- Povidon-Jod
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Strukturformel Allgemeines Freiname Povidon-Iod Andere Namen - Polyvinylpyrrolidon-Iod (PVP-Iod)
- Poly(1-(2-oxo-1-pyrrolidinyl) ethylen)iod-Komplex
Summenformel (C6H9NO)n·(I2)m CAS-Nummer 25655-41-8 ATC-Code Kurzbeschreibung gelblich bis rot-braunes Pulver mit charakteristischem Geruch[1] Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Fertigpräparate - Betaisodona® Salbe (D)
- Braunovidon®
Eigenschaften Molare Masse ? Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt Löslichkeit - löslich in Wasser und Ethanol
- unlöslich in Aceton, Ether, Chloroform
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung [1] keine Gefahrensymbole R- und S-Sätze R: keine R-Sätze S: 24/25 Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln LD50 8100 mg·kg−1 (Maus, peroral) [2]
WGK 2[1] Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Povidon-Iod (PVP-Iod) ist ein wasserlöslicher Komplex von Iod mit Polyvinylpyrrolidon (PVP, Povidon), der als Desinfektionsmittel bzw. Antiseptikum verwendet wird.
Struktur
Wasserstofftriiodid (H+I3–) fungiert als Ionenpaar innerhalb des Povidons. Das Iodid scheint so gebunden zu sein, dass das Proton über kurze Bindungen an die Carbonylgruppen zweier Pyrrolidonringe gebunden ist, während das Triiodidanion ionisch an das Kation gebunden ist.[3][4] Die positive Ladung ist über die -N-C-O-H-O-C-N-Bindungen der Pyrrolidonringe verteilt. Der linke Strukturteil (n) zeigt den mit Iod komplexierten Teil, der rechte (m) den nicht komplexierten der Kette, wobei n/m = 1/18 ist, d. h., ein komplexierter Teil der Polymerkette kommt auf 18 nicht komplexierte Teile.
Anwendung
Eine 10 %ige wässrige Lösung von Povidon-Iod (Handelsname Betaisodona®) wird topisch als bakterizides, fungizides, germizides, sporozides und viruzides Desinfektionsmittel verwendet. Es hat ein ähnliches Wirkungsspektrum wie Iodtinktur, ist jedoch für Haut und Schleimhäute verträglicher.[5] Ein 3%iges Povidon-Iod (PVP-I) als liposomales Hydrogel (Handelsname Repithel®) zeigt dabei in der Wundversorgung gegenüber herkömmlichen PVP-I-Formulierungen eine signifikant überlegene Wirkung.[6]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Sicherheitsdatenblatt Acros
- ↑ Povidon-Iod bei ChemIDplus
- ↑ J Pharm Sci. 1979 Dec; 68(12):1505-9
- ↑ Bode-Chemie
- ↑ Curt Hunnius & Hermann P. T. Ammon: Hunnius Pharmazeutisches Wörterbuch. 8. Auflage. Gruyter.
- ↑ Reimer K, et al.: An Innovative Topical Drug Formulation for Wound Healing and Infection Treatment: In vitro and in vivo Investigations of a Povidone-Iodine Liposome Hydrogel. In: Dermatology. 201, Nr. 3, 2000, S. 235-241. doi:10.1159/000018494
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