- Portechaise
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Eine Sänfte ist ein von Menschen (auch Sänftenträger) oder Lasttieren an vorn und hinten herausragenden Stangen zur schonenden (sanften) Beförderung von Personen getragenes Gestell.
Gebrauch
Sänften dienten seit der menschlichen Frühzeit zumal zur Beförderung von Würdenträgern oder Personen mit Gehschwierigkeiten. Im Gebirge wurden als Träger gerne Maultiere dafür eingesetzt.
Seit dem 17. Jahrhundert waren auch öffentliche Sänften als Vorläufer der heutigen Taxis in Gebrauch. Diese so genannten Portechaisen wurden ab 1617 in Paris und ab 1688 in Berlin eingesetzt. In Berlin waren zunächst die Hugenotten als Sänftenträger privilegiert. Das Leipziger Regiment und das Berliner Reglement von 1688 für Sänftenträger waren die ersten gesetzlichen Regelungen des ÖPNV überhaupt. Rechtlich war für sie der Fahrweg (nicht der Bürgersteig) vorgesehen.
In Wien gab es um 1781 bereits 100 öffentliche Tragsessel. Obwohl zu dieser Zeit auch schon in Konkurrenz zu den Fiakern stehend, stellte der letzte Betrieb dort erst 1888 das Geschäft ein. Im Vorteil waren Sänften lange auf Grund der schlechten Straßenverhältnisse; erst als sich diese besserten, begannen Droschken und Kutschen eine ernsthafte Konkurrenz zu werden.
Spezielle Sänften
- Sedia gestatoria – der tragbare Thron des Papstes
- Howdah (auch houdah) – der gedeckte Sitz auf dem Rücken eines Elefanten (Indien)
Sänfte, Japan 1867, Aufnahme von Felice Beato
Entwurf einer Sänfte für Königin Charlotte 1775
Sänfte in Rio de Janeiro um 1770
Weblinks
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