde, darunter auch Leonardo Vinci und Johann Adolf Hasse.
Literatur
- Waldemar Heckel: Who’s Who in the Age of Alexander the Great: Prosopography of Alexander’s Empire. Blackwell, Oxford 2006, S. 231f.
Weblinks
- Jona Lendering: Artikel. In: Livius.org (englisch)
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