Port Hardy

Port Hardy
Port Hardy
Lage in British Columbia
Port Hardy (British Columbia)
Port Hardy
Port Hardy
Staat: Kanada
Provinz: British Columbia
Regionaldistrikt: Mount Waddington
Koordinaten: 50° 43′ N, 127° 30′ W50.72418-127.4922Koordinaten: 50° 43′ N, 127° 30′ W
Fläche: 40,81 km²
Einwohner: 3822 (Stand: 2006)
Bevölkerungsdichte: 93,7 Einw./km²
Zeitzone: Pacific Time (UTC−8)
Postleitzahl: V0N

Port Hardy ist eine Kleinstadt im Norden von Vancouver Island in der kanadischen Provinz British Columbia. Im Jahr 2006 zählte Port Hardy 3.822 Einwohner,[1], während sie fünf Jahre zuvor noch 700 Einwohner mehr hatte.

Die Gemeinde ist der Endpunkt des Highway 19 von Nanaimo. Als die nördlichste Stadt der Insel bildet Port Hardy das Tor zum Cape Scott Provincial Park etwa 50 km weiter westlich, der aber teilweise nur über Schotterpisten erreichbar ist. Das gleiche gilt für Brooks Peninsula.

Der Name des Ortes geht auf Vizeadmiral Sir Thomas Masterman Hardy zurück, den Kapitän der H.M.S. Victory.[2]

Inhaltsverzeichnis

Klima

Im Winter liegt die Durchschnittstemperatur bei 0,5 °C, die Schneehöhe bei 63 cm. Im Sommer dagegen steigt das Mittel auf 17,7 °C. Die Regenfälle sind sehr stark, im Mittel 1870 mm pro Jahr.

Tier- und Pflanzenwelt

In der Gegend um Port Hardy, und sogar in der Stadt selbst, können Rehe, Schwarzbären, Weißkopfseeadler, Ziesel und darüber hinaus zahlreiche Kleintiere sowie Vogelarten beobachtet werden. Das hängt damit zusammen, dass den Tieren durch Straßenbauten, vor allem aber durch rücksichtslose Abholzung der Lebensraum genommen wurde und wird. Insbesonderen entlang dem Naturpfad Quatse Loop oder bei Storey's Beach sind dennoch Sichtungen keine Seltenheit. Auch Buckelwale können von der Bucht bei Rotary Park aus gesehen werden. Folgerichtig werden Tierbeobachtungen per Boot, zu Fuß oder mit dem Kajak angeboten, außerdem Angeltouren und Campingplätze in der Hauptsaison.

Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass von der ursprünglichen Landschaft nur noch wenig übrig geblieben ist. Nur die Parks bieten noch Reste der gemäßigten Regenwälder.

Infrastruktur

Hafen von Port Hardy

Trotz seiner geringen Einwohnerzahl und der umgebenden Wildnis hat Port Hardy einen Kleinstadtcharakter. Es bietet zudem genügend Dienstleistungen, um auch die zusätzlichen Touristen im Sommer mit zu versorgen. So gibt es ein Besucher- sowie ein größeres Einkaufszentrum und angeschlossene Supermärkte, drei 24-Stunden Tankstellen, Kleidungs- und Kunstläden, eine Sporthalle, Autohändler, Bankfilialen, eine Bücherei, Kirchen, Bars und Restaurants und Dutzende kleinerer Läden. Ein Krankenhaus, eine Feuerwache und Ambulanz sowie eine Polizeistation bilden den öffentlichen Dienst.

Andere öffentliche Anlagen sind der Clocktower, die Hafenmole und der Rotary Park. Außerdem gibt es einen Skatepark nahe der Arena bzw. dem Swimmingpool.

Geschichte

Das lokale Museum bildet entsprechend der Regionalgeschichte drei Schwerpunkte. Der bedeutendste ist dabei die Geschichte der First Nations, die rund 8000 Jahre zurückreicht, dann der Posten der Hudson’s Bay Company (HBC), schließlich die Geschichte der so genannten Pioniere. Zur Präsentation ihrer Geschichte hat sich ein Verband von neun Museen gebildet, die die Geschichte und Kultur der Nordspitze der Insel darbieten.

In der Nähe des Ortes wurden die ältesten Funde der Besiedlung von Vancouver Island gemacht. Der Fundort ist eine Bucht, die Bear Cove, deren Artefakte auf ca. 6000 v. Chr. datierbar sind. Zwischen 3000 v. und 500 n. Chr. herrschte eine Kultur vor, die durch Obsidianklingen gekennzeichnet war. Die sich anschließende dritte Periode ist weniger eine Jäger- und Sammlerkultur als eine maritime Kultur, die durch Kanus und durch andere Beutetiere, nämlich Robben und Lachse gekennzeichnet ist.

1792 segelte Captain James Johnstone an der Quatse Bay vorbei. Nach ihm wurde die ostwärts von Port Hardy gelegene Johnstone Strait benannt.

Als die HBC Fort Rupert errichten ließ, waren die umgebenden Stämme - durch den Pelzhandel mit Europäern mit Gewehren ausgestattet - zu erfolgreichen Händlern und Sklavenjägern geworden, die ihre Raubzüge bis nach Washington ausdehnten. Doch die Europäer schleppten auch Krankheiten ein, wie Pocken, die entlang der Küste zuerst die Küsten-Salish trafen (ab 1775), dann die an der Westküste der Vancouver-Insel lebenden Nuu-chah-nulth-Stämme (besonders 1862), schließlich auch die Kwakwaka'wakw-Stämme um Port Hardy.

1860 benannte Captain Richards, als ihn seine Forschungsreise in den Norden brachte, die Bucht Hardy Bay, nach Lieutenant Thomas Masterman Hardy, der in den Napoleonischen Kriegen eine Rolle gespielt hatte.

Erst 1904 kamen die ersten Siedler in den Ort und nannten ihn Port Hardy, doch verlegte man 1925 den Ort an die Westseite der Bucht. Durch dänische Zuwanderung machte sich ein gewisser Einfluss dieser Gruppe bemerkbar, die sich um Holberg konzentrierte. Dort entstand 1940 eine wandernde Sägemühle, die in einigen Gegenden zur völligen Entwaldung führte.

Von den 50er Jahren bis 1991 unterhielt die Royal Canadian Air Force eine Radarstation in der Nähe der Stadt.

Tourismus

Der (touristische) Leitspruch der Gemeinde lautet: Living the adventure (das Abenteuer leben). Das Eingangsschild des Ortes ist entsprechend gestaltet.[3] Da ein Großteil der Bevölkerung heute vom Tourismus lebt, gibt es inzwischen viele Motels und Bed & Breakfastplätze sowie eine Jugendherberge. Dennoch sind viele Unterkünfte zur Hauptsaison ausgebucht, denn in dieser Zeit kommen die meisten Besucher, um mit einer der von BC Ferries unterhaltenen Fähren die berühmte Inside Passage bis nach Prince Rupert und weiter nach Alaska zu befahren. Die etwa 16-Stunden-Fahrt nach Prince Rupert ist bekannt für die nahezu unberührte Landschaft und die Wale und Delfine.

Das regionale Kunsthandwerk ist stark von indigenen Künstlern geprägt. Galerien an der Market Street bieten Schnitzarbeiten von herausragender Qualität an. Das gilt noch mehr für die Künstler bei Fort Rupert. Unmittelbar um den Ort leben die First Nations der Quatsino, die Gwa'Sala-'Nakwaxda'xw First Nation und die Kwakiutl, wenig entfernt leben Indianer um Fort Rupert.

Filomi Days, abgekürzt Fi-Lo-Mi, steht für Fishing-Logging-Mining und ist eine Veranstaltung, die meist am 3. Wochenende im Juli stattfindet. Bei diesem Fest werden hauptsächlich Wettbewerbe in den namengebenden Disziplinen ausgetragen.

Weblinks

Anmerkungen und Belege

  1. Statistics Canada, 2006 Community Profiles - Port Hardy (Englisch)
  2. Lebenslauf von Thomas Masterman Hardy
  3. Hier findet sich ein Foto: [1].

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